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Aufgabe
der RAF war es, Wirtschaftbosse zu ermorden um die
West-Deutsche Wirtschaft lahmzulegen. Auf dem ostdeutschen
Terroristenstützpunkt erhielten die RAF-Angehörigen von Stasi-Leuten
Waffen-Unterricht. Christian Klar übte
in Briesen den Umgang mit einer Panzerfaust am lebenden Objekt. Er
feuerte auf ein Auto, in dem ein Schäferhund angekettet war.
Der Hund überlebte die Detonation schwer verletzt. Ein
Stasi-Offizier gab ihm den Gnadenschuss.
"Die Schussübungen standen ohne Zweifel im Zusammenhang mit
dem Attentat in Heidelberg auf US-General Frederik Kroesen im September
1981.
Das MfS-Büro in der Volksrepublik Jemen bot
palästinensischen und deutschen
Terroristen Unterschlupf.
Mitte September hatten verschiedene Medien über eine
mögliche Kooperation der RAF und der Stasi bei der Ermordung
des
Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen 1989 vermutet.
Entsprechend
wurde Stasi-Chef Erich Mielke später unter anderem des
versuchten Mordes wegen der Unterstützung von RAF-Terroristen
angeklagt.
FOTO:
DDR - Honecker liefert
Waffen an Jassir Arafats PLO, Syrien, Libyen, Libanon, Volksrepublik
Jemen und die NVA/MfS bildet aus. Hier besteht auch die Verbindung zur
RAF - Bader Meinhof Gruppe die auch in der DDR Unterschlupf fand und
vom MfS an Panzerfäuste ausgebildet wurde.
Auf
dem Höhepunkt der „RAF-Stasi-Connection“
richtete die die Abteilung XXII eine eigene Anlaufstelle für
Aussteiger und Unterkunft für aktive Terroristen ein: das
Objekt 74, ein Forsthaus im brandenburgischen Briesen, direkt an der
Spree. Silke Maier-Witt bescheinigte der Unterkunft in einem Interview
den Charme einer Jugendherberge. "Dort wurden die ausstiegswilligen
RAF-Mitglieder zum DDR-Bürger ausgebildet“,
erzählt Wunschik.
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Auslandseinsätze der NVA
und MfS
Seit Mitte der 1960er Jahre war die NVA auch in
Afrika und dem Mittleren
Osten präsent, wo sie Berater und Experten[5]
für eine Reihe von Regierungen und Revolutionsbewegungen
stellte und in der Auslandspräsenz der Ostblockstaaten nur von
Kuba und der Sowjetunion übertroffen wurde[4].
Ende der 1970er Jahre, auch im Zusammenhang mit dem Tod der
hochrangigen ZK-Mitglieder Werner
Lamberz und Paul
Markowski bei einer Libyenreise, wurden
Militärhilfe- und Wirtschaftsprojekte der DDR in
Entwicklungsländern in der westlichen Öffentlichkeit
bekannt. Laut Joachim Nawrocki[7]
seien bis 1980 in Angola und Mosambik,
Algerien,
Libyen,
den Irak,
Syrien,
Südjemen,
Äthiopien,
Guinea-Bissau,
Benin, Nigeria,
in der damaligen Volksrepublik
Kongo (Kongo-Brazzaville), Tansania
und Sambia
zwischen 100 (Nigeria) und etwa 2000 (Angola) Offiziere und Soldaten
der Nationalen Volksarmee und des MfS
stationiert gewesen. Gordon
A. Craig [5]
führt Meldungen (1978) über die Stationierung von
über 1200 NVA-Soldaten im Bereich Artillerie, Kommunikation
und Logistik in Algerien und 450 Soldaten in Libyen an. Craig
erwähnt darüber hinaus eine Beteiligung von
NVA-Soldaten bei Kämpfen in Ogaden
und Eritrea,
nach Walter Döbler [8]
wären NVA-Angehörige 1979 in bewaffnete
Auseinandersetzungen in Mozambik verwickelt gewesen. Winrow
führt zwischen um 1.550 und 1700 (1978) und knapp mehr als
1.925 (1988)[4]
in Afrika stationierte DDR-Militärberater auf. Die
Einsätze beschränkten sich auf die Ausbildung und
Unterstützung befreundeter Regierungen und
Widerstandbewegungen (RAF) parallel zu Rüstungsexporten, dem
Aufbau militärischer Logistik und Infrastruktur und an die
Begleitung und Absicherung von Wirtschaftsprojekten etwa im Bereich der
Rohstofferschließung, so in Mosambik.
Das Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR schloss
unter anderem mit folgenden 16 Staaten bzw. Organisationen
Verträge zur Ausbildung der dortigen Militärs ab und
bildete in der DDR bzw. vor Ort mehrere Tausend Soldaten und
Sicherheitskräfte aus: Afghanistan,
Äthiopien, Jemenitische Volksrepublik, Kambodscha,
Volksrepublik Kongo, Kuba, Laos,
Libyen, Mosambik, Nicaragua,
Nordkorea,
PLO,
Tansania, Guinea, Syrien, Vietnam.
Die
Sicherheitskräfte im Irak wurden vom MfS ausgebildet! (siehe hierzu "Irak Krieg")
Die DDR beteiligte sich auch an dem
Yom-Kippur-Krieg 1973, Israel mit den arabischen Staaten. (siehe hierzu NVA beteiligt am
Yom-Kippur-Krieg 1973) (pdf)
Beteiligung_der_DDR
_am_Yom-Kippur-Krieg_1973_Israels_mit_den_arabischen_Staaten.pdf
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Neben ostdeutschem Dialekt, Vokabular und Verhalten mussten die
Terroristen für ihre neue Identität im Arbeiter- und
Bauernstaat auch ihre von der Stasi ausgetüftelten Biografien
auswendig lernen.
„Die Lernerfolge hielten sich aber in Grenzen“,
betont Wunschik. So habe sich Inge Viett gleich bei einem ihrer ersten
öffentlichen Auftritte als DDR-Bürgerin verraten,
indem sie in einem Restaurant einen Cognac bestellte –
französischen Weinbrand.
Brandenburgs Innenminister Schönbohm forderte ehemalige
Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit auf, ihr Wissen über
Details von RAF-Anschlägen zu offenbaren.
„Für die Angehörigen der Opfer,
für die Rechtsfindung und für die geschichtliche
Aufarbeitung wäre es wichtig, wenn die damit befassten
Stasi-Offiziere endlich ihr Schweigen brechen und ihre
Insider-Kenntnisse preisgeben würden“, sagt der
CDU-Politiker der Zeitschrift „Super Illu“.
1997 wurde
drei ehemaligen Stasi-Offizieren von der Abteilung XXII –
unter ihnen Terrorabwehrchef Dahl – der Prozess gemacht.
Ursprünglich hatte sich das Verfahren gegen 14
frühere Staatsangehörige der DDR gerichtet, darunter
Stasichef Erich Mielke und Staatschef Erich Honecker, der von der
„RAF-Stasi-Connection“ gewusst haben soll.
Mit dem in
Schönfeld, Mark Brandenburg geboren RAF-Anführer Rudi
Dutschke, hatte der Tod Ohnesorgs 1967 zu einer Radikalisierung der
westdeutschen Studentenbewegung geführt.
Wenn damals
enthüllt worden wäre, dass der Schütze
für die Stasi gearbeitet hatte, wäre der Fall wohl in
einem ganz anderen Licht erschienen.
Doch nicht
nur die Zahl der Verdächtigen, auch der einstige Vorwurf der
Beihilfe zum Mord, bei dem die Ermittler die militärische
Ausbildung der RAF-Terroristen in Briesen im Visier hatten, wurde
fallengelassen. Wegen versuchter Strafvereitelung sprach das
Landgericht Berlin nur Verwarnungen aus und verhängte
symbolische Geldbußen.
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Detlev
Karsten Rohwedder - Das perfekte Verbrechen
Kaum
ein Attentat ist so geheimnisumwittert wie der Mord an Detlev Karsten
Rohwedder. Die Hinrichtung des Treuhand-Chefs am 1. April 1991 war der
letzte politische Mord der RAF – oder vielleicht auch nicht.
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Der
Killer hat ein leichtes Spiel. Schon der erste Treffer ist
tödlich. Detlev Karsten Rohwedder steht im ersten Stock seines
Düsseldorfer Hauses mit dem Rücken zum Fenster, als
ihn am 1. April 1991 gegen 23.30 Uhr ein Schuss aus rund 63 Meter
Entfernung trifft. Der Vorstand der Treuhand gibt an diesem Ostermontag
ein perfektes Ziel ab. Wie immer sind noch nicht einmal die Gardinen
zugezogen. „Er stand dort wie auf einem
Präsentierteller“, geben die Nachbarn
später zu Protokoll.
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Nur
zur Sicherheit feuert der Scharfschütze aus einer
gegenüberliegenden Schrebergartensiedlung noch zwei weitere
Schüsse auf das feudale Anwesen am Kaiser-Friedrich-Ring 71
ab. Während die zweite Kugel seine ins Zimmer
gestürzte Frau trifft und Hergard Rohwedders Ellenbogen
zertrümmert, schlägt der dritte Schuss in ein
Bücherregal ein. In diesem Moment sinkt der 1,92 Meter
große Rohwedder schon zu Boden. Die Gewehrkugel hat Aorta,
Luft- und Speiseröhre zerfetzt. Der 58-Jährige
verblutet.
Schleudersitz
in Berlin
Rohwedder
war sich der Gefahr durchaus bewusst. Auf Vorschlag des damaligen
DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière (CDU)
hatte er im Juli 1990 den Vorsitz der Berliner Treuhandanstalt
angenommen – den wohl schwierigsten Job, der in der
Wirtschaft nach der Wiedervereinigung zu vergeben war. Er sollte nicht
weniger als für die Sanierung der maroden ostdeutschen
Wirtschaft, die Privatisierung Tausender DDR-Betriebe und die
Lösung der Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden
verantwortlich sein.
Doch
schon Anfang 1991 zeichnet sich der Zusammenbruch der Wirtschaft im
Osten ab. Unzählige Firmen werden von West-Betrieben
übernommen, viele gehen dabei pleite. Die Unternehmen, die
weiter fortbestehen, müssen zum Teil massiv Stellen abbauen.
In den Medien ist meist nur von „Ausverkauf“ und
„Abwicklung“ die Rede. Nicht wenige im Osten sehen
in den Verantwortlichen der Treuhand die Schuldigen für diese
Situation.
Es
wird spekuliert, ob nicht die linksgerichtete Terrororganisation,
sondern alte DDR-Seilschaften den Treuhand-Chef ermordet haben. Motiv:
Rache für den Verlust Tausender Arbeitsplätze bei der
Privatisierung.
Dass
die Spur in den Osten führt, steht auch für
Terrorexperten außer Frage. Allerdings sehen diese in dem
Mord an Rohwedder eher den verzweifelten Versuch der dritten
RAF-Generation, unzufriedene Ostdeutsche für sich zu gewinnen.
Schließlich diente die DDR den berühmten
Vorgängern der ersten beiden RAF-Generationen dank ihrer
Beziehungen zur Staatssicherheit gleichermaßen als
Nährboden und Rückzugsgebiet.
LINK:
Die Treuhand-Anstalt und die Abwicklung der
DDR
Bisher
unbekannt war, dass die DDR, entgegen sonstiger Gepflogenheiten, jeden
ehemaligen deutschen Fremdenlegionär aufnahm - egal ob
Überläufer, Deserteur oder Vollgedienter. Sie bekamen
Kleidung, Arbeit, Wohnung und ein neues soziales Umfeld. Aufgenommen
wurden sie vor allem, um sie für propagandistische Zwecke zu
benutzen, als Kriegsgegner, als IM und als Feinde des neuen
Adenauerstaates.
