IMPRESSUM:
K.-P.
Kolbatz
Titiseestr.
27
D-13469
Berlin |
© Klaus-Peter Kolbatz
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DDR Leserbriefe
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auf unserer Homepage,
dem
kostenlosen Informationsservice
über
die DDR-Vergangenheit.
Hauptthemen:
Wir
wollen die Seiten mit allem Wissenswerten rund um
die DDR-Vergangenheit gestalten
und
qualitativ hochwertige Hintergrundinformationen über das DDR-
Regime und ihre Nachfolger bietet.
Sowohl
über Stasi- Willkür als
auch Menschenrechtsverletzungen
und Verfolgung oder Kindesentzug wollen wir
möglichst schnell und umfassend informieren.
Nicht verschweigen wollen wir aber auch
Fälle, wo das DDR-Regime besonders Umsichtig handelte und
Fehlverhalten rechtzeitig revidierte oder bereits im Vorfeld
Menschlichkeit bewiesen hat.
Unser Ziel ist es, Interessantes von Usern
aufzunehmen und umzusetzen, noch bevor Historiker alles verallgemeinern.
Hinzu kommen eigene Recherchen. So wird der Inhalt der Seiten
ständig erweitert.
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05. Oktober 2009 - Stasi - Geheimarchiv in
Freital entdeckt
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Eine Sensation zwanzig Jahre nach dem
Mauerfall! In einem vermauerten Keller wurde jetzt in
Freital (39000 Einw.) das in den Wendewirren hastig
versteckte Archiv der gefürchteten „Abteilung Innere
Angelegenheiten“ des Rates des Kreises entdeckt.
Wie BILD exklusiv erfuhr, enthält es Tausende Akten
mit berührenden Schicksalen von Menschen, die aus der
DDR ausreisen wollten. Die letzten Notizen stammen vom
Dezember 1989! |
Vertriebsdirektor Rolf Wittig (51) kaufte im
Juni die 1902 erbaute Volksschule, in der bis Ende der 1990-er
Jahre das Freitaler Stadtarchiv untergebracht war. Auf der Suche
nach einem Abwasserrohr entdeckte er bei der Haussanierung das
geheime Versteck.
Wittig: „Wir durchbrachen eine Wand und
stießen plötzlich auf einen 3 x 3,5 Meter großen
Raum der alten Latrine. Der war mit teilweise verschimmelten
Akten gefüllt. Ich wollte schon alles auf Container laden, da
sah ich dicke Bündel mit Listen von Ausreiseantragstellern,
verzweifelte Briefe von Menschen, die nach einem Fluchtversuch
im Gefängnis landeten, denen Haus und Besitz abgeluchst wurde.“
Dazu finden sich Akten von Gerichten,
Geheim-Dossiers vom Zoll, Behörden-Anweisungen, Protokolle von
Beratungen...
Von BILD alarmiert, besuchte Freitals OB Klaus
Mättig (60, CDU) gestern den Fundort, war schockiert: „Das
sind vermutlich jene Tausende Akten, die zum Jahreswechsel
1989/90 auf mysteriöse Weise verschwanden. Als das
Bürgerkomitee damals die Räume von Stasi und Abteilung Innere
Angelegenheiten inspizierte, war alles leergefegt.“
Offensichtlich wurden die Akten von Stasi-Leuten
hier in großer Hast versteckt. Mättig: „Man hat alles in dem
Raum gestapelt und dann Tür und Fenster zugemauert, schnell
verputzt.“
Das war die Abt. Inneres:
Die „Innere Angelegenheiten“ im Rat des
Kreises galten als Knechte der Stasi.
Sie beschäftigten sich mit Kirchenfragen
genauso wie mit der Schikane Ausreisewilliger, versuchten
Antragsteller zum Aufgeben zu bewegen. Ließen sie sich nicht
abbringen, begannen „operative Maßnahmen“ durch das MfS.
Wer ausreisen durfte, musste auf seinen Besitz verzichten.
Weiter mit: "MfS
arbeitet mit der RAF zusammen"
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Der Osten droht zu vergreisen
Die Ausländerfeindlichkeit rächt sich bitter.
So werden nach Schätzungen des „Sachverständigenrats zur
Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen“ im Jahre
2050 in Brandenburg 90 Prozent der Bewohner über 65 Jahre sein.
Die Sachverständigen erwarten, dass die Zahl
der Pflegebedürftigen von jetzt 2,3 auf 4,3 Millionen im Jahre
2050 steigt.
weiter
mit FDJ Erziehung.....>
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Juli 2009 - Neue Berufe für
Stasi-Mitarbeiter -
17 000 Ex-Stasi-Mitarbeiter arbeiten in
Behörden
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Der 1976 aus der DDR
ausgewiesene ARD-Korrespondent Lothar Löwe staunte
nicht schlecht, als er Mitte der neunziger Jahre bei
einer Reise nach Polen am Grenzübergang Frankfurt/Oder
von einem freundlichen Beamten des Bundesgrenzschutzes
mit den Worten, „Herr Löwe, ich wünsche Ihnen eine
angenehme Weiterreise“ verabschiedet wurde. |
Löwe kannte den Mann noch in anderer Uniform
aus der Zeit, als die Berliner Mauer stand. Den Wunsch zur
angenehmen Weiterreise hatten auch DDR-Grenzer laut
Dienstvorschrift Westdeutschen nach Abwicklung der
Kontrollformalitäten zu entbieten.
Heute weiß man aus den Überlieferungen der
Stasi-Unterlagenbehörde, dass an den Berliner Grenzübergängen
MfS-Leute aus der Hauptabteilung VI in Uniformen der
Grenzkontrolleure standen. In der Übergangszeit unter der
Modrow-Regierung verhalf das DDR-Ministerium des Inneren 1989/90
noch rasch zahlreichen hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter zu einer
neuen beruflichen Identität. Personal- und
Versicherungsunterlagen wiesen diese langjährigen
Stasimitarbeiter danach als Beschäftigte des Innenministeriums
aus. Auch andere Dienststellen der DDR-Regierung sorgten auf
ähnliche Weise für die Bereinigung der Personalunterlagen von
MfS-Offizieren der jüngeren und mittleren Generation. Die
Hauptabteilung XVII, zuständig für die Überwachung der
DDR-Wirtschaft, bot seit Dezember 1989 sogar Schulungskurse für
MfS-Offiziere an, die den Sprung in die Marktwirtschaft wagen
wollten.