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Rückblick:
"Beziehungen zwischen der Roten Armee Fraktion
(RAF) und dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der
DDR"
Die Tatsache, dass es
einen Zusammenhang zwischen der 68-Bewegung
und der RAF gibt,
ist inzwischen unbestreitbar. Hierbei gilt Rudi Dutschke als bekanntester
Wortführer der westdeutschen und West-Berliner
Studentenbewegung der 1960er Jahre. Alfred
Willi Rudolf Dutschke wurde am 7. März 1940 in
Schönfeld, Mark Brandenburg geboren. Nach dem Abitur in
Luckenwalde wollte der begeisterte Leichtathlet zunächst
Sportjournalismus an der Universität Leipzig studieren. Er
erhielt jedoch keinen Studienplatz, weil er den Wehrdienst in der
"Nationalen Volksarmee" (NVA) der Deutschen Demokratischen Republik
(DDR) verweigert hatte. Daraufhin pendelte Dutschke ab 1960
regelmäßig nach West-Berlin, um das West-Abitur
nachzuholen. Er wollte in der Bundesrepublik studieren. Als im August
1961 in Berlin die Mauer gebaut wurde, blieb Dutschke im Westen und
schrieb sich im Wintersemester 1961/62 an der Freien Universität Berlin
für das Fach marxistische Soziologie ein.
Die erste bekannte
Begegnung eines RAF-Mitglieds mit einem Vertreter des MfS
lässt sich auf das Gründungsjahr der Gruppe
zurückdatieren. Am 17. August 1970 kontaktierte Ulrike Meinhof
einen Mitarbeiter des MfS, kurz bevor sie mit einigen
Gesinnungsgenossen der RAF nach Jordanien in ein militärisches
Ausbildungscamp der palästinensischen El Fatah aufbrach. Was
Meinhof mit dem Treffen beabsichtigte, lässt sich nur
vermuten. Der Politikwissenschaftler Tobias Wunschik nimmt an, dass sie
versucht habe, mit Vertretern des MfS darüber zu verhandeln,
ob und wie Anschläge der RAF auf die Bundesrepublik vom
Staatsgebiet der DDR aus hätten realisiert werden
können. Meinhof verließ Europa mit ihren
Gesinnungsgenossen anschließend über Ost-Berlin
– mit Hilfe des MfS.
Im gleichen Zeitraum
hatte sich das MfS wahrscheinlich schon ein detailliertes Bild
über die Gruppenstrukturen und Ziele der RAF machen
können: Nach seinem Aufenthalt in dem
palästinensischen Ausbildungscamp traf das RAF-Mitglied
Hans-Jürgen Bäcker als erster der Gruppe im August
1970 auf dem Ost-Berliner Flughafen Schönefeld ein. Dort
erwarteten die ostdeutschen Grenzbeamten Bäcker bereits und
brachten ihn zum MfS. Bäcker sagte im Folgenden
ausführlich über Tatbeteiligungen,
Anschlagsvorbereitungen und taktische Ziele der Gruppe aus. Nach den
Erkenntnissen des „Spiegel“-Redakteurs Michael
Sontheimer hatte die RAF Anschläge auf das US-Hauptquartier in
der Clayallee in Berlin sowie auf das Büro der
US-Fluggesellschaft „Pan Am“ geplant.
Für den Anfang
der 1970er-Jahre lässt sich eine bestimmte Haltung der DDR zu
den westdeutschen „Anarcho-Terroristen“ ausmachen.
Der Historiker Martin Jander meint bei der DDR-Führung ein
Interesse, ja sogar eine respektvolle Würdigung der
„revolutionären Opferbereitschaft“ einer
Akteurin wie Ulrike Meinhof zu erkennen. Trotz dieser Sympathien lehnte
die SED-Diktatur für die Öffentlichkeit den
individuellen Terrorismus klar ab; dieser widersprach dem
kollektivistischen Selbstverständnis des Marxismus-Leninismus.
In der Ideologie der RAF sahen die Verantwortlichen aus der DDR die
Gefahr einer Entfernung vom revolutionären Subjekt der
Arbeiterklasse. Auch auf Seiten der RAF stand man dem real
existierenden Sozialismus in der DDR skeptisch bis kritisch
gegenüber. Dies wurde etwa im Jahr 1976 in der
„Erklärung zur Sache“ der in Stammheim
inhaftierten RAF-Mitglieder deutlich: „Der Rückzug
von der Führung des internationalen Klassenkampfes und ihre
Ersetzung durch die Außenpolitik der ‚friedlichen
Koexistenz’ und die Instrumentalisierung der kommunistischen
Parteien für diese Politik der Sowjetunion konnte auch den
Antifaschismus in Europa nur ohne Orientierung vom Klassenkampf aus
lassen, ihn nicht auf seinen Begriff bringen: Zerschlagung des
monopolkapitalistischen Systems, die soziale Revolution.“
In den Mittelpunkt der
Kritik rückte hier die Politik der „friedlichen
Koexistenz“, mit der sich speziell die DDR in den
1970er-Jahren mehr und mehr Anerkennung für den eigenen Staat
und die eigenen Interessen von den Westmächten, insbesondere
der Bundesrepublik, erhoffte. In der ideologischen Auseinandersetzung
zwischen RAF und DDR zeigte sich – so Jander –,
dass die gemeinsamen Bestrebungen durch die vorsichtige
Öffnungspolitik der SED-Diktatur gehemmt wurden.
Welche ideologischen
Gemeinsamkeiten hatten RAF und DDR-Führung? Hier nennt der
Historiker drei wichtige Aspekte: Erstens verschrieben sich beide gegen
den „euroamerikanischen Neofaschismus“, wobei hier
vor allem die Bundesrepublik und die USA als
„Klassenfeind“ verstanden wurden. Zweitens hegten
beide antizionistische, teilweise antisemitische Bestrebungen gegen den
Staat Israel. Drittens pflegte die DDR wie auch die RAF
freundschaftliche Beziehungen zu „antiimperialistischen
Bewegungen“ und „nationalen
Freiheitsbewegungen“, insbesondere zu
palästinensischen Gruppen.
Trotz dieser
Gemeinsamkeiten kam es nur zögerlich zu Kooperationen. Ein
Grund dafür war, dass die DDR-Führung schon in den
1970er-Jahren fürchtete, selbst ein potentielles Angriffsziel
von Stadtguerillagruppen zu werden. Zudem sah man Botschaften der DDR
im In- und Ausland durch den westeuropäischen Terrorismus
gefährdet. Die Befürchtungen waren für den
Apparat des MfS folgenreich; mit der so genannten Hauptabteilung XXII
wurde 1975 eine Einrichtung eigens zur „Abwehr, Kontrolle und
Bearbeitung terroristischer Gefahren“ geschaffen. Unter der
Leitung von Oberst Harry Dahl befassten sich in der Abteilung anfangs
150 Mitarbeiter mit der Ausforschung mutmaßlicher
terroristischer Gruppen in der Bundesrepublik und der Erkennung von
Sicherheitsproblemen aus Sicht der DDR. Das Mitglied der
„Bewegung 2. Juni“ Michael
„Bommi“ Baumann hatte schon 1973, nachdem er am 30.
November von DDR-Behörden an der Grenze zur Bundesrepublik
verhaftet wurde, dem MfS ein umfangreiches „Who is
who“ der westdeutschen „Anarcho-Szene“
geliefert; diese und ähnliche Erkenntnisse sollten in der
Abteilung XXII gezielt verwertet werden.
Auch wenn es bis 1977
Kontakte der DDR-Behörden zu RAF-Mitgliedern der so genannten
„ersten Generation“ gegeben hatte, bot das MfS den
RAF-Mitgliedern vorerst nur Transitmöglichkeiten durch das
Staatsgebiet der DDR an. Dies änderte sich Ende der
1970er-Jahre durch Fusionsgespräche zwischen Mitgliedern der
Bewegung 2. Juni – unter ihnen Inge Viett – mit der
RAF. Viett wurde nach der am 27. Mai 1978 erfolgten Befreiung von
Bewegung-2.-Juni-Mitglied Till Meyer aus der JVA Berlin-Moabit
während einer Transitreise durch DDR-Gebiet von Harry Dahl
festgehalten. Dahl und Viett handelten anschließend aus, dass
der flüchtige Meyer mit anderen Gesinnungsgenossen Ost-Berlin
als Rückzugsraum benutzen durfte, um den westdeutschen
Strafverfolgungsbehörden zu entgehen. Meyer, Viett und drei
weitere Mitglieder der Bewegung 2. Juni hatten die Durchreise
über DDR-Territorium nach Bulgarien geplant – der
Transit der von West-Berlin kommenden Gruppe war von der
DDR-Führung ausdrücklich
„gestattet“. In einer Expertise des MfS
hieß es dazu: „In der Planung und
Ausführung dieser Befreiungsaktion war die Nutzung der
Transitwege in die sozialistischen Länder fester Bestandteil.
Till Meyer wurde am 21.
Juni 1978 von einer Sondereinheit des BKA in Bulgarien festgenommen und
mit Zustimmung der bulgarischen Regierung an die Bundesrepublik
ausgeliefert. Am 27. Juni wurde auch Viett in Prag verhaftet, jedoch
nicht wie Meyer an die Bundesrepublik, sondern an das MfS in die DDR
ausgeliefert. Über die in der DDR sich aufhaltenden Mitglieder
der Bewegung 2. Juni hieß es in einer MfS-Analyse von 1978:
„In der Zeit vom 28. Juni bis 12. Juli waren sie in der DDR
in einem konspirativen Objekt untergebracht und wurden
anschließend unter operativer Kontrolle nach Bagdad/Irak
ausgeflogen, wo sich nach eigenen Angaben ihre Operationsbasis
befindet.“
Die Verbindungen zum
MfS, die Inge Viett im Laufe des Jahres 1978 festigte, stellten sich in
der Folgezeit für die RAF als sehr nützlich heraus.
Nach der Niederlage der „Offensive 77“ und dem Tod
der Gründungsmitglieder in Stammheim waren einige Mitglieder
der RAF so demoralisiert, dass sie für die übrigen
Gesinnungsgenossen ein Sicherheitsrisiko darstellten. Inge Viett, seit
1980 auch Mitglied der RAF, fungierte nun als maßgebliche
Initiatorin eines „RAF-Aussteigerprogrammes“ in
Kooperation mit der DDR. Die Vorschläge einiger
RAF-Mitglieder, mit Hilfe der DDR in Ländern
außerhalb Europas ein Asyl zu finden, lehnte das MfS strikt
ab. In Ländern wie Angola und Mosambik sei die politische Lage
zu instabil, und außerdem seien die Westeuropäer
aufgrund ihrer hellen Hautfarbe leicht zu enttarnen.
Schließlich fand MfS-Oberst Harry Dahl eine Lösung
für das Problem der RAF-Aussteiger, indem er zusagte, dass
sich diese in der DDR neue Identitäten zulegen
könnten. Im Frühjahr 1980 wurden die RAF-Mitglieder
Susanne Albrecht, Werner Lotze, Christine Dümlein, Monika
Helbing, Ekkehard von Seckendorff-Gudent, Sigrid Sternebeck, Ralf
Baptist Friedrich und Silke-Maier Witt in die DDR eingebürgert
– ausgestattet mit neuen Namen, Biographien,
Unterkünften und Beschäftigungen. Inge Viett folgte
den Aussteigern zwei Jahre später.
Die Integration der
RAF-Mitglieder in die DDR verlief jedoch nicht ohne
Zwischenfälle: Viett, Albrecht und Maier-Witt wurden in der
Folgezeit von DDR-Bürgern enttarnt, so dass das MfS ihnen
wiederholt neue Identitäten konstruieren und sie innerhalb der
DDR umsiedeln musste. Maier-Witt hatte sich 1987 sogar einer
Gesichtsoperation zu unterziehen, da sie von einer Nachbarin, die in
der Bundesrepublik Verwandte besuchte, vor dem BKA enttarnt wurde; sie
hatte Maier-Witt auf einem Fahndungsfoto im Westen
wiedererkannt.
Mit einem
„zivilen Aussteigerprogramm“ hatte das MfS auch das
Interesse der „aktiven“ RAF-Mitglieder für
eine Zusammenarbeit wecken können. Zudem unterstützte
die DDR die Gruppe in den Jahren 1980 bis 1982 mit
paramilitärischen Trainings an diversen Schusswaffen. Bei
einem der Treffen zwischen RAF-Mitgliedern und MfS-Vertretern
trainierten Wolfgang Beer, Adelheid Schulz und Inge Viett auf einem
Stasi-Gelände. Im Verlauf eines weiteren Trainings wurde
RAF-Mitglied Christian Klar mit einer sowjetischen Panzerfaust vom Typ
RPG-7 ausgebildet – eine Waffe gleichen Typs wurde am 15.
September 1981 bei einem RAF-Anschlag gegen den US-General Frederick
Kroesen eingesetzt. Unklar ist, ob das Training mit der Panzerfaust vor
oder nach dem Anschlag stattgefunden hatte und ob die Waffe aus
DDR-Beständen stammte. In dieser Hinsicht wurden von
ehemaligen MfS-Beamten und RAF-Mitgliedern widersprüchliche
Angaben gemacht.
Die Zusammenarbeit
zwischen der „zweiten Generation“ der RAF und dem
MfS endete aus bislang nicht ganz nachvollziehbaren Umständen
im Jahr 1983. Das RAF-Mitglied Helmut Pohl kommentierte die
Entscheidung in einem Interview mit der „Frankfurter
Rundschau“ später folgendermaßen:
„Mit dem realen Sozialismus hatten wir nichts am Hut. Das
Aufgesetzte, Formelhafte – da gab es Reibungen an allen Ecken
und Enden. Wir waren wahrscheinlich für sie manchmal so
unerträglich wie sie für uns. Obwohl sich die DDR
Ende der 1970er- bis Anfang der 1980er-Jahre für
RAF-Aussteiger wie auch für „aktive“
RAF-Mitglieder als ein attraktiver Verhandlungspartner herausstellte
und sich das MfS umfangreiche Erkenntnisse über die
Entwicklungen der westdeutschen Stadtguerillagruppen aneignen konnte,
so waren die MfS-Informationen über die „dritte
Generation“ in den Folgejahren der RAF-Geschichte mehr als
dürftig. Letztlich überwog aus Sicht der DDR die
Befürchtung vor terroristischen Aktivitäten auf
eigenem Staatsgebiet. Diese Befürchtungen, gepaart mit dem
Ringen nach Anerkennung durch die Politik der „friedlichen
Koexistenz“, veranlassten die SED-Diktatur,
äußerst penibel mit den Stadtguerillagruppen
umzugehen und besonders die RAF nur noch partiell zu
unterstützen.
"RAF-Stasi-Connection"
Funde
werfen Fragen auf
Ein vor kurzem entdecktes
Planungspapier der Stasi deutet nach Einschätzung eines
Experten auf die Absicht der DDR hin, Terroristen der Roten Armee
Fraktion (RAF) gezielt für Tötungen, Geiselnahmen und
Sprengstoffanschläge in der Bundesrepublik zu benutzen. In dem
Papier werde detailliert beschrieben, "wie sich das Ministerium
für Staatssicherheit der "Terrorszene in den imperialistischen
Staaten" bedienen wollte", sagte der Hamburger Politologe Wolfgang
Kraushaar der Deutschen Presse-Agentur dpa. Das Dokument aus dem Jahr
1982 war von dem amerikanischen Journalisten David Crawford in der
Behörde für Stasiunterlagen
(Birthler-Behörde) entdeckt worden.
Ziel: Destabilisierung des "Klassenfeindes" und Einnahme Westberlins
Die Frage nach dem Umpfang des Einflusses der Stasi auf die RAF sei
aber noch nicht vollständig beantwort, sagte der 59 Jahre alte
Wissenschaftler des Hamburger Instituts für Sozialforschung
(HIS). "Unter den Rahmenbedingungen des Kalten Krieges agierten
Terrororganisationen mitunter als verlängerter Arm von
Großmächten." Das Ziel sei eine Destabilisierung des
"Klassenfeindes" gewesen. Nach Angaben der Birthler-Behörde
erwog Stasi-Chef Erich Mielke, die in die DDR aufgenommenen Terroristen
der RAF in einem innerdeutschen Konflikt als Kämpfer "hinter
den feindlichen Linien einzusetzen". 1980 gewährte die DDR
führenden RAF-Terroristen wie Inge Viett, Silke Maier-Witt und
Susanne Albrecht Unterschlupf, die Stasi besorgte neue
Identitäten.
Die "RAF-Stasi-Connection" müsse nach den jüngsten
Erkenntnissen in größerem Zusammenhang gesehen
werden, sagt Kraushaar. Es spreche viel dafür, dass neben
verschiedenen Palästinensergruppen auch der russische
Geheimdienst KGB in den deutschen Terrorismus verstrickt war. "Eine der
wichtigsten neueren Informationen bezieht sich auf Wadi Haddad, der
eine Schlüsselfigur für die RAF gewesen ist und nicht
ganz zufällig 1978 in einem Ostberliner Krankenhaus starb."
Deckname "Nationalist"
Haddad war für das Kommando "Martyr Halimeh", das im Oktober
1977 die Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" von
Mallorca nach Mogadischu durchführte, verantwortlich. Nach den
neuen Forschungen ist er vom KGB-Chef und späteren
sowjetischen Staatspräsidenten Juri Andropow unter dem
Decknamen "Nationalist" als Agent angeworben worden. "Damit werden die
seit Jahren angestellten Vermutungen über derartige
Kooperationen mehr und mehr aus dem Bereich begründeter
Vermutungen herausgeholt."
In diesem Zusammenhang gebe es aber weiterhin große
Unklarheiten über die RAF-Anschläge - unter anderem
auf Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen - in der Zeit von 1985 bis
1991. "War die sogenannte dritte Generation der RAF vielleicht nur eine
geschickte Tarnung, die von Geheimdienst-Akteuren benutzt wurde, um
eigene Verbrechen zu verschleiern?", fragt sich Kraushaar. Die Morde in
dieser Zeit werden zwar der RAF zugerechnet, doch in ihrer Machart
unterschieden sie sich teilweise deutlich von früheren
Anschlägen der Linksterroristen.
Hans-Dieter
Gaudig, 52, Sprengstoffexperte beim Ministerium für
Staatssicherheit (MfS) der DDR, demonstrierte westdeutschen Terroristen
der Roten Armee Fraktion (RAF) "Möglichkeiten
elektromechanischer sowie elektronischer
Zündauslösung".
Anhand
eines Modells - Holzbrett, Batterie, Kabel, Glühbirne -
erklärte der Fachmann seinen Schülern, wie mit Hilfe
einer Lichtschranke Anschläge auf bewegliche Ziele, etwa
Autos, verübt werden können.
Die
Unterweisung, Anfang der achtziger Jahre in der Nähe von
Frankfurt an der Oder, hatte nach Einschätzung westdeutscher
Polizeiexperten verheerende Folgen. Am 30. November 1989 wurde der
Dienstwagen des Chefs der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, 59, auf
dem Seedammweg in Bad Homburg von einer 50-Kilo-Bombe zerrissen.
Für den Bankier, der auf dem rechten Rücksitz
gesessen hatte, kam jede Hilfe zu spät - Herrhausen
verblutete. Weiter......>
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Was
ihr Feindbild angeht, war die Rote Armee Fraktion immer eindeutig: Die
„faschistische" Bundesrepublik und das „Universum
der Kohle" wollten sie vernichten – so steht es in den
„Bekennerschreiben" der blutrünstigen zweiten
Terroristengeneration.
Bild: Fahndungsblatt
der RAF-Terroristen
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Susanne
Albrecht
Ihr Name
steht für einen besonders niederträchtigen Anschlag
der RAF: Am 30. Juli 1977 ermöglicht sie Brigitte Mohnhaupt
und offenbar Christian Klar den Zugang zum Haus von Jürgen
Ponto; er ist der Patenonkel ihrer Schwester. Der Dresdner Bank-Chef
wehrt sich gegen die versuchte Entführung; Brigitte Mohnhaupt
erschießt ihn. Susanne Albrecht wird 1951 als Tochter eines
renommierten Hamburger Anwalts für Seerecht geboren und
studiert Pädagogik, Soziologie und Psychologie in Hamburg.
Über die „Anti-Folter-Komitees“
gerät sie 1973/74 in die Sympathisantenszene der RAF,
absolviert aber noch 1976 ihre erste Staatsprüfung als Grund-
und Realschullehrerin. Nach dem Ponto-Mord erleidet Albrecht einen
Nervenzusammenbruch, unterschreibt trotzdem das Bekennerschreiben und
bleibt bei der RAF. 1978/79 lebt sie im Jemen in einem Trainingscamp
und beteiligt sich 1979 am Bombenanschlag auf Nato-Oberbefehlshaber
Alexander Haig. 1980 taucht sie mit Hilfe der Stasi in der DDR unter.
Im Juni 1990 wird Susanne Albrecht in Ost-Berlin verhaftet und
später zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt
– dank der Kronzeugenregelung. 1996 kommt sie auf
Bewährung frei. Heute lebt sie unter falschem Namen in
Norddeutschland und arbeitet als Lehrerin.
Peter
Jürgen Boock
Unter
den RAF-Mitgliedern der zweiten Generation ist Boock eine Ausnahme: Er
stammt tatsächlich aus kleinen Verhältnissen. Mit 17
Jahren wird er 1968 in eine geschlossene Erziehungsanstalt eingewiesen.
Hier lernt er Andreas Baader und Gudrun Ensslin kennen, die nach ihrer
Verurteilung wegen Brandstiftung bis auf weiteres freigelassen worden
sind, allerdings soziale Arbeit leisten müssen. Boock
begeistert sich für ihren „Kampf“, bleibt
aber bis 1975 im Terror-Umfeld. Erst dann geht er in die
Illegalität und wird der „Techniker“ der
zweiten RAF-Generation. Er fährt den Fluchtwagen beim Mord an
Ponto, bereitet den misslungenen Anschlag auf die Bundesanwaltschaft in
Karlsruhe vor und gehört zu den Haupttätern bei der
Schleyer-Entführung; vier Begleitpersonen werden ermordet.
Anfang 1980 löst er sich von der RAF und wird im Januar 1981
in Hamburg festgenommen. Als mehrfacher Mörder verurteilt,
stellt Boock bereits 1988 einen Antrag auf Begnadigung.
Bundespräsident Richard von Weizsäcker lehnt ab
– wegen Zweifeln an Boocks Reue. Nach der Festnahme der in
der DDR untergetauchten Terroristen wird klar, dass Boock einer der
Anführer der zweiten RAF-Generation war. Trotzdem wird er
1998, nach 17 Jahren Haft, entlassen. Heute lebt Boock als freier
Schriftsteller in der Nähe von Freiburg; er weigert sich bis
heute, genaue Angaben über die Tatbeteiligung seiner einstigen
Genossen zu machen.