2733 ehemalige Stasi-Mitarbeiter in der
Berliner Verwaltung
Selbst DDR-Bürgerrechtler, die viele Jahre als
Oppositionelle den Schikanen des SED-Regimes ausgesetzt waren,
wurden 1989 von der tatsächlichen Dimension des real
existierenden DDR-Sicherheitsapparates überrascht. Knapp
100.000 hauptamtliche und fast doppelt so viele inoffizielle
Mitarbeiter arbeiteten für die Stasi. Aber auch Dienststellen
der anderen „Bewaffneten Organe“ setzten V-Leute als Spitzel
im eigenen Land oder zur Beobachtung von Westbürgern und
-Institutionen ein. Die Archive der gegen Nato und Bundeswehr
eingesetzten Militäraufklärung der Nationalen Volksarmee (NVA)
wurden noch kurz vor der Wiedervereinigung unter der
Verantwortung des damaligen DDR-Abrüstungsministers Rainer
Eppelmann vernichtet. Eine Überprüfung von Berufssoldaten der
NVA, die in die Bundeswehr übernommen wurden, auf eine
Mitarbeit im Militärgeheimdienst der DDR war nach der
Wiedervereinigung nicht mehr möglich.
Der Bundesnachrichtendienst wiederum übernahm
sogar Experten der Auslandsspionage des MfS in Kenntnis ihrer
früheren Tätigkeit, weil sie über Informationen verfügten,
die von besonderem Interesse für die Bundesrepublik waren.
Angesichts der Vorgeschichte dieses Dienstes als „Organisation
Gehlen“ wurde das als unglückliche Wiederholungstat
empfunden. Die nun in der Öffentlichkeit mit einiger Aufregung
zur Kenntnis genommene Größenordnung der im Öffentlichen
Dienst weiterbeschäftigten Stasi-Mitarbeiter ist für Kenner
der Übernahmepraxis in öffentlichen Verwaltungen der neuen und
alten Bundesländer wenig überraschend. So veröffentlichte der
Berliner Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen Martin
Gutzeit bereits in seinem Jahresbericht 1996 eine Statistik zur
Überprüfung von Landesbeschäftigten, aus der die jetzt mit
Erstaunen zur Kenntnis genommene Zahl von 2733 ehemaligen
Stasi-Mitarbeiter in der Berliner Verwaltung bereits hervorging.
Wohlwollendere Prüfung in Bezirken im
Ostteil der Stadt
Bei insgesamt 81 860 Anfragen über eine etwaige
MfS-Verstrickung, die bis 1996 über Beschäftigte der Berliner
Senats- und Bezirksverwaltungen eingeholt wurden, ergaben sich
in 5153 Fällen „Erkenntnisse anhand der Auskünfte“ aus der
damaligen Gauck-Behörde. Sie führten zu 2420 Kündigungen,
Aufhebungsverträgen und Vorruhestandsregelungen. Es blieben
also nach den Personalüberprüfungen 2733 Personen im Dienst,
über die von der Gauck-Behörde Erkenntnisse an die Berliner
Verwaltung übermittelt worden waren. Genau diese Zahl taucht
jetzt in Berichten über „Ex-Stasi-Leute in der Berliner
Verwaltung“ wieder auf. Dabei wird nicht zwischen einer
offiziellen oder inoffiziellen Zusammenarbeit mit dem
DDR-Staatssicherheitsdienst differenziert.
Der Berliner Landesbeauftragte für die
Stasiunterlagen Martin Gutzeit betonte gegenüber der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass die Überprüfungen in den
Berliner Verwaltungen seinerzeit durchaus unterschiedlich
gehandhabt wurden. Eine wohlwollendere Prüfung fand
insbesondere in Bezirken im Ostteil der Stadt mit starkem
PDS-Einfluss statt. Die im letzten Jahrzehnt fortgeschrittene
Erschließung der Stasiunterlagen kann heute Journalisten und
Historikern in Einzelfällen konkretere Aufschlüsse über die
Stasi-Vergangenheit von einzelnen Beschäftigten des
Öffentlichen Dienstes geben. Personalüberprüfungen durch Bund
oder Länder sind jedoch seit 2006 nicht mehr möglich.
weiter
mit "Finanzkrise Weltfinanzsystem".....>
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NEUE RECHERCHEN - 21. Mai 2009 -
Ohnesorgs Todesschütze war Stasi-Mitarbeiter
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Neue Wende im Fall des 1967
ermordeten Studenten Benno Ohnesorg: Der Kriminalbeamte
Karl-Heinz Kurras, der damals den tödlichen Schuss abgab,
war Forschern zufolge Stasi-Spion in West-Berlin. Akten
der Birthler-Behörde belegen ihren Recherchen zufolge
auch eine Mitgliedschaft in der SED. |
Berlin - Im Fall des am 2. Juni 1967 bei einer
Demonstration in West-Berlin getöteten Studenten Benno Ohnesorg
kommt es zu einer überraschenden Wendung. Kriminalobermeister
Karl-Heinz Kurras, der Ohnesorg unter nie restlos geklärten
Umständen erschossen hatte und mangels Beweisen freigesprochen
wurde, war offenbar seit 1955 Spion der DDR-Staatssicherheit
(Stasi). Außerdem sei er ab 1962 Mitglied der SED gewesen,
steht in einem Aufsatz der Autoren Helmut Müller-Enbergs und
Cornelia Jabs, über den das ZDF und die "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" berichteten und der auch SPIEGEL ONLINE
vorliegt.
Die Autoren des Textes, der am 28. Mai in der
Zeitschrift "Deutschlandarchiv" erscheinen soll,
berufen sich auf neu aufgefundene Dokumente aus der
Birthler-Behörde. Die insgesamt 17 Aktenbände seien
"überwiegend vorbildlich" geführt, nach dem
Frühjahr 1967 jedoch "erkennbar ausgedünnt". Ein
Auftragsmord sei daher "schwierig nachzuweisen",
schlussfolgern Müller-Enbergs und Jabs, die auch Mitarbeiter
der Stasi-Unterlagenbehörde sind. Kurras' Motive bleiben damit
auch durch die neuen Recherchen unklar.
Mit dem Anführer des in Schönfeld, Mark
Brandenburg geboren Rudi Dutschke, hatte der Tod Ohnesorgs 1967
zu einer Radikalisierung der westdeutschen Studentenbewegung
geführt.
Wenn damals enthüllt worden wäre, dass der
Schütze für die Stasi gearbeitet hatte, wäre der Fall wohl in
einem ganz anderen Licht erschienen.
Der Aufsatz zitiert auch eine Nachricht der
Stasi, die sie unmittelbar nach dem Schuss auf den Studenten an
den Kriminalbeamten Kurras funkte: "Material sofort
vernichten. Vorerst Arbeit einstellen. Betrachten Ereignis als
sehr bedauerlichen Unglücksfall." Kurras funkte zurück:
"Zum Teil verstanden - alles vernichtet - Treff bei
Trude". Er "benötige Geld für Anwalt". Im Juni,
so schreiben die Autoren, habe es geheißen, die Verbindung zu
Kurras werde "vorläufig abgebrochen" - aus
"Gründen der Sicherheit".