Christine
Dümlein
Eher zum
Umkreis des RAF-Kerns scheint Christine Dümlein
gehört zu haben. Sie taucht zusammen mit Werner Lotze 1980 in
der DDR unter, wird 1990 in Frankfurt (Oder) verhaftet und wegen
Verjährung der ihr zur Last gelegten Straftaten freigelassen.
Baptist-Ralf
Friedrich
Eines
der älteren Mitglieder der zweiten Terrorgeneration. 1946
geboren, macht er 1967 Abitur und gehört zum
Sympathisantenkreis der Baader-Meinhof-Gruppe, protestiert zum Beispiel
1974 gegen die angebliche „Isolationshaft“ der
Terroristen. Er unterstützt den RAF-Anwalt Klaus Croissant und
geht nach dem Mord an Hanns-Martin Schleyer in die
Illegalität. Schon 1980 setzt sich Friedrich mit Sigrid
Sternebeck in die DDR ab, wo sie heiraten. 1990 festgenommen, bekommt
Friedrich dank der Kronzeugenregelung eine Haftstrafe von sechseinhalb
Jahren. Nach der vorzeitigen Entlassung lebt er heute unter anderem
Namen in Norddeutschland.
Monika
Helbing
Die Ende
1953 geborene Monika Helbing gerät über die
„Anti-Folter-Komitees“ in die Sympathisantenszene
der RAF. 1976 taucht sie unter und bildet mit Christian Klar und
anderen die „süddeutsche Zelle“ der RAF.
Im Sommer 1977 mietet sie die Wohnung, in der Hanns-Martin Schleyer
nach der Entführung zunächst festgehalten wird. 1980
steigt sie aus, taucht in der DDR unter und heiratet Ekkehard von
Seckendorff-Gudent. 1990 verhaftet, wird sie unter Anwendung der
Kronzeugenregelung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Auf
Bewährung wird sie freigelassen und lebt heute unter anderem
Namen.
Christian
Klar
Der wohl
bekannteste Terrorist der zweiten RAF-Generation stammt aus
bürgerlichem südbadischen Haus. 1952 geboren,
studiert er in Heidelberg und lebt mit drei späteren
RAF-Terroristen in einer WG. Erstes Engagement für die RAF in
den „Anti-Folter-Komitees“. 1976 taucht Klar unter
und zählt fortan zu den gefährlichsten Terroristen:
Mehrfach schießt er sich ohne Rücksicht den Weg
frei. Er ist mit sehr wahrscheinlich am Anschlag auf
Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seinen Begleitern im April, am
Mord an Jürgen Ponto im Juli und an der
Schleyer-Entführung im September 1977 beteiligt. Nach weiteren
Gewalttaten wird Klar Ende 1982 festgenommen. Er erhält die
höchste jemals in der Bundesrepublik ausgesprochene
Freiheitsstrafe: sechsmal lebenslänglich und
zusätzlich 15 Jahre. 1997 legt das Oberlandesgericht Stuttgart
eine Mindesthaftzeit von 26 Jahren fest; die
frühestmögliche Entlassung Klars wäre
demnach am 3. Januar 2009. Bei Bundespräsident Johannes Rau
reicht Christian Klar 2002 ein Gnadengesuch ein, über das
jetzt Horst Köhler zu entscheiden hat.
Friedricke
Krabbe
Die
große Unbekannte unter den RAF-Terroristen der zweiten
Generation. 1950 geboren, studiert sie in Heidelberg und taucht 1975
unter. Sie ist an der Schleyer-Entführung beteiligt und
hält sich 1977 in einem RAF-Haus in Bagdad auf. Danach
verliert sich ihre Spur.
Werner
Lotze
Erst
nach dem „Deutschen Herbst“
stößt er zum harten Kern der RAF. Der 1952 geborene
Lotze gehört aber schon lange zum Sympathisantenkreis; 1977
besucht er zweimal Andreas Baader in Stuttgart-Stammheim,
außerdem wirkt er an einem Brandanschlag auf einen der
Pflichtverteidiger der Terroristen mit. 1978/79 ist Lotze an mehreren
RAF-Verbrechen beteiligt: einer Schießerei, einem
Banküberfall und dem Anschlag auf US-General Haig. 1980
siedelt er in die DDR über, wo er mit Christine
Dümlein lebt. 1990 verhaftet, erhält er dank der
Kronzeugenregelung eine Haftstrafe von nur elf Jahren. Auch Lotze kommt
vorzeitig frei und lebt unter anderem Namen in Westdeutschland.
Silke
Maier-Witt
Zu den
Spähern und Kurieren während der
Schleyer-Entführung gehört die ehemalige
Psychologie-Studentin Silke-Maier-Witt. 1950 geboren, rutscht sie
über die RAF-Sympathisantenszene in die Illegalität.
1979 steigt sie aus und taucht in der DDR unter. 1990 festgenommen,
wird sie zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nach der Hälfte kommt
sie frei und schließt ihr Psychologiestudium ab.
Generalbundesanwalt Kay Nehm gibt ihr ein Empfehlungsschreiben, dank
dessen sie jahrelang als „Friedenfachskraft“ im
Kosovo arbeiten kann.
Brigitte
Mohnhaupt
Die
Anführerin der zweiten RAF-Generation gehört schon
zur ursprünglichen Baader-Meinhof-Gruppe: Seit 1971
organisiert die 1949 geborene Tochter eines Kaufmanns die Logistik der
Terrorgruppe. Sie wird im Rahmen der bundesweiten Fahndungsaktion im
Juni 1972 gefasst und zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt; die
letzten Monate sitzt sie in unter privilegierten Umständen in
Stuttgart-Stammheim mit Baader, Ensslin und Raspe ab. Am 27. Januar
1977 kommt Mohnhaupt frei und geht wieder in die Illegalität.
Sie ist die aus Stammheim autorisierte Leiterin der Operation
„Big Raushole“ und organisiert die RAF mit ihrer
Hamburger und ihrer süddeutschen Zelle neu. Mohnhaupt ist an
allen Anschlägen des Jahrs 1977 führend beteiligt. Im
Mai 1978 wird sie im kommunistischen Jugoslawien festgenommen, aber
nicht an die Bundesrepublik ausgeliefert. 1982 verhaftet die deutsche
Polizei Mohnhaupt und Adelheid Schulz. Die RAF-Chefin erhält
fünfmal lebenslänglich und zusätzlich 15
Jahren Haft. Die Mindesthaftzeit wird auf 24 Jahre festgelegt; sie
läuft am 26. März 2007 ab. Gegenwärtig sieht
es danach aus, also ob der Rest der lebenslangen Haftstrafe zur
Bewährung ausgesetzt werden könnte.
Adelheid
Schulz
Eine der
jüngsten Täterinnen bei der
Schleyer-Entführung ist Adelheid Schulz. Sie spioniert
Schleyers Fahrtweg aus und verhöhnt ihn im
„Volksgefängnis“, einer Wohnung in
Erftstadt-Liblar, wo der Arbeitgeberpräsident die ersten
Wochen festgehalten wird. Vorher schon hatte Schulz eine Wohnung in der
Nähe von Jürgen Pontos Haus gemietet –
wahrscheinlich sollte der Bank-Chef hier als Geisel gehalten werden.
1978 ist sie an einer Schießerei mit
niederländischen Zöllnern beteiligt; zwei Beamte
kommen ums Leben. 1982 wird Schulz zusammen mit Mohnhaupt verhaftet und
zu dreimal lebenslänglich verurteilt; 1994 kommt ein weiteres
Mal lebenslänglich dazu. Trotzdem kann Schulz, die mehrfach
durch schwere Hungerstreiks ihren Körper beschädigt
hat, 1998 das Gefängnis verlassen – aus
„Gesundheitsgründen“. 2002 begnadigt
Bundespräsident Rau sie endgültig. Seither lebt sie
in Frankfurt/Main und ist offiziell arbeitsunfähig.
Ekkehard
von Seckendorff
Der
Freiherr aus altem Reichgrafengeschlecht (Jahrgang 1940)
gehört zum RAF-Umfeld und taucht 1980 in der DDR ab, wo Monika
Helbing heiratet. Er wird 1990 verhaftet, aber nach einer
Gegenüberstellung als nicht tatverdächtig entlassen.
Er lebt als Arzt in Berlin.
Ingrid
Siepmann
Eigentlich
gehört die 1944 geborene Siepmann, genannt
„Ina“ zur Terrorgruppe 2. Juni. Sie wird 1974 wegen
mehrerer Banküberfälle zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Schon Anfang März 1975 tauscht die Bundesregierung sie mit
vier Gesinnungsgenossen gegen den entführten Berliner
CDU-Politiker Peter Lorenz aus und lässt sie in den Jemen
ausfliegen. Siepmann kehrt nach Deutschland zurück, geht aber
offenbar 1977 in den Libanon. Fünf Jahre später soll
sie beim Libanonkrieg gestorben sein. Ihre Leiche wurde nie gefunden;
inzwischen ist der Haftbefehl aber offiziell aufgehoben.
Sigrid
Sternebeck
Zusammen
mit Susanne Albrecht und Silke Maier-Witt lebt Sigrid Sternebeck seit
1973 in einer WG in Hamburg. Schon mit 19 Jahren ist sie 1968 Mutter
geworden und hat die Schule abgebrochen. Die drei „Hamburger
Tanten“ (Szene-Slang) bilden später die Hamburger
Zelle der zweiten Terroristengeneration. Seit 1977 in der
Illegalität, war Sternebeck an der
Schleyer-Entführung und dem Attentat auf General Haig
beteiligt. 1980 taucht sie in der DDR ab und heiratet Ralf Baptist
Friedrich. 1990 verhaftet, wird sie zu achteinhalb Jahren Haft
verurteilt. Sie lebt heute als Fotografin in Norddeutschland.
Inge
Viett
Neben
Peter-Jürgen Boock ist Inge Viett die einzige von den 15
Terroristen auf diesem Steckbrief, die sich heute noch
öffentlich auftritt. Ursprünglich Mitglied der
Terrorgruppe 2. Juni in West-Berlin, wird sie mehrfach verhaftet und
bricht mehrfach aus. An der Entführung von Peter Lorenz ist
sie beteiligt. 1976 flieht sie als erste Terroristin in die DDR und
knüpft die Kontakte, dank derer bald weitere RAF-Genossen hier
abtauchen können. 1990 wird sie verhaftet und zu 13 Jahren
Haft verurteilt – doch schon 1997 kann sie das
Gefängnis verlassen. Seither arbeitet sie als
Schriftstellerin. Erst kürzlich schreibt sie an die Stasi-nahe
Tageszeitung „Junge Welt“ einen Brief, in dem es
heißt: „30 Jahre ,Deutscher Herbst’
heißt doch: 30 Jahre Weiterentwicklung von Destruktion und
Barbarei in den Gesellschaften, von aggressivem Klassenkampf von oben,
von neoliberaler Manipulation“.
Verena
Becker
ddp - Dienstag, 23.
September, 2008 (ddp-bay). Die Rote Armee Fraktion (RAF) hat 1977
offenbar einen Mordanschlag auf den bayerischen
Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Franz Josef
Strauß geplant. Das berichteten die Strauß-Kinder
der «Bild»-Zeitung (Dienstagausgabe).
Nach Angaben von
Strauß-Tochter Monika Hohlmeier hatte das frühere
RAF-Mitglied Verena Becker in einem Münchner Hochhaus eine
konspirative Wohnung angemietet: «Dort sind die Terroristen
eingezogen und haben unsere Wohnung mit Ferngläsern
ausgespäht.» Es seien Pläne gefunden
worden, «die eine Sprengstoff-Attacke auf unsere Wohnung mit
Modellflugzeugen vorsahen.» Strauß-Sohn Franz Georg
erinnerte sich: «Wir mussten daraufhin
umziehen.» Neue DNA-Beweise belasten die
frühere RAF-Terroristin Verena Becker schwer.