Den Forschern zufolge trat Karl-Heinz Kurras mit
22 Jahren im März 1950 in den Dienst der Polizei in
West-Berlin. Er soll als Polizeimeister bei der
Polizei-Inspektion in Berlin-Charlottenburg gearbeitet haben. Im
April 1955 habe er den Wunsch gehabt, in die DDR überzusiedeln
und der Deutschen Volkspolizei zu dienen. Eingebürgert wurde
Kurras den Angaben zufolge zwar nicht - wenig später jedoch als
Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Otto Bohl" angeworben.
Am 26. April 1955 soll sich Kurras schriftlich zur Kooperation
verpflichtet haben.
Kurras galt in Reihen der Stasi offenbar als
sehr zuverlässiger Mann. "Er war eine Spitzenquelle mit
besonderen Talenten", schreiben die beiden Autoren in ihrem
Aufsatz. In den Akten heiße es, Kurras sei bereit, "jeden
Auftrag für das MfS (Ministerium für Staatssicherheit, d.Red.)
durchzuführen". Er falle auf durch "Mut und
Kühnheit, um schwierige Aufgaben zu lösen".
Durch Kurras, schreiben Müller-Enbergs und Jabs,
habe das MfS "bald eine umfangreiche Kenntnis über alle
Aktivitäten der West-Berliner Polizei gegen das
Ministerium" gehabt. Der Kriminalbeamte habe detaillierte
Erkenntnisse über "Mitarbeiter, Ausbildung, Arbeitsweise
und Personalveränderungen" gewonnen. "Er schlüsselte
Festnahmen von IM auf, berichtete von Überläufern, Quellen des
amerikanischen Geheimdienstes, Entführungsfällen", heißt
es im Text.
Kurras ist heute 81 Jahre alt.
Weiter mit: "MfS
arbeitet mit der RAF zusammen"
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Die Abgründe der Linkspartei
DDR- und Stasi-Experte Hubertus Knabe warnt in
seinem neuen Buch vor der Linken und ihrer „geschickten
Propaganda zum Schaden der Demokratie“. Die Wahlerfolge sieht
er als Zeichen der Verlotterung politischer Sitten.
Verantwortliche Funktionäre für eine
menschenverachtende Diktatur haben weder im Parlament noch in
der Regierung etwas zu suchen. Schon gar nicht, wenn Sie immer
noch den Sozialismus errichten wollen. Strafrechtlich gesprochen
handelt es sich um Wiederholungstäter.
Mit ihrem heimlich beiseite geschafften
Milliardenvermögen und Tausenden gut geschulter Kader aus
DDR-Zeiten hat die SED 1990 erfolgreich ihr Überleben
organisiert. Danach stilisierte sie sich durch geschickte
Propaganda zur Ostpartei. Dies konnte nur gelingen, weil es
keine andere ostdeutsche Regionalpartei mehr gab. Es war ein
Fehler der Union, die konservative DSU nicht mehr zu
unterstützen. Die Kumpanei der SPD mit der PDS hat die Partei
seit Mitte der 90er- Jahre politisch salonfähig gemacht. Dass
dies auch im Westen gelang, haben wir Oskar Lafontaine zu
verdanken.
In dieser Woche (18.03.2009) haben in einer
Umfrage 41 Prozent der Ostdeutschen die Meinung vertreten, die
DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Ist das ein „Erfolg“ der
Linken?
Keine andere Partei hat das SED-Regime so sehr
verklärt und verharmlost wie die PDS und heutige Linke. Im
Schatten ihrer Wahlerfolge hat sich in Deutschland ein
erschreckender Geschichtsrevisionismus breit gemacht, von dem
sie selbst wiederum profitiert. Selbst Stasi-Generäle und
Spitzenfunktionäre der DDR erheben wieder ungeniert ihre
Stimme.
Die Betonkommunisten aus dem Osten um Sahra
Wagenknecht und die Linksradikalen aus dem Westen bilden
inzwischen eine gemeinsame Front. Willy Brandt würde sagen:
Hier wächst zusammen, was zusammen gehört.
Es ist erstaunlich, wie geduldig Öffentlichkeit
und Staatsanwaltschaft bei diesem Thema waren und bis heute
sind. Die SED/PDS hat ein Milliardenvermögen beiseite
geschafft. Die Parteispitze hat jede Aussage verweigert, so dass
bis heute ein erheblicher Teil des SED-Vermögens verschwunden
ist.
Sie wundern sich auch über die hohe
Spendenbereitschaft einiger führender Linkspartei-Politiker. So
hat der thüringische Spitzenkandidat und damalige Fraktionschef
Bodo Ramelow innerhalb von vier Jahren 50 000 Euro gespendet.
Die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau kommt gar auf 60 000
und Ex-DDR-Ministerpräsident Hans Modrow auf 40 000.
Für Hartz-IV-Empfänger, deren Interessen die
Linke angeblich vertritt, sind das in der Tat traumhafte Summen.
Schon Anfang der 90er- Jahre fiel auf, dass das Spendenaufkommen
erheblich stieg, während die Zahl der Mitglieder massiv abnahm.
Bis heute hat sich an dem hohen Spendenaufkommen nichts
geändert. Etwa 80 Prozent davon sind Kleinspenden, deren
Herkunft nicht veröffentlicht werden muss. Man fragt sich, wer
hier so eifrig zahlt. Dass so wenig auf das Finanzgebaren dieser
Partei geschaut wird, ist schon erstaunlich.
Welche mittel- und langfristigen Folgen könnten
die zunehmende Verharmlosung von DDR und SED für die
Gesellschaft auf Dauer haben?
Für die in der DDR Verfolgten ist schwer mit
anzusehen, wenn das System, das ihr Leben zerstört hat, langsam
wieder hoffähig wird. Doch wer eine Diktatur verharmlost,
verfolgt damit auch eine Absicht für die Gegenwart – das ist
bei der Linken nicht anders als bei den Ewiggestrigen von
rechts. Und darin liegt die eigentliche Gefahr. Wer das
SED-Regime schönredet, unterminiert das politische Abwehrsystem
der Demokratie. Er verhindert, dass man aus der Geschichte
lernt. Dagegen muss man sich zur Wehr setzen.
weiter
mit SED/PDS Parteivermögen.....>>>>
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28.12.2008 Finanzkrise 2008
Wir erinnern uns: Westdeutschland und Westberlin hatten zum
Zeitpunkt der Wiedervereinigung den Rang der drittgrößten
Wirtschaftsnation und die West-Deutsche Bundesbank verfügte
über eine Goldreserve von etwa 3 400 Tonnen, die derzeit etwa
100 Milliarden DM Wert waren, so dass Bundeskanzler Helmut Kohl
für die entstehenden Kosten der Wiedervereinigung keine
Probleme sah.
Diesen hervorragenden Stand hatte die Bundesrepublik nicht
nur spitzen Techniken Marke "Made in Germany" zu
verdanken, sondern auch Bankmanagern die eigenständig im freien
Wettbewerb eine freie soziale Marktwirtschaft (und keinen
Kapitalismus nach DDR-Verständnis) pflegten und ohne staatliche
Eingriffen handeln konnten. Die D-Mark galt als Symbol für
das westdeutsche Wirtschaftswunder und den Wohlstand.
"Was wir in Westdeutschland hatten, war das Ideal des
Sozialismus, wie es von den Kommunisten stets als Endziel
marxistischer Entwicklung der Gesellschaft prophezeit
wurde", sagte Klaus-Peter Kolbatz.
"Hier ging es jedem gut. Die Arbeit wurde anständig
bezahlt. Bei Krankheit waren alle versorgt. Von der Rente
konnten die Bürger leben. Wir hatten alle Wohnungen oder sogar
ein Haus,
"Es gab alles zu kaufen. Die Werktätigen konnten sich
ein Auto leisten und in den Urlaub fahren wohin sie wollten. Wir
konnten frei wählen, öffentlich protestieren, es gab keine
Zensur, keine politischen Zwänge. Und wem das alles noch nicht
passt, der konnte auswandern. Das ergibt alles noch mehr als
jenes Paradies, welches die kommunistische Theorie als
leuchtende Zukunft seit Generationen vorhersagt."
Das war, daran muss hier wohl erinnert werden, noch bis zum
Mauerfall real.
Der Kommunismus beherrschte damals ein Drittel der Welt. In
der alten Bundesrepublik galten die Prinzipien der sozialen
Marktwirtschaft nach Ludwig Erhards Devise vom "Wohlstand
für alle". Der sogenannte "Rheinische
Kapitalismus" mit seiner sozialen Komponente wurde neben
dem skandinavischen Weg eines "Volksheimes" für alle
Bürger als bis dahin erfolgreichstes Beispiel des Kapitalismus
angesehen.
Spitzenmanager verdienten etwa zehnmal so viel wie der
Durchschnitt ihrer Mitarbeiter, die auch um ihre soziale
Sicherheit weltweit beneidet wurden. Es war ein goldenes
Zeitalter für die Wirtschaftswunder-Kinder. Fast ununterbrochen
ging es aufwärts.
Am Ende des gleichen Jahrzehnts bricht die Welt des
Kommunismus zusammen, ohne dass sie je auch nur in einem Land
ihrem roten Paradies näher gekommen wäre. Theoretisch könnten
nun alle ihre Bürger in den Genuss der Wohltaten des
Kapitalismus kommen, so leben wie im "goldenen
Westen".
Doch sie werden bitter enttäuscht. Es klappt überhaupt
nicht. Die Alten, mit der freien Marktwirtschaft aufgewachsenen
Politiker wurden durch ein demokratiefeindliches Wahlverhalten
abgewählt. Nachrückende meinten die Demokratie und freie
Marktwirtschaft neu erfinden zu müssen. Es ist niemand mehr da,
um den Kapitalismus auf die alten Grundwerte zu
korrigieren".
"Ich bin der Meinung, es ist höchste Zeit in
Deutschland einen „Rat der Alten“ zu schaffen. Dort sollen
ehemals führende Politiker ihre Erfahrung einbringen",
sagte Kolbatz.
weiter
mit Finanzkrise und Weltfinanzsystem.....>>>>
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"In meiner Kompanie ist nie einer
durchgekommen"
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Flüchtende hielt er für
Kriminelle - und tut das bis heute: Als
DDR-Grenzoffizier verhinderte Claus Schnelle
jahrzehntelang sogenannte Grenzdurchbrüche an der
Mauer. Als das Regime wankte, stellte er manches in
Frage. Nur nicht das System. |
Natürlich hätte er geschossen, auch auf die
eigenen Landsleute. Vielleicht hätte er daneben gezielt, aber
da ist sich Claus Schnelle nicht einmal sicher. Eines steht für
den ehemaligen DDR-Grenzoffizier jedenfalls fest. "Meine
Familie und meine Karriere hätte ich nicht geopfert", sagt
er. "Meine Laufbahn wäre beendet gewesen, wenn ich
jemanden bewusst durchgelassen hätte."
Claus Schnelle ist ein Kind der DDR. Im Mai 1948
wurde er im thüringischen Posterstein geboren, gut ein Jahr vor
Gründung des "Arbeiter- und Bauernstaates", den er
bis zu ihrem Untergang treu verteidigte. Sein halbes Leben
sicherte er Grenzen, zwölf Jahre an vorderster Front, acht
Jahre als strenger Ausbilder für den Grenzernachwuchs.
Er brachte es bis zum Oberstleutnant, wurde
respektiert und mit Orden überhäuft für "hervorragende
Verdienste bei der Sicherung der Staatsgrenze". Und dann
musste er 1989 den Zusammenbruch des Staates miterleben, für
den er sich mit so viel Verve einsetzte - direkt vor Ort, an der
Grenze durch Berlin. Es war aber auch die Zeit, in der er zum
ersten Mal ein klein wenig gegen die ehernen Regeln zur
Durchsetzung des brutalen "Grenzregimes" verstoßen
würde.
Quelle: spiegel.de
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mit FDJ Erziehung.....>
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DDR-Grenzer kaperten ihr Schiff
Kurs West! Geheimsache Matrosen-Flucht
Ex-Offizier enthüllt: DDR-Grenzer kaperten ihr Schiff
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• Im August 1961
entführten drei Besatzungsmitglieder vom „Küstenschutzboot
Delphin“ ihr Schiff, mit der MPi in der Hand. Anführer
war der Koch! Von Wismar ging‘s nach Travemünde. Da
sprangen sie ab. Der Rest der Mannschaft dampfte zurück
nach Wismar. Es war das einzige Mal, dass ein
DDR-Kriegsschiff einen bundesdeutschen Hafen anlief. |
• Oktober 1971. Der Maschinist vom Zollkreuzer
B-3 schleuste Ehefrau, Sohn und eine befreundete Familie an
Bord. Nachts wollte er von Stralsund nach Kiel. Doch in schwerem
Sturm wurden sie abgetrieben. Sie landeten dafür in Dänemark,
vor Rödby.
• Oktober 1967: Sieben Matrosen wollten mit
ihrem Raketenschnellboot „RS 752“ von Kap Arkona nach
Schweden durchbrechen. Das scheiterte, Stasi-IM verrieten sie
vorher.
• August 1969. Ein Rostocker Korvettenkapitän
kaperte mit seinem Bruder die Werks-Eisenbahn eines
Braunkohleabbaubetriebes. Ein Gleis führte direkt an die Grenze
nach Niedersachsen. Gelungen!
• August 1989. Die letzte Fahnenflucht. Ein
Korvettenkapitän aus Sassnitz haute im Ungarn-Urlaub nach
Österreich ab. Er schrieb dann eine Postkarte an die
Dienststelle: „Das Dienstverhältnis ist beendet.“
Von 1961 bis 1989 flüchteten insgesamt 361
Angehörige von NVA und DDR-Grenztruppen. Rund 5 500 wurden
jedoch vor oder während der Flucht gefasst. Oft waren sie von
Stasi-Spitzeln in der Armee verraten worden.
weiter
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Wir haben die Geschichte gefälscht!