Rudi
Dutschke das Idol und Vater der RAF-Ideen !?
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Alfred
Willi Rudolf Dutschke wurde am 7. März 1940 in
Schönfeld, Mark Brandenburg geboren.
Nach dem Abitur
in Luckenwalde wollte der begeisterte Leichtathlet zunächst
Sportjournalismus an der Universität Leipzig studieren. Er
erhielt jedoch keinen Studienplatz, weil er den Wehrdienst in der
"Nationalen Volksarmee" (NVA) der Deutschen Demokratischen Republik
(DDR) verweigert hatte. Daraufhin pendelte Dutschke ab 1960
regelmäßig nach West-Berlin, um das West-Abitur
nachzuholen. Er wollte in der Bundesrepublik studieren. Als im August
1961 in Berlin die Mauer gebaut wurde, blieb Dutschke im Westen und
schrieb sich im Wintersemester 1961/62 an der Freien
Universität Berlin für das Fach marxistische
Soziologie ein.
Er gilt als
bekanntester Wortführer der westdeutschen und West-Berliner
Studentenbewegung der 1960er Jahre.
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Um
auf sich und seine Interessen aufmerksam zu machen, musste man
auffallen: Sitzblockaden, sogenannte Sit-ins,
Demonstrationsmärsche und Sprechchöre schienen die
geeigneten Mittel dazu zu sein. Demonstrationsparolen wie "USA aus
Vietnam raus!" oder "Ho, Ho, Ho Chi Min!" stehen noch heute symbolisch
für die 1968er-Bewegung.
Ausführlich
befasste er sich mit marxistischen und sozialistischen Theorien von
Lenin, Marx und Lukács. Daneben verfasste er selbst
Theorien. Er war einer der Hauptvertreter der "Neuen Linken" in der
Bundesrepublik.
Bild:
Rudi Dutschke als Anführer bei
einer Demo in Westberlin.
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1973
promovierte er in Berlin mit der Arbeit "Zur Differenz des asiatischen
und westeuropäischen Weges zum Sozialismus". Ein Jahr
später veröffentlichte er eine
populärwissenschaftliche Fassung seiner Dissertation
über den Marxisten Lukács. In dem Buch beschreibt
Dutschke seine Vorstellung von einem deutschen Weg zum Sozialismus.
Die
Tatsache, dass es einen Zusammenhang zwischen der 68-Bewegung und der
RAF gibt, ist inzwischen unbestreitbar.
Mit
anderen Worten: Das Konzept, in einem hochindustrialisierten
westeuropäischen Land wie der Bundesrepublik eine eigene
Guerillagruppe aufbauen zu wollen, ist vermutlich nicht einfach als
Zerfalls- und Verzweiflungsprodukt der 68er-Bewegung zu
erklären.
Da
sich Dutschke als Revolutionär begreift, geht es ihm nicht um
Reformen, mit denen aus seiner Sicht nur das Ziel verfolgt werden kann,
die bestehende Herrschaft weiter zu perfektionieren, sondern um den
Sturz der Klassengesellschaft als solcher. Der Einsatz gewaltsamer
Mittel legitimiert sich allein durch die Orientierung an der
Abschaffung von Gewaltverhältnissen insgesamt.
Revolutionäre Gewalt versteht er immer als "Gegengewalt".
Das
Schlagwort, von dem er am häufigsten Gebrauch macht, lautet
deshalb "direkte Aktion". Ihm kommt es darauf an, durch
möglichst genau geplante Einzel- oder Gruppenaktionen solche
Nervpunkte zu treffen, durch die im Gegenzug das Gewaltpotential der
Polizei und damit das des autoritären Staates herausgekitzelt
wird.
Er
setzt eine Apologie des bewaffneten Kampfes: "Die volle Identifikation
mit der Notwendigkeit des revolutionären Terrorismus und der
revolutionären Kampfes in der Dritten Welt ist
unerlässliche Bedingung für den Befreiungskampf der
kämpfenden Völker und die Entwicklung der Formen des
Widerstands bei uns.
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In
einem Interview erklärt er: "Wir kennen nur einen Terror
– das ist der Terror gegen unmenschliche Maschinerien. Die
Rotationsmaschinerie von Springer in die Luft zu jagen und dabei keine
Menschen zu vernichten, das scheint mir eine emanzipierende Tat."
Eines
ist unbestreitbar: Der Begriff "Stadtguerilla" ist im deutschen
Sprachraum erstmals von Dutschke verwendet worden – zu einer
Zeit, als er erst ein Jahr lang SDS-Mitglied war. Mit seiner Adaption
von Che Guevaras Focustheorie, die er im Anschluss an die illegale
Plakataktion "Amis raus aus Vietnam" propagierte, zielte er, wie seine
im Nachlass aufgefundenen Notizen belegen, bereits im Februar 1966 auf
den Aufbau einer städtischen Guerilla.
Trotz
aller Beziehungen, die er zu jenen inhaftierten RAF-Mitgliedern
pflegte, die er wie etwa Jan-Carl Raspe aus der Zeit vor dem Attentat
kannte, war Dutschke zumindest anfangs kein politischer Gegner der RAF.
Erst wenige Tage nach der Entführung Hanns- Martin Schleyers
kam ein Umdenken und Dutschke schreibt in der Zeit: "Wenn verzweifelte
oder beauftragte Desperados schreiben: 'Schafft viele
revolutionäre Zellen! Schafft viele Buback', so kann ein
Sozialist nur sagen: Höher kann die Zerstörung der
kritisch-materialistischen Vernunft nicht mehr gehen." In einem
Interview wird er noch ungehaltener und erklärt: "Terrorismus
ist reiner Mord; er ist gegen die sozialistische Ethik." Und auf einer
Tagung der sozialdemokratischen Zeitschrift L 76: "Diese individuellen
Terroristen [...] denken nicht an soziale Emanzipation, die denken
nicht an eine Befreiung des Volkes. Sie wollen töten."
Während
Dutschke vor allem Theoretiker der Stadtguerilla war, so ist im
Unterschied zu ihm Dieter Kunzelmann der Erste gewesen, der mit einem
solchen Konzept auch praktisch Ernst gemacht hat. Er
begründete im Herbst 1969 mit den "Tupamaros West-Berlin" die
erste Gruppierung, die bereits ein halbes Jahr vor Entstehung der RAF
in den Untergrund gegangen ist. Dutschke und Kunzelmann stammten beide
bekanntlich aus ein und derselben Gruppierung, der kaum mehr als zwei
Dutzend Mitglieder zählenden "Subversiven Aktion".
Wer
also die Wurzeln des bewaffneten Kampfes weiter
zurückverfolgen will, der kommt nicht umhin, einer Spur
nachzugehen, die in jene avantgardistische Gruppierung führt,
die aus dem Traditionsstrom der europäischen Postavantgarde,
genauer dem Situationismus, hervorgegangen ist. Bei allen
Anstrengungen, die bislang unternommen worden sind, um die Entstehung
der RAF zu ergründen, ist jedenfalls die Tatsache, dass
Theorie und Praxis der Stadtguerilla in Deutschland zunächst
einmal auf Dutschke und Kunzelmann und damit auf zwei Protagonisten der
Subversiven Aktion und die vielleicht wichtigsten Akteure der
68er-Bewegung, soweit sie sich jedenfalls als Antiautoritäre
begriffen, zurückzuführen sind, bisher
sträflich vernachlässigt worden.
Dutschke
reist in den 70er Jahren verschiedene Male in die DDR, wo er unter
anderem auch Kontakt zu Wolf Biermann und Robert Havemann aufnimmt.
Jene
Alt-68er, die in der DDR das Arbeiterparadies sahen, müssen
sich nun wirklich die Augen reiben. Aber das dürften sie
inzwischen gewöhnt sein. Von Wolf Biermanns
Ausbürgerung bis zur Aufdeckung des ganzen Spitzelsystems nach
der friedlichen Revolution im Osten, hatten sie genügend
Chancen, den wahren Charakter des Unterdrückerstaats zu
erkennen.
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Zum
25. Todestag von Rudi Dutschke hatte die taz Ende 2004 vorgeschlagen,
die Kochstraße nach dem Studentenführer zu benennen.
Die Ost-Berliner Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg
hatte die Initiative aufgegriffen und die Umbenennung mit den Stimmen
von Grünen und Linkspartei beschlossen. Zwar hatte die CDU
versucht, die Dutschke-Ehrung durch ein Bürgerbegehren zu
verhindern. Doch bei einem Bürgerentscheid im Januar 2007
stimmten 57 Prozent der Wähler aus dem Berliner Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg für Dutschke.
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Horst
Mahler war Stasi-Spitzel und Mitbegründer der linken
Terrortruppe RAF
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Nicht
nur der Todesschütze Kurras war Stasi-Spitzel, sondern auch
Horst Mahler, der spätere Anwalt der Witwe von Benno Ohnesorg
und Mitbegründer der RAF, wurde von der DDR-Staatssicherheit
als IM geführt.
Horst
Mahler ist eine der schillerndsten Figuren der deutschen
Nachkriegsgeschichte. Als linker Star-Anwalt verteidigte er in den
60er-Jahren die Prominenten der Studentenbewegung von Fritz Teufel bis
Rudi Dutschke. Er war einer der Mitbegründer der
terroristischen Rote Armee Fraktion (RAF), ging in den Untergrund und
wurde 1972 zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Später
wandelte er sich vom Linksterroristen zum Rechtsextremisten, agitierte
für die NPD. Unter anderem wegen der Leugnung des Holocaust
sitzt er derzeit wieder hinter Gittern.
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Laut
Ermittlungen der Staatsanwälte wurde Mahler von der
Hauptverwaltung Aufklärung des Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS) drei Jahre lang bis 1970 als Inoffizieller
Mitarbeiter (IM) geführt. Das geht aus einem vertraulichen
Bericht der Generalstaatsanwaltschaft vom 18. Juli 2011 hervor.
Mahler
spielte in den 60er-Jahren eine wichtige Rolle in der Protestszene, als
Anwalt und auch als Verleger. Er war einer von fünf
Gesellschaftern vom „Extra-Dienst“, dem wichtigsten
Medium der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und
radikaler Studenten. Deren Redakteure hatten die Parole
„Enteignet Springer“ ausgegeben, die zum
Schlachtruf der Studentenbewegung wurde.
Chefredakteur
des Blattes war der frühere
„Vorwärts“-Journalist Carl Guggomos, den
die Stasi unter dem Decknamen „Gustav“ als IM
führte. Das MfS hatte nicht nur seine Spitzel beim
„Extra-Dienst“, sondern verfasste zum Teil sogar
dessen Beiträge, die dann zur Redaktion in Westberlin
geschafft wurden.
Nach
dem Tod Ohnesorgs brachte das Blatt eine Sonderausgabe heraus mit
massiver Stimmungsmache gegen die Westberliner Polizei. Gefeiert wurde
hingegen der Opferanwalt Horst Mahler als angeblich unbeugsamer
Aufklärer der wahren Hintergründe der Tat. Den Lesern
wurde allerdings verschwiegen, dass er Mitbesitzer des
„Extra-Dienstes“ war.
Seit
kurz vor dem Tod Ohnesorgs bis 1970 soll Mahler im Dienst der Stasi
gestanden haben, enthüllen die Staatsanwälte in ihrem
Bericht. Die Zusammenarbeit habe erst geendet, als Mahler für
die RAF in den Untergrund ging und sich in Jordanien für den
bewaffneten Kampf ausbilden ließ. Im Oktober 1970 wurde er in
Berlin gefasst und später zu 14 Jahren Haft wegen Bankraubes
und Gefangenenbefreiung verurteilt. Seine Verteidiger waren Otto
Schily, der spätere SPD-Bundesinnenminister, und der heutige
Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele. 1980 kam
Mahler vorzeitig frei, und zwar mithilfe seines damaligen Anwaltes, des
späteren Bundeskanzlers Gerhard Schröder
(SPD).
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Stasi Agenten - Trojanische
Pferde für die geplante Machtergreifung West-Berlins?!
„Vorwärts
immer rückwärts nimmer“, sagte einmal Erich
Honecker.
Sie sendeten ihre Trojanischen Pferde aus und die Westdeutschen merkten
es überhaut
nicht.
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NEUE
RECHERCHEN - 21. Mai 2009 - Ohnesorgs Todesschütze war ein
Stasi-Spion.
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Neue
Wende im Fall des 1967 ermordeten Studenten Benno Ohnesorg: Der
Kriminalbeamte Karl-Heinz Kurras, der damals den tödlichen
Schuss abgab, war Forschern zufolge Stasi-Spion in West-Berlin. Akten
der Birthler-Behörde belegen ihren Recherchen zufolge auch
eine Mitgliedschaft in der SED. |
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Berlin
- Im Fall des am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration in West-Berlin
getöteten Studenten Benno Ohnesorg kommt es zu einer
überraschenden Wendung. Kriminalobermeister Karl-Heinz Kurras,
der Ohnesorg unter nie restlos geklärten Umständen
erschossen hatte und mangels Beweisen freigesprochen wurde, war
offenbar seit 1955 Spion der DDR-Staatssicherheit (Stasi).
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Außerdem
sei er ab 1962 Mitglied der SED gewesen, steht in einem Aufsatz der
Autoren Helmut Müller-Enbergs und Cornelia Jabs, über
den das ZDF und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichteten und
der auch SPIEGEL ONLINE vorliegt.
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Die
Autoren des Textes, der am 28. Mai in der Zeitschrift
"Deutschlandarchiv" erscheinen soll, berufen sich auf neu aufgefundene
Dokumente aus der Birthler-Behörde. Die insgesamt 17
Aktenbände seien "überwiegend vorbildlich"
geführt, nach dem Frühjahr 1967 jedoch "erkennbar
ausgedünnt". Ein Auftragsmord sei daher "schwierig
nachzuweisen", schlussfolgern Müller-Enbergs und Jabs, die
auch Mitarbeiter der Stasi-Unterlagenbehörde sind. Kurras'
Motive bleiben damit auch durch die neuen Recherchen vorerst unklar.
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Mit dem Anführer des in
Schönfeld, Mark Brandenburg geboren Rudi Dutschke, hatte der
Tod Ohnesorgs 1967 zu einer Radikalisierung der westdeutschen
Studentenbewegung geführt.
Der
Tod Ohnesorgs war wie ein Fanal für die späteren
Studentenproteste, die sich über ganz Westdeutschland
ausbreiteten. Sie eskalierten schlagartig, erfassten in kurzer Zeit
fast alle Universitätsstädte. Die Terror-Organisation
RAF berief sich in ihrem Bekenntnis auf den 2. Juni 1967. Die
„Bullen“ seien „Schweine“,
sagte das RAF-Gründungsmitglied Ulrike Meinhof 1970 im
Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Auch die
Terror-Organisation „Bewegung 2. Juni“ erinnerte
mit ihrem Namen an den Tod Ohnesorgs und
presste unter anderem mit der Entführung des CDU-Politikers
Peter Lorenz gefangene Gesinnungsgenossen frei.
Bild:
Rudi Dutschke - in der
Mitte mit dem Mikrofon - umgeben von Studenten im Jahr 1967, als die
Studentenbewegung in Schwung kam.
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Gudrun
Ensslin, der Gründerin der „Roten Armee
Fraktion“, wird eine pathetische, ja hysterische Rede nach
dem 2. Juni zugeschrieben: „Sie werden uns alle umbringen
– ihr wisst doch, mit was für Schweinen wir es zu
tun haben – das ist die Generation von Auschwitz, mit der wir
es zu tun haben – man kann mit Leuten, die Auschwitz gemacht
haben, nicht diskutieren. Die haben Waffen, und wir haben keine. Wir
müssen uns auch bewaffnen.“
Die
DDR unternahm damals alles, um den verhängnisvollen
Todesschuss vom 2. Juni 1967 propagandistisch als «Akt
westdeutscher Polizeiwillkür« auszuschlachten. Die
Wagenkolonne mit Ohnesorgs Leichnam konnte auf dem Weg nach Hannover
ohne die üblichen Kontrollen auf der Autobahn-Transitstrecke
durch die DDR passieren.
Auf
den Brücken entlang der Strecke standen tausende
Angehörige der «Freien Deutschen Jugend«
(FDJ) in ihren Blauhemden, um dem Toten die Ehre zu erweisen.
Für
den Politologen Wolfgang Kraushaar vom Hamburger Institut für
Sozialforschung hat hier die Stasi in einem weiteren Fall
«die westdeutsche Nachkriegsgeschichte mitgeschrieben, das
ist schon bizarr«. Er erinnert in diesem Zusammenhang vor
allem an den DDR-Spion im Kanzleramt, Günter Guillaume, und an
das gescheiterte Misstrauensvotum gegen Kanzler Brandt 1972,
«das er nicht überstanden hätte ohne
tatkräftige Mithilfe der Stasi«.
Die
"radikale kleine Minderheit" des Studentenprotestes wuchs sich zu einer
politischen Bewegung aus - bis hin zu den Bürgerbewegungen,
aus denen später die Partei der Grünen hervorging,
aber auch die Friedens-, Jugend-, Frauen- und Anti-Atomkraft-Bewegung
der 70er und 80er Jahre. "Die 68er haben eigentlich am 2. Juni 1967
begonnen", meinen denn heute auch manche Autoren und Publizisten, wenn
sie über die gesellschaftspolitische Geschichte der
Bundesrepublik schreiben.
Wenn
damals enthüllt worden wäre, dass der
Schütze für die Stasi gearbeitet hatte, wäre
der Fall wohl in einem ganz anderen Licht erschienen.
Der
Aufsatz zitiert auch eine Nachricht der Stasi, die sie unmittelbar nach
dem Schuss auf den Studenten an den Kriminalbeamten Kurras funkte:
"Material sofort vernichten. Vorerst Arbeit einstellen. Betrachten
Ereignis als sehr bedauerlichen Unglücksfall." Kurras funkte
zurück: "Zum Teil verstanden - alles vernichtet - Treff bei
Trude". Er "benötige Geld für Anwalt". Im Juni, so
schreiben die Autoren, habe es geheißen, die Verbindung zu
Kurras werde "vorläufig abgebrochen" - aus "Gründen
der Sicherheit".
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Im
März 1950 trat Kurras in den Dienst der Berliner Polizei. 1955
dann die Wende. Kurras wollte in die DDR übersiedeln. Er
bewarb sich dort als Volkspolizist. Doch seine
Gesprächspartner in Ost-Berlin überzeugten ihn,
lieber im Westen zu bleiben – als nützlicher Spion.
Am 26. April 1955 unterschrieb er seine
Verpflichtungserklärung. Deckname: Otto Bohl! 1962 trat Kurras
sogar in die SED ein (Mitgliedsbuch mit der Nr. 2 002 373, ausgestellt
am 28. Juli 1964). Doch das blieb geheim, schließlich
arbeitete er seit 1965 für die Kriminalpolizei in einer
Sonderermittlungsgruppe.
Kurras
galt in Reihen der Stasi offenbar als sehr zuverlässiger Mann.
"Er war eine Spitzenquelle mit besonderen Talenten", schreiben die
beiden Autoren in ihrem Aufsatz. In den Akten heiße es,
Kurras sei bereit, "jeden Auftrag für das MfS (Ministerium
für Staatssicherheit, d.Red.) durchzuführen". Er
falle auf durch "Mut und Kühnheit, um schwierige Aufgaben zu
lösen und entwickelt die notwendige Initiative... Er steht
treu zur Deutschen Demokratischen Republik.“.
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Brisanter Fund im Archiv: Das
SED-Mitgliedsbuch von Karl-Heinz Kurras
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Kurras
erhielt 1955 für seine Spionage 550 DM, im Jahr darauf 800,
1960 waren es 2310 DM, 1961 verdiente er 2200 DM, 1966 schon 4500 DM.
In den ersten beiden Monaten 1967 flossen 2000 DM, im Mai nochmals 1000
DM an ihn.
Durch
Kurras, schreiben Müller-Enbergs und Jabs, habe das MfS "bald
eine umfangreiche Kenntnis über alle Aktivitäten der
West-Berliner Polizei gegen das Ministerium" gehabt. Der Kriminalbeamte
habe detaillierte Erkenntnisse über "Mitarbeiter, Ausbildung,
Arbeitsweise und Personalveränderungen" gewonnen. "Er
schlüsselte Festnahmen von IM auf, berichtete von
Überläufern, Quellen des amerikanischen
Geheimdienstes, Entführungsfällen", heißt
es im Text. Zusätzlich habe er Personendaten von
DDR-Flüchtlingen gesammelt, geplante Durchsuchungen bei
Spionage-Verdächtigen verraten und die Stasi über
Fluchthelfer, mögliche Fluchttunnel und unterirdische
Schießanlagen der Alliierten informiert. Seine
Führungsoffiziere statteten Kurras laut Stasi-Akten mit einem
Satz Abhör-Mikrofonen aus, die er im Dienstzimmer des Leiters
der Berliner Kriminalinspektion Tiergarten installieren sollte.
In
den Akten finden sich laut "Spiegel" auch Protokolle von Kurztreffs,
bei denen Kurras Büchsen mit Filmen oder
Nachschlüssel für Panzerschränke und
Diensträume der Polizei übergab.
Kurras
diente damit der DDR bei der Vorbereitung zur Einnahme von Westberlins!
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Die
Stasi versuchte Kurras laut "Spiegel" auch für sogenannte
Romeo-Aufträge zu gewinnen und setzte ihn auf die
Mitarbeiterin eines Polizei-Abteilungsleiters an.
Der
Stasi-Oberstleutnant Werner Eiserbeck ließ sich am 29.
November1989 einen Aktenvorgang aus den Jahren 1987 und 1989 kommen, in
dem der Klarname des als "Otto Bohl" geführten Kurras vermerkt
war. Eiserbeck hatte damals angeordnet, den Vorgang zu vernichten und
so die Stasi-Vergangenheit des ehemaligen West-Berliner Polizisten zu
tilgen. Zu dieser Zeit war Kurras schon aus dem West-Berliner
Polizeidienst ausgeschieden.
Es
müsse jetzt geprüft werden, ob die
DDR-Staatssicherheit auch eine Verurteilung des West-Berliner
Polizisten Karl-Heinz Kurras verhinderte, sagte der
Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele dem
"Hamburger Abendblatt".
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Der
Politikprofessor Gerd Langguth hält angesichts der neuen
Informationen eine Prüfung auf einen Stasi-Zusammenhang auch
im Fall Rudi Dutschke für nötig.
Nach
Ansicht Langguths sollte die Birthler-Behörde jetzt auch
untersuchen, ob die Schüsse auf Dutschke 1968 einen
möglichen Stasi-Hintergrund hatten. Der 1961 aus der DDR nach
West-Berlin übergesiedelte Studentenführer hatte das
Attentat schwer verletzt überlebt, starb aber 1979 an den
Spätfolgen.