Wir Ossis haben euch diese Geschichte erzählt
und wirklich nicht mit Absicht gelogen - wir haben alle
negativen Erinnerungen aus unserem Lebensabschnitt in der
Deutschen Demokratischen Republik einfach verdrängt! Nicht erst
als alles vorbei war, sondern schon vorher - und in Verbindung
mit unglaublich viel Alkohol.
Ein ganzes Volk hat bis zur Besinnungslosigkeit
gesoffen. Es gab ungewöhnlich viele Sorten Alkoholika in den
Plastik-Regalen der Kaufhallen. Pfeffi, Goldi, KiWi und Stoni
waren liebevolle Kosenamen für hochprozentigen Stoff. Wenn eine
Pulle 14,50 kostete, wurde sie "zehn vor drei"
genannt, der etwas bessere Schnaps hieß "zehn vor
sechs" und auch "blauen Würger" konnte man
trinken. Man könnte meinen, die Staatsführung hatte
kollektives Verdrängungssaufen angeordnet.
Es gab viele Opfer meines Ex-Staates, grausame
Geschichten von missglückten Fluchten, menschenverachtenden
Stasi-Gefängnissen und Polizeiterror. All das wird mit der Zeit
aber immer mehr in Vergessenheit geraten - die DDR wird in
Zukunft viel freundlicher und immer bunter! Das muss
zwangsläufig so kommen, ist meine These.
Meine Eltern und unsere Gartennachbarn feierten
jeden Abend ein lustiges Beisammensein, und zwar meistens auf
unserer Terrasse. Es kann sich kein Mensch vorstellen, schon gar
nicht ein kleines Kind, wie viel Flüssigkeit, vor allem
kistenweise Bier, süßen bulgarischen Rotwein und Nordhäuser
Doppelkorn dieses Gartenkollektiv in sich hinein schütten
konnte. Zunächst hörten wir sie nur lachen und singen - tief
in der Nacht wurde dann bei lauter Musik getanzt und wurden
Honecker-Witze gebrüllt. Zumindest wussten wir: Wer gerade am
besoffensten war, der hatte am meisten zu verdrängen!
Unsere Familie besitzt ein Fotoalbum, das die
Historie unseres Gartens zeigt. Es sind Bilder voller
Lebensfreude und Harmonie. Wir Kinder planschen im Bassin,
spielen mit unseren Krocketschlägern und Wurfspielpfeilen,
bauen bunte Indianerzelte auf und schneiden fast immer lustige
Grimassen. Unsere Eltern stehen neben uns und beobachten stolz
ihren Nachwuchs, grundsätzlich mit einem zufriedenen Lächeln
im Gesicht. Mein Vater hält dabei fast immer ein halbvolles
Glas Bier in der Hand.
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mit FDJ Erziehung.....>
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17.12.2008 - Ostpolitiker attackieren Merkels
Aufbau-West-Idee
Politiker aus Ostdeutschland laufen Sturm gegen Angela
Merkels Forderung nach "Aufbau West".
Der aus Thüringen stammende SPD-Haushaltspolitiker Carsten
Schneider warf Merkel vor, sie wolle „auf billige Art im
Westen mit Blick auf die Bundestagswahl punkten“.
Dem widersprechen Ökonomen allerdings deutlich. „Zu Ende
gedacht würde das bedeuten, jegliche Investitionen abzulehnen“,
sagte Roland Döhrn, Konjunkturchef des Rheinisch-Westfälischen
Instituts für Wirtschaftsforschung aus Essen, WELT ONLINE. „Investitionen
sind immer regional wirksam“. Es sei im Kern richtig, dass im
Westen viele Investitionen unterblieben, weil im Osten großer
Nachholbedarf bestanden habe. „Der Solidarpakt ist heute ein
Anachronismus. Längst gibt es Regionen etwa Städte im
Ruhrgebiet, deren Arbeitslosenquote die von Städten im Osten
übertrifft. Trotzdem müssen sie noch Solidarmittel abführen.“
Auch Kämmerer wie Bernhard Elsemann aus Oberhausen loben die
Kanzlerin: „Ich finde es prima, dass die Not unserer Kommunen
endlich an der Regierungsspitze wahrgenommen wird. Wir sind kurz
davor, dass gar nichts mehr geht.“ Oberhausen hatte zuletzt
eine Arbeitslosenquote von 11,4 Prozent und Schulden von 1,6
Milliarden Euro.
Trotz solcher Klagen will der zuständige Minister Wolfgang
Tiefensee (SPD) keinen „Aufbau West“ und den Solidarpakt bis
2019 erfüllen. Änderungen sind ohnehin schwierig, denn der
Pakt ist Teil des Länderfinanzausgleichs, des kompliziertesten
Umverteilungsmechanismus des Föderalismus. Die FDP erinnerte
Tiefensee daran, dass er im Sommer noch selbst laut über eine
stärkere Förderung westdeutscher Kommunen nachgedacht habe.
„Aber offensichtlich hat Tiefensee Angst vor der eigenen
Courage – und den populistischen Angriffen der Linkspartei in
Ostdeutschland“, sagte Patrick Döring,
Stadtentwicklungsexperte der FDP, WELT ONLINE. ..weiter
mit....>>>>>
Schwarzbuch
(Focus 01.06.08) - So verbrät der Staat Milliarden -
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Spaßbäder in ostdeutschen
Bundesländern.
Ludwigsfelde - Brandenburgs Weg zur größten
Freizeitbäderlandschaft Deutschlands scheint nicht mehr
aufzuhalten.
Beleuchtete Schafweiden in leeren Gewerbegebieten und
millionenteure Spaßbäder im Nirgendwo: Nicht immer haben die
ostdeutschen Bundesländer jeden Förder-Euro auch in sinnvolle
Projekte gesteckt.
Die großen Thermen reihen sich wie auf einer Perlenkette
rund um Berlin: Bad Wilsnack im Nordwesten, Templin im
Nordosten, Bad Saarow und Burg im Spreewald im Südosten und
Belzig im Südwesten. Sie sind alle mit Fördermitteln von Bund,
Land und der EU entstanden. Dazu kommt die Konkurrenz großer
Hotels in Bad Saarow oder im Spreewald mit ihren
Wellnessbereichen. Seit mehr als einem Jahr lockt außerdem „Tropical
Islands“ in der umgebauten Cargolifter-Halle mit Schwimmbecken
und Lagunenlandschaft immer mehr Besucher an.
Trotz des großen Wettbewerbs verfolgen Rheinsberg und
Neuruppin seit Jahren den Bau von Thermalbädern. In Bernau
scheiterte erst kürzlich das Projekt eines Freizeitbades, da
der Investor keine ausreichenden Fördermittel erhielt. Dagegen
hält Potsdam weiter am Projekt eines großen Erlebnisbades
fest. Für 38 Millionen Euro sollte es für die Landeshauptstadt
der große Wurf werden.