Kurras
ist heute 81 Jahre alt und erhält eine hohe Pension vom
ehemaligen Klassenfeind "Bundesrepublik Deutschland"!
"5000
Euro im Monat – so hoch ist ist meine Pension. Das macht
gerade einmal 60.000 Euro im Jahr. Das ist doch nicht viel. Ich war ja
schließlich auch Major beim MfS", sagte Kurras zu einem n-tv
Reporter.
Der
Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar, der wohl bekannteste
Chronist der Protestbewegung, antwortet auf die Frage nach einer
möglichen Auftragstat: „Das ist nicht
auszuschließen. Der Schuss wurde aus 1,50 Metern in den
Hinterkopf abgegeben, ganz so wie auch Hinrichtungen in der DDR
üblich waren. Das Schädelstück mit dem
Einschussloch, aus dem man Schlüsse auf die Tat hätte
ziehen können, fehlt. Es wurde ausgesägt und
verschwand spurlos. Was soll man davon halten?“
Otto
Schily, damals Vertreter der Familie Ohnesorg als Nebenkläger,
erinnert sich an Merkwürdigkeiten: „Das Magazin aus
Kurras' Pistole war unauffindbar, und Fernsehbilder waren
plötzlich unbrauchbar.“ „Sollte Kurras
gezielt die Funktion eines Agent provocateur
erfüllen?“, fragt er.
Der
Schriftsteller und Freund Rudi Dutschkes, Peter Schneider,
gerät im „Spiegel“ ins Spekulieren:
„Die einzige halbwegs einleuchtende Erklärung
wäre, dass die Stasi damals bereits die Strategie der RAF
antizipiert hätte ? Immerhin hat die Stasi der RAF in der
80er-Jahren Unterschlupf gewährt.“
Es
fehlen Dokumente in Kurras' Stasi-Akten. Und es gibt einfach zu viele
seltsame Einzelheiten. Darunter die Tatsache, dass nicht nur der
Schütze, sondern auch der Fotograf der Tat wurde damals von
der DDR geführt. Jürgen Henschel, der die
berühmten Fotos des sterbenden Benno Ohnesorg schoss, war im
Auftrag der „Wahrheit“ unterwegs, des Organs der
SEW (des Westberliner Ablegers der SED).
Dass
Erich Mielke, Markus Wolf und ihre Leute keinerlei Skrupel hatten, kann
kaum bezweifelt werden. Der 2. Juni 1967 wäre auch nicht das
einzige Ereignis in der westdeutschen Geschichte, bei dem die DDR die
Finger im Spiel hatte. Von den antisemitischen Schmierereien in
Köln 1959 (die für weltweites Aufsehen sorgten) bis
zum Spion im Kanzleramt mischte die Stasi im Westen kräftig
mit. Der Fotograf Michael Ruetz, von dem die berühmtesten
Bilder der Studentenrevolte stammen, sagt: „In den
60er-Jahren in West-Berlin war jeder Dritte ein Stasi-Agent.“
Er
erinnert sich: „Die DDR schlachtete den Tod des Studenten
aus. Der Sonderzug für die Trauernden nach Hannover fuhr ja
durch die DDR. Da standen überall Fahnen schwenkende
FDJ-Gruppen an den Gleisen.“ „Teile der
Studentenbewegung waren von DDR-Agenten durchsetzt“, sagt
Wolfgang Kraushaar. „Die SED hatte starkes Interesse daran,
die Studentenrevolte für sich zu nutzen. Manche Kampagnen
wurden in Ost-Berlin regelrecht entwickelt und nach Westen
exportiert.“
Koenen
erinnert an den zwielichtigen Peter Urbach, der mithalf, dass aus
wütenden Studenten Terroristen wurden. Urbach arbeitete
für den Westberliner Verfassungsschutz und lieferte die ersten
Pistolen und Bomben in die militante Szene. „Aber auch bei
ihm gab es eine Verbindung zur DDR“, sagt Koenen.
„Er wurde ,S-Bahn-Peter' genannt, weil er bei der S-Bahn
arbeitete. Die wurde aber damals von der DDR kontrolliert und nur mit
treuen Genossen besetzt.“ Und Wolfgang Kraushaar merkt an,
dass Rudi Dutschke vermutete, beim Attentat auf ihn habe die Stasi
mitgewirkt: „Es gab damals auch im Berliner Landesamt
für Verfassungsschutz einen Vermerk, dass die Spur nach
Ost-Berlin führe.“
Auch
der Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried
Buback, Michael Buback, verlangte entsprechende Nachforschungen in
Bezug auf den Tod seines Vaters. "Ich habe schon als Junge gedacht,
meinen Vater holt mal die Stasi", sagte Buback der "Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung". "Mein Vater hat sich sein Arbeitsleben lang mit
Landesverrat und Spionage befasst. Wenn man ihm ans Leder wollte, dann
deshalb."
„Jedoch
ist die Birthler-Behörde ein wesentliches Hemmnis bei der
Aufklärung deutsch-deutscher Verstrickungen“. Dies
hat auch biografische Gründe. So war Behördendirektor
Hans Altendorf einst hoher studentischer Funktionär des
Sozialistischen Hochschulbundes (SHB), der mit dem Marxistischen
Studentenbund Spartakus eine freundliche Sicht auf das SED-Regime
pflegte.
Trojanische
Pferde für die geplante Machtergreifung West-Berlins?!
-
Sie spitzelten für die Stasi in West-Berlin -
Der Fall des
West-Berliner Polizisten Karl-Heinz Kurras mit dem Decknamen
„Otto Bohl" ruft ins Gedächtnis zurück, wie
engmaschig das Spitzelnetz des DDR-Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS) in der Stadt bereits war. WELT ONLINE
dokumentiert die Decknamen der wichtigsten Spione.
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Lindenblatt"
Polizeiangehöriger Berliner Senat
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Thomas Thiele"
Diplom-Volkswirt Verlagswesen
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Jutta"
Senatsverwaltung für Finanzen
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Vertreter"
Angestellter Siemens AG Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Zyklon"
Politologe Berliner Abgeordnetenhaus
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Harry"
Angestellter Schering AG Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Bank"
Elektriker Bundesdruckerei
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Peter Menzel"
Angestellter AEG Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Beyer"
Professor Technische Universität (TU)
Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Franz Josef"
Angestellter DAK Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Bremen"
Hochschullehrer Freie Universität (FU)
Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Rainer Klaus"
Angestellter DGB Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Zeitz"
Hochschullehrer Freie Universität (FU)
Berlin Funktionär der Alternativen Liste (AL)
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „I. Krüger"
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Mager"
Hochschuldozent Freie Universität (FU)
Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Dorn"
Abteilungsleiter DIW Berlin
|
Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Ziegel"
Professor (FDP-Landesvorstand) Fachhochschule
Wirtschaft
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Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Kairo"
Angestellter Fraunhofer Gesellschaft
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Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Frieder"
Beamter Bundeskartellamt Berlin
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Sie spitzelten für die Stasi in
West-Berlin Deckname: „Stola"
Journalist im Rundfunksender RIAS Berlin
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Einen gehörigen
Schreck versetze dem Establishment der Bonner Republik aber auch die
Riege der aus Ost-Berlin gesteuerten Einflussagenten auf dem
politischen Parkett der Bundesrepublik. Da gab es
schwärmerische Idealisten wie den Fotounternehmer Hannsheinz
Porst, der im Stasi-Auftrag seine Freunde aus der FDP-Spitze umgarnte,
oder graue Eminenzen wie den SPD-Insider Karl Wienand, Strippenzieher
zahlreicher Bonner Affären. Die Stasi manipulierte sogar
Bundestagsentscheidungen - durch Bestechung verhinderte sie 1972 wohl
die Abwahl von SPD-Bundeskanzler Willy Brandt.
BILD ZOOM: Diese Karte zeigt, wo 1000 Agenten des
MfS West-Berlin unterwanderten und ausspionierten - in
Rathäusern, Parteien, selbst im Knast
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Schlagzeilen machte nach 1989 die
Enthüllung, dass Spionage-Chef Wolf auf einsame Bonner
Chefsekretärinnen smarte Heiratsschwindler angesetzt hatte -
altgediente Vorzimmerperlen von Bonner Ministern und Fraktionsoberen
hatten sich auf Geheiß ihrer "Romeos" der Liebe wegen
über die Schubladen ihrer Chefs hergemacht.
Schwer durchsetzt mit Spitzeln waren aber nicht nur
die Parteien, Ministerien und Behörden. In bundesdeutschen
Redaktionen protokollierten Heerscharen als Journalisten getarnte
Geheimagenten, was es über Kollegen und Informanten Neues gab.
Die Stasi horchte selbst in Gemeinderäten. Die Hauptlast
trugen nicht die paar Top-Quellen, sondern Wolfs Fußvolk,
nach Expertenschätzung zwischen 3000 und 4000 Kundschafter,
die im verhassten Nachbarland insgeheim für die Sache der SED
unterwegs waren.
So gelangte die Stasi im "Operationsgebiet"
(MfS-Jargon für die BRD) höchste Schlagkraft - keine
Branche im Westen, die nicht "Zielobjekt" war, kaum ein Vorhaben, das
nicht ausgespäht worden wäre. Erst durch einen
Überläufer erfuhr Bonn etwa, dass die DDR zur
Abschöpfung westdeutscher Industrie- und Forschungsgeheimnisse
einen Riesenapparat unterhielt: Als sich der MfS-Abteilungsleiter
Oberleutnant Werner Stiller 1979 in den Westen absetzte, musste die HVA
Dutzende ihrer Geheimen aus westdeutschen Unternehmen und Labors
zurückrufen.
03.06.2009 - rbb-online - Klartext:
Ex-Stasi-Mitarbeiter bei Polizei
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Andreas Schuster, Landesvorsitzender der
Gewerkschaft der Polizei in Brandenburg, soll inoffizieller Mitarbeiter
der Stasi gewesen sein
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Nach
der Wende waren nach Recherchen des rbb-Politikmagazins Klartext
hunderte ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS) bei der Brandenburger Polizei
beschäftigt. Das bestätigte das Innenministerium in
Potsdam dem Magazin. Wie viele ehemalige Stasi-Mitarbeiter heute noch
für die Polizei des Landes arbeiten, wurde nicht gesagt.
Nach
der Auflösung des MfS im Februar 1990 seien etwa 220
hauptamtliche Mitarbeiter der Stasi in den Bereich der heutigen
Brandenburger Polizei übernommen worden. Zudem seien bei
Personalüberprüfungen mehr als 1200 inoffizielle
Mitarbeiter festgestellt worden, berichtet das Magazin.
Akten
der Birthler-Behörde hätten ergeben, dass unter den
Beamten auch frühere Stasi-Mitarbeiter waren, die direkt
für die Verfolgung und Inhaftierung politisch Andersdenkender
in der DDR verantwortlich waren. Die konkrete Tätigkeit
ehemaliger MfS-Mitarbeiter sei nur in Einzelfällen
überprüft worden. Der Generalsekretär der
CDU Brandenburg, Dieter Dombrowski, fordert eine erneute
Prüfung jedes Einzelfalls.
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LINK zu: Trojanische Pferde, der
lautlose Transfer der DDR-Spione (pdf)
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08.07.2009 - 17 000
Ex-Stasi-Mitarbeiter arbeiten in Behörden
Ein Mitarbeiter der Bundesbehörde
für die Stasi-Unterlagen zieht im ehemaligen Ministerium
für Staatssicherheit der DDR in Berlin eine Akte (Archivfoto). |
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Berlin (dpa) - Die Zahl
ehemaliger Stasi-Mitarbeiter in deutschen Behörden ist
offensichtlich größer als bisher bekannt. Rund
17 000 frühere Beschäftigte des
DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) sollen trotz
Prüfungen im öffentlichen Dienst ostdeutscher
Landesverwaltungen verblieben sein.