In dem von 2005 bis 2019 geltenden Solidarpakt II
verpflichtet sich der Bund, den neuen Ländern für den Aufbau
Ost insgesamt 156 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.
Kommentar -
Der Solidaritätszuschlag ist nach fast 20 Jahren ebenso
nötig wie die Deutsche Entwicklungshilfe für China. Aber bei
beidem ist es wohl wie mit der Sektsteuer: Einmal eingeführt,
bleibt sie bis in die Unendlichkeit erhalten. Typisch Deutsch!
Weiter
mit "Chronik zum Schuldenberg der BRD"
|
119 Mio. Euro für Palast-Abriss!
Jetzt ist es amtlich! Der Abriss des Palastes
der Republik war viel teurer als geplant!
|
Um „Erichs Lampenladen“
plattzumachen und Platz für das Stadtschloss zu schaffen,
mussten 119 Millionen Euro in die Abrissbirnen gestopft
werden! Vor acht Jahren war man von Abrisskosten in Höhe
von maximal 80 Millionen Euro ausgegangen... |
Jetzt liegt ein internes Schreiben des
Bundesbauministeriums an den Haushaltsausschuss im Bundestag
vor. In dem Brief an den Ausschuss-Vorsitzenden Otto Fricke (43,
FDP) sind die Kosten detailliert aufgeschlüsselt:
• Für die Asbestsanierung sind Baukosten in
Höhe von 80,338 Millionen Euro angefallen. Dazu kommen 6,507
Millionen Euro an Honoraren für „Sonderfachleute“!
• Die Beseitigung der zusätzlichen
Restasbestfunde im Rahmen der Rückbauarbeiten erforderte 18,17
Millionen Euro an Baukosten, zusätzlich 1,55 Millionen für
Baunebenkosten (u. a. „zusätzliche Fachbauleitung“). Diese
Kosten übernimmt komplett der Bund.
• Der eigentliche Rückbau kostete 12
Millionen Euro. Diese Kosten werden laut eines Vertrages über
die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Hauptstadt Berlin
– Parlaments- und Regierungsviertel“ zu 64 % vom Bund und zu
36 % vom Land Berlin getragen.
Die Abrissarbeiten des Palastes hatten im
Februar 2006 begonnen, Ende 2008 waren sie nach Verzögerungen
durch die Asbestfunde endlich abgeschlossen – nur die Keller
blieben in der Erde.
Die frei geräumte Fläche soll in diesem
Frühjahr begrünt werden. 2010 beginnen die Bauarbeiten für
das Stadtschloss nach den Entwürfen des italienischen
Architekten Franco Stella (65).
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|
"In der DDR wurde an die extrem
fremdenfeindliche Position der Nazis
angeknüpft"
Es ist diese komplizierte Mischung von einem noch aus der
Nazizeit stammenden allgemeinen Überlegenheitsgefühl und einer
Fremdenfeindlichkeit, die nun in einer Phase der kollektiven
Depression gewissermaßen per Sündenbockmechanismus nach außen
gewendet wird. Insbesondere natürlich von denen, die sich nicht
ganz ohne Grund als Verlierer der Entwicklungen fühlen.
Die Nazizeit wurde in der DDR in ganz anderer Weise
verarbeitet, bzw. nicht verarbeitet, als im Westen. Es durfte
über vieles nicht geredet werden: Die Vertreibung aus den
ehemals deutschen Ostgebieten und der massive Konflikt mit den
russischen Truppen im Lande waren öffentlich tabu.
Man kann sich ungefähr vorstellen, was unter solchen
Bedingung an niemals erörterter Distanz - wenn nicht gar
Feindseligkeit - gegenüber allem Fremden vorhanden war und ist,
aber nicht thematisiert werden konnte.
Die Wiedervereinigung ist nun überraschenderweise nicht mit
der erwarteten großen Aufwertung des Selbstwertgefühls
verbunden gewesen. Nach einem verhältnismäßig kurzen
euphorischen Übergangsstadium kam es zu einer massiven
Verunsicherung und Entwertung im Gefühl der Menschen in den
neuen Bundesländern. Sie mussten schmerzlich feststellen, dass
der „Klassenfeind“ völlig anders war als ihnen gelehrt
wurde. Menschlichkeit gepaart mit einem hohen Grad an
Hilfsbereitschaft und für die DDR unerreichbarem
ökonomisch/technischen/wirtschaftlichem/infrastrukturellem
Fortschritt mit fehlender Militärpräsenz war die
Wirklichkeit. Das konnten viele nicht verkraften und die Worte
„arroganter Wessi“, „Besserwessi“ und „Raffgier des
Wessis“ machten die Runde.
Zu einem guten Teil war nun die Selbstinterpretation nicht
mehr die freiwillige Übergabe an das Nachbarland, sondern eine
Art gewaltsamer Besetzung. Das heißt natürlich noch lange
nicht, dass man die DDR in irgendeiner Form wieder zurückhaben
möchte. Es läuft nach der berühmten Losung: "Niemand
will die DDR zurückhaben, aber niemand will sie sich nehmen
lassen."
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20.12.2008 - Das Dorf, der Mord und das
Schweigen
Von Sandra Sperber und Martin Sümening
|
Rechtsextremisten quälten
einen 16-Jährigen bestialisch zu Tode, versenkten die
Leiche in einer Jauchegrube: Das Dorf Potzlow war vor
sechs Jahren Schauplatz eines brutalen Mordes. Der
Haupttäter könnte bald auf freiem Fuß sein. SPIEGEL TV
ONLINE hat den Ort jetzt besucht. |
Potzlow - Die Straßen sind wie leergefegt an
diesem Dienstag im Spätherbst. Nur eine Katze schleicht durch
die matschigen Schneereste auf dem Bürgersteig. Potzlow,
hundert Kilometer nordöstlich von Berlin, im Herzen der
Uckermark. Ein paar Dutzend Häuser, ein kleiner Supermarkt, die
freiwillige Feuerwehr, der Sportverein und die Dorfkirche. Auf
den ersten Blick ist es ein aufgeräumtes Dorf in Brandenburg,
wie viele andere auch.
Der erste Blick aber täuscht. Direkt vor dem
Gotteshaus steht ein Gedenkstein. Er erinnert an Marinus
Schöberl und damit an jenen Mord, der in ganz Deutschland für
Erschütterung sorgte: In der Nacht vom 13. Juli 2002 quälen
drei junge Männer den 16-jährigen Marinus zunächst
stundenlang und bringen ihn dann brutal um. Ein echtes Motiv
haben die Brüder Marco und Marcel S., damals 23 und 17 Jahre
alt, und ihr 17-jähriger Kumpel Sebastian F. nicht.
Sie zwingen ihr Opfer, Schnaps zu trinken, bis
er sich übergibt. Sie schlagen und verhöhnen ihn. Schließlich
schleppen sie Marinus in einen Schweinestall auf dem ehemaligen
LPG-Gelände am Rande des Dorfes. Er muss auf die Kante eines
Futtertrogs beißen, dann springt Marcel S. auf seinen
Hinterkopf – so wie er es im Film "American History
X" gesehen hat. Marinus' Leiche verscharren sie in einer
Jauchegrube. Erst als Haupttäter Marcel S. vor Freunden mit der
Tat prahlt, kommt alles heraus. Bis dahin vergehen vier Monate.
Ein sinnloser Mord, begangen von drei
angetrunkenen Schlägern aus Langeweile und Lust auf Gewalt.
Zumindest Marco S. und Sebastian F. sind bekennende Neonazis.
Marcel S. will wohl vor allem seinem Bruder imponieren. In dem
lernbehinderten Förderschüler Marinus Schöberl finden sie ein
wehrloses, wenn auch rein zufälliges Opfer.
Nach Bekanntwerden der Tat fällt die
Medienkarawane in dem kleinen Ort ein. Es wird ein Bild
gezimmert vom braunen Osten, von täglichen Saufgelagen und
Gleichgültigkeit. Das hinterlässt Spuren. Sechs Jahre später
sind Fragen nach "der Sache von damals" immer noch
unbeliebt. "Ist das immer noch nicht vorbei?" –
"Es muss doch mal Schluss damit sein!" – "Klar
war das schlimm, aber man muss auch vergessen können." Das
sind die Sätze, die einem die Potzlower entgegennuscheln. Wenn
sie überhaupt etwas sagen.
Wer sich gegen das Schweigen stemmt, gilt als
Nestbeschmutzer
Petra Freiberg hat jahrelang gegen das Schweigen
gekämpft. Die Sozialarbeiterin des Jugendzentrums kannte Opfer
und Täter und bemühte sich um Aufarbeitung. Vergeblich:
"Da wurden viele Dinge aufgedeckt, über die man ehrlich
reden müsste, um irgendwas zu verändern. Das ist natürlich
nicht auf offene Ohren und Herzen im Dorf gestoßen."
Ähnliches berichtet auch Jürgen Lorenz vom
Mobilen Beratungsteam Brandenburg. Ein Dreivierteljahr lang bot
er mit seinen Kollegen den Menschen im Ort Hilfe bei der
Aufarbeitung des Mordes an. Ohne Erfolg. Auswärtige haben es
schwer in Potzlow. Die meisten hier wollen einfach weitermachen
wie bisher. Sie wollen ihre Ruhe. Wer sich gegen das kollektive
Schweigen stemmt, gilt als Nestbeschmutzer. Wie Petra Freiberg.
Doch die sind die Potzlower jetzt los. Petra
Freiberg musste aufgeben. Die Gemeinde finanziert ihre Stelle
nicht mehr. Jahrelang hat sie gegen die Geldprobleme des
Jugendhauses angekämpft. Jetzt musste sie kapitulieren, hat
eine Stelle in der Landeshauptstadt Potsdam angenommen. Damit
geht die einzige professionelle Sozialarbeiterin. Ein Nachfolger
ist nicht in Sicht: "Keiner weiß, wie es hier weitergeht.
Wie weit wird sich die Gemeinde engagieren? Wer erkennt endlich,
wie wichtig die Jugendlichen sind?"
Haupttäter Marcel S. könnte Anfang 2009 frei
kommen
Peter Feike sitzt im rund 15 Kilometer
entfernten Amt Gramzow im Konferenzraum. Ein eigenes Amtszimmer
hat der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Oberuckersee,
zu der Potzlow gehört, nicht. Feike macht sich Sorgen um die
Jugend: "Die Abwanderung nimmt ja schon dramatische Züge
an. Nicht nur, weil keine Freizeitangebote da sind, sondern weil
letztendlich auch Arbeits- und Ausbildungsplätze fehlen."
Ihm seien aber die Hände gebunden. Für die Jugendarbeit habe
er kein Geld, sagt Feike. Und vom Landkreis, vom Land oder vom
Bund kommt keine Hilfe.
Den Gedenkstein von Marinus Schöberl meiden die
meisten Potzlower. Doch nun drohen die alten Wunden wieder
aufzureißen. Der Haupttäter Marcel S. könnte Anfang 2009
vorzeitig aus der Haftanstalt Wriezen freikommen - wegen
"guter Sozialprognose". Derzeit wartet er auf ein
weiteres psychologisches Gutachten, das im Februar vorliegen
soll. In Potzlow hoffen die meisten, dass er nach seiner
Gefängnisstrafe nicht ins Dorf zurückkommt. Und das will er
offenbar auch nicht.
Sein Bruder Marco bleibt im Knast. Noch fast
zehn Jahre, danach droht ihm Sicherungsverwahrung. Sebastian F.,
der dritte Täter, ist schon lange wieder auf freiem Fuß. Und
treibt als stadtbekannter rechter Schläger im nahen Templin
sein Unwesen.
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|
Die DWSZ fordert in ihrem Programm:
Neuberechnung der Renten.
„Ost-Renten liegen im Schnitt um über 44
Prozent höher als West-Renten.“
Ostdeutsche Männer bekamen bei einem
Renteneintritt von 65 Jahren im Jahr 2005 durchschnittlich eine
„Regelaltersrente“ von 1127 Euro ausgezahlt, während es bei
westdeutschen Männern 781 Euro waren. Das ist ein Unterschied
von 44,3 Prozent.
Der Grund hierfür war eine politisch gewollte
schnelle und starke Rentenanpassungen in den ersten Jahren nach
der Wiedervereinigung.
Fakt ist: Für ein viertel Lohn musste im Osten
gearbeitet werden im Vergleich zum Westen. Tatsächlich aber
reichten die Einkommen vieler Werktätiger nur für ein
Wohlstandsniveau, das den Regelsätzen der Sozialhilfe in der
Bundesrepublik entsprach. Die sicheren Renten lagen in den 80er
Jahren für die meisten auf einem vergleichsweise kläglichen
Niveau zwischen 300 und 400 Mark.
Faktisch wird fast ausschließlich der
westdeutsche Rentenbeitrags- und Steuerzahler zur Kasse gebeten,
da die ostdeutschen Länder chronisch unterfinanziert, hoch
verschuldet und von Westtransfers abhängig sind. Die
Westdeutschen dürfen nun also auch denjenigen, von denen sie
einst als Klassenfeind bekämpft wurden, eine Rente zahlen, die
im Schnitt noch über der eigenen liegt.
Zum Vergleich: Ein selbstständiger Wessi hat
45 Jahre lang den Mindestregelsatz + 5 Jahre die Sozialbeiträge
vom Gehalt eingezahlt und bekommt heute nur eine Rente in Höhe
von 375,- EURO.
|
Letzte Rentenanpassung zur Altersrente
am 01.07.2008
Ost + 26,56 EURO - West + 4,15
EURO
FOTO: Mitteilung über die Rentenanpassung |
19. September 2004 -"Alleine in der
Rentenversicherung sind 11 Milliarden Euro mehr von West nach
Ost geflossen, als bislang geschätzt", sagte Klaus
Schroeder von der Freien Universität Berlin .