Das
berichtete die "Financial Times Deutschland" (FTD). Davon arbeiteten
2247 in Mecklenburg- Vorpommern, 2942 in Brandenburg, 800 in
Thüringen, 4400 in Sachsen- Anhalt, 2733 in Berlin und 4101 in
Sachsen. Der Ruf nach Konsequenzen wird angesichts der
Enthüllungen lauter - so wird eine erneute
Überprüfung der Beschäftigten im
öffentlichen Dienst gefordert.
Am
Mittwoch hatte auch das Bundeskriminalamt (BKA) bestätigt,
dass nach der Wiedervereinigung einige ehemalige Stasi-Leute
übernommen worden sind - 23 arbeiten dort heute noch. Diese
Information sei jedoch nicht neu, betonte das Bundesinnenministerium.
"Jeder Einzelfall ist genauestens geprüft worden", betonte ein
Sprecher.
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Auslöser
LKA Brandenburg
Die
Debatte über eine bisher unbekannt hohe Zahl von ehemaligen
Stasi-Mitarbeitern war vergangene Woche entbrannt, als bekannt geworden
war, dass im Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg rund 100 ehemalige
Offiziere der früheren DDR-Staatssicherheit arbeiten sollen.
Das Innenministerium in Potsdam bestätigte nur 58
Fälle. 20 Jahre nach dem Mauerfall sind nach dpa-Informationen
noch hunderte frühere Stasi-Mitarbeiter im Polizeidienst der
ostdeutschen Länder.
Stasi-Experte:
Neue Dimension
Klaus
Schroeder, Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien
Universität Berlin, forderte eine klare Offenlegung der
Bundesländer. Er gehe von mehreren zehntausend ehemaligen
Inoffiziellen Mitarbeiter der Stasi in Ministerien und
Behörden aus. "Das sind Dimensionen, die bisher keiner geahnt
hat", sagte Schroeder der "FTD". "Die Überprüfungen
waren sehr standardisiert und oberflächlich", kritisierte er.
So seien Zollbeamte oder Personenschützer zu
großzügig behandelt worden, da sie politisch als
eher unbedenklich gegolten hätten.
Der
Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt,
Gerhard Ruden, hält eine neue Überprüfung
der Beschäftigten im öffentlichen Dienst für
erforderlich. "Das ist eine Frage der politischen Hygiene", sagte Ruden
der "FTD". Aus seinen Berichten ergibt sich, dass sich damals bei 6375
Beschäftigten in Ministerien, nachgeordneten Einrichtungen und
dem Landtag Hinweise auf eine hauptamtliche oder eine inoffizielle
Stasi-Mitarbeit (IM) ergaben. Mehr als 4400 dieser Stasi-Mitarbeiter
wurden weiterbeschäftigt.
SPD-Politiker
warnt vor Pauschalisierung
"Die
Beschäftigung im öffentlichen Dienst an sich ist noch
nicht das Problem", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Stephan
Hilsberg der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag). "Das Problem ist,
in welchen Positionen sie da landen." Wenn sie wie beim LKA Brandenburg
in Leitungspositionen landen, dann sei das nicht hinnehmbar. "Wenn sie
Pförtnerdienste machen, dann ist es hinnehmbar."
Ein
Sprecher des Bundesinnenministeriums begründete die
Übernahme von früheren Stasi-Mitarbeitern durch das
BKA wie folgt: "Aufgrund des Einigungsvertrages sind sowohl vom
Innenministerium der DDR als auch in wenigen Einzelfällen aus
dem Bereich der Staatssicherheit Mitarbeiter übernommen
worden." Einer von ihnen gehört auch zum
Personenschutzkommando von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Er soll
aber nicht zu ihrem direkten Schutz eingesetzt sein, sondern nur
für die Aufklärung in einem Vorkommando.
Stasi-Opfervereinigung:
Schlag ins Gesicht
"Es
ist ein Schlag ins Gesicht der Stasi-Opfer, dass ausgerechnet die
Täter von einst in sensible Bereiche übernommen
wurden", sagte der Sprecher der Vereinigung der Opfer des Stalinismus
(VOS), Ronald Lässig. Es dränge sich der Verdacht
auf, dass der öffentliche Dienst von Stasi-Kadern durchsetzt
sei. Die Bundesregierung müsse dringend für
Aufklärung sorgen, forderte die Opfervereinigung.
Der
Bürgerrechtler Ehrhart Neubert beklagte, die Gesetze
hätten kurz nach der Wende nicht voll gegriffen, da noch nicht
alle Informationen vorgelegen hätten. "Man hat nicht
durchgesehen", sagte Neubert. Zwar sei klar: "Führende
Stasi-Leute haben im Öffentlichen Dienst nichts zu suchen."
Andererseits sei heute "manches nicht mehr zu reparieren".
Weiter mit: "Wir haben seit 1989 die
Trennung von Moral und Wirtschaft".
|
Die
Westberliner lebten in ständiger Angst!
Ohne Zweifel:
West-Berlin war ein »Pfahl im Fleische« der DDR,
wie es einst Willy Brandt formuliert hatte. Das MfS begnügte sich
nicht damit, mit einem Heer an Inoffiziellen Mitarbeitern im so
genannten Operationsgebiet zu arbeiten.
Die Planungen gingen weiter. Den freien Teil
der Stadt dem MfS-Regime zu unterwerfen, zählte noch in den
80er Jahren, auf dem Höhepunkt der Entspannungspolitik, zu den
Überlegungen des MfS. Am 5. August 1985 unterzeichnete
MfS-Generalleutnant Schwanitz ein Dokument über die
»Linienspezifischen Aufgaben der BV Berlin« des MfS, das die Aufgaben des MfS bei der Eroberung
West-Berlins im Detail benannte.
MfS-Kreisdienststellen in West-Berlin wurden
seit längerem geplant, das Personal bereits namentlich
ausgewählt. Im selben Jahr probte die NVA in der Stabsübung
»Bordkante ’85« die militärische
Eroberung West-Berlins. Bürger
in West-Berlin, die das MfS beim Einmarsch verhaften und internieren
wollte, waren bereits listenmäßig erfasst. Diese
Planungen aus dem Jahre 1985 wurden in der Folgezeit jährlich
neu bestätigt. Erst die friedliche Revolution der Jahre
1989/90, in deren Verlauf das MfS aufgelöst wurde und das
SED-Regime zusammenbrach, befreite auch die Bewohner West-Berlins von
der Gefahr, eines Tages vom MfS überwacht und verhaftet zu
werden.
Bereits in den 70er Jahren bereitete sich
die NVA unter dem Code-Namen »Turnier« darauf vor,
West-Berlin militärisch einzunehmen. In den Jahren 1985 bis
1988 spielte die Nationale Volksarmee der DDR in
Kommandostabsübungen bzw. Kriegsspielen die Eroberung
West-Berlins durch. In den Akten der Übungen
»Bordkante« firmierte West-Berlin als
»Magdeburg« oder »Leipzig«.
Doch in »Magdeburg« und
»Leipzig« gab es Westalliierte, FDP- und
SPD-Geschäftsstellen, Grenzübergangsstellen und ein
Abgeordnetenhaus.
Jagdbombergeschwader sollten den ersten
Schlag führen, Artilleriebeschuss West-Berlin einnahmereif
machen, während Pioniere der NVA Gassen durch die von der DDR
um West-Berlin errichtete Mauer sprengen sollten, um der 1.
Motorisierten Schützendivision der NVA und Regimentern des
Grenzkommandos Mitte der Grenztruppen der DDR den Weg zu bahnen,
unterstützt von sowjetischen Truppen,
Volkspolizei-Bereitschaften und motorisierten Kampfgruppen-Bataillonen.
Ihnen sollte das MfS folgen, das bereits detaillierte Pläne
für die Bildung von Kreisdienststellen und die
politische Machtübernahme in der eroberten Stadt entwickelt
hatte. Ohne Zustimmung der sowjetischen Partei- und
Staatsführung wäre ein NVA-Aufmarsch Richtung
West-Berlin, der die Auslösung eines neuen Weltkrieges
bedeutet hätte, allerdings nicht denkbar gewesen.
AUDIO mp3
Dass die neue Truppe einsatzbereit war, zeigte sich bei einem
Zwischenfall 1952. Ein Passagierflugzeug der Air France sei bei einem
Flug von Frankfurt nach Berlin von zwei sowjetischen Jägern
beschossen und von 1600 auf 700 Meter herabgedrückt worden,
berichtete die Neue Deutsche Wochenschau im April 1952. Später
wurde festgestellt, dass nicht die sowjetische Luftwaffe, sondern
Einheiten der Kasernierten Volkspolizei die Air-France-Maschine
beschossen hatten.
Der
Fall des West-Berliner Polizisten Karl-Heinz Kurras mit dem Decknamen
„Otto Bohl" ruft ins Gedächtnis zurück, wie
engmaschig bereits das Spitzelnetz des DDR-Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS) in der Stadt war. Und was die Kommunisten mit
der Berliner Blockade 1948/49 nicht geschafft haben wollte Honecker und
Mielke nachholen.
Siehe
hierzu auch "MfS-Planungen
für die Machtübernahme in West-Berlin"
Ähnlich
wie in den 80er-Jahren, als die Friedensbewegung West von der DDR
gesteuert wurde, während die Friedensbewegung Ost die
Herrschaft der SED untergrub. Alle Versuche, die Bonner Republik zu
zerrütten, halfen nichts. Am Ende brach das DDR-Regime
zusammen, nicht die westdeutsche Demokratie.
Aber
ist damit die Demokratie wirklich gerettet? Heute sitzen ehemalige
Stasi-Agenten wie Trojanische Pferde in den wichtigsten Schaltzentralen
der Wirtschaft und Politik. Sie haben alle
Möglichkeiten unsere frei Marktwirtschaft lahm zulegen und
internationale Finanzkrisen auszulösen.
Der
Einfluss des SED-Regimes in der Bundesrepublik war groß, weil
Wolf, Mielke und ihre Agenten genau wussten, wo und wie sie im Westen
ihre Hebel ansetzen mussten. Nützliche Helfer und Idioten gab
es genügend. Vieles ist heute schon wieder weitgehend
verdrängt, wie auch die Verbindung der Stasi zur RAF. Wer aber
von der Krake Stasi gar nichts wissen will, kann über die
Geschichte der DDR und der Bundesrepublik nur oberflächliche
Urteile fällen.
Ein
Großteil der Akten aus der Stasi-Zentrale in Berlin-
Lichtenberg und ihren Bezirksdienststellen waren nach der Wende von
Bürgerrechtlern vor der Vernichtung gerettet worden. Experten
gehen davon aus, dass auch in den rund 15.000 Säcken mit
zerrissenen Stasi- Papieren noch geheime Informationen stecken.
|
WIR
DÜRFEN AUCH NICHT VERGESSEN! :
Die
Sicherheitskräfte im Irak wurden vom MfS ausgebildet! (siehe hierzu "Irak Krieg")
|
VIDEO "Klimaforschung Info"
VIDEO "Naturgewalten"
VIDEO "Klimawandel"
VIDEO "Lehrfilme"
VIDEO "Stürme"
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1.) VIDEO HAARP
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5.) VIDEO Mobilfunk-Blutbild-Gehirn
VIDEO "Wie schmilzt eigentlich das Eis?"