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DDR-Altlasten (Rente)
Als "DDR-Altlasten",
"DDR-Rentenaltlasten" oder "Altlasten Ost"
bezeichnet man die Lasten der Sozialversicherungsträger der
DDR, die aufgrund des Einigungsvertrags auf die Träger der
bundesdeutschen Sozialversicherung überführt worden waren.
Dabei handelt es sich ganz überwiegend um Rentenlasten,
teilweise noch um Heilbehandlungs- oder Rehabilitations-Kosten,
die als Sozialleistungen aufgrund von Versicherungsfällen zu
erbringen sind, die aus der DDR herrühren,
Insgesamt wurden am 1. Januar 1992 über vier Millionen im
Rentenrecht der DDR begründete Bestandsrenten überführt.
Davon beruhten etwa 240.000 auf Ansprüchen aus
Zusatzversorgungssystemen.
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DDR-RENTEN
- Zoff um Luxusrenten-Modell
Als
Erich Mielke, 87, Anfang August aus dem Gefängnis Berlin-Moabit
entlassen wurde, hatte sein Anwalt gleich eine Überraschung
parat: 100 Mark „Begrüßungsgeld“ für den Ex-Stasi-Chef,
gespendet „von einem anonymen Verehrer“. Wenn es nach dem
Willen des SPD-Sozialexperten Rudolf Dreßler und der Mehrheit
der Bundestags-SPD geht, warten auf Mielke und rund 60 000
ehemalige Stasis, NVA- und DDR-Zoll-Offiziere noch ganz andere
Wohltaten.
Für
Mielke, der sich derzeit noch mit 802 Mark Rente bescheiden muß,
würde dann ein beschaulicher Lebensabend mit rund 3000 Mark
Pension beginnen. Eigentlich sollten Dreßlers spendable
Rentenpläne der SPD Stimmen in den neuen Ländern bringen –
statt dessen bescheren sie ihr im Osten einen Aufstand in den
eigenen Reihen.
Mit
derart massivem Widerstand hatte Dreßler nicht gerechnet,
obwohl seine Pläne brisant genug sind: Ursprünglich wollten
alle Parteien außer der PDS die Renten der Ex-DDR-Bonzen
kappen: Für Stasi-Rentner gibt es maximal 802, für
Ex-Staatsdiener 2010 Mark. Fortan trommelte die PDS gegen das
„Rentenstrafrecht“: Sie redete vielen Ostdeutschen ein,
nicht nur alte Mielke-Kameraden würden mit schmalen Pensionen
bestraft, sondern auch Hunderttausende kleine Angestellte, die für
den DDR-Staatsapparat gearbeitet haben.
Die
stetige Agitation zeigte Wirkung: SPD-Dreßler übernahm voriges
Jahr die Position der Gysi-Bisky-Truppe – bis hin zum
Vokabular: „Man kann nicht mit dem Rentenrecht lösen, was man
mit dem Strafrecht nicht leisten konnte.“ SPD-Vize Wolfgang
Thierse jammerte über die „rentenrechtliche Bestrafung von
Menschen“. Beide wollen offenbar vor allem PDS-Wähler ködern.
Nach
dem Dreßler-Plan soll das frühere Einkommen der alten Kämpfer
von NVA und Stasi – im Schnitt 15 bzw. 30 Prozent mehr als in
vergleichbaren zivilen DDR-Berufen – voll in die
Rentenberechnung einfließen. Ein pensionierter Stasi-Oberst (zu
DDR-Zeiten verdiente er fast 3700 Ost-Mark im Monat) käme nach
Dreßlers Willen nach 40 Stasi-Dienstjahren auf etwa 2600 Mark
Rente.
Die
Hoffnung, sich mit den Wohltaten für Ex-Apparatschiks bei PDS-Wählern
einzuschmeicheln, hat sich ohnehin erledigt. Das zeigt ein Blick
auf aktuelle Umfragen in Sachsen: Die PDS liegt mit 19 Prozent
mittlerweile auf Platz zwei in Sachsen hinter der
alleinregierenden CDU, die SPD rutschte auf verheerende 16
Prozent ab.
SPITZENRENTE
FÜR DDR-GRÖSSEN?
Rente
jetzt
o
Stasi-Chef Erich Mielke verdiente 1989 7187
Mark brutto, das DDR-Durchschnittseinkommen lag bei 1200 Mark.
o
Rentendurchschnitt Ost zur Zeit: 1267 Mark, Stasi-Renten 802
Mark
Nach
SPD-Plan
o
Nach dem Dreßler-Plan ergäbe sich für Mielke eine Rente von
rund 3000 Mark.
o
Ein hoher Stasi-Offizier käme nach rund 40 Dienstjahren auf
durchschnittlich 2615 Mark Rente.
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mit "Chronik zum Schuldenberg der BRD"
|
2009 - Wie "Ossis" und
"Wessis" verreisen
In der Urlaubszeit fährt der "Ossi"
zum Campen an den Balaton - der "Wessi" macht sich auf
zum Ballermann. Ungarischer Plattensee und spanische Ferieninsel
Mallorca: Das sind die beiden Klischees über das Reiseverhalten
der wiedervereinigten Deutschen.
|
Ob in Ost oder West:
Spanien steht unangefochten an der Spitze. Österreich,
Italien und die Türkei folgen auf der Beliebtheitsskala.
Genauer betrachtet gibt es jedoch Unterschiede - und die
erinnern durchaus noch an die gängigen Klischees. |
Die Westdeutschen zieht es mit 38 Prozent
nämlich stärker nach Spanien als die Ostdeutschen mit nur 31
Prozent.
Dagegen fahren immer noch mehr Menschen aus den
neuen Bundesländern in die ehemaligen sozialistischen
Bruderstaaten der DDR, etwa nach Bulgarien, Ungarn oder
Tschechien. Ein Grund dafür liegt nach Expertenmeinung in den
erlernten Reisegewohnheiten der älteren Generationen. Obwohl
auch Ältere beim Reisen mittlerweile alle Möglichkeiten
hätten, setzten viele immer noch auf altbekannte Ziele, sagt
FUR-Vorstand Guido Wiegand.
Im Reisen sind nämlich auch die Ostdeutschen
trotz der früheren Stacheldrahtzäune an ihrer Westgrenze
geübt. "Sie haben durchaus Urlaub gemacht", sagt
Wiegand. Schon zu DDR-Zeiten verreisten zwischen 70 und 80
Prozent. "Der überwiegende Teil davon blieb allerdings im
eigenen Land."
Im zwanzigsten Jahr der Einheit sind die
Unterschiede zwischen Ost und West weniger geworden, aber es
gibt sie noch. Ostdeutsche seien eher keine typischen
"Poolgänger", sagt Schiller. "Während die
Westdeutschen tendenziell im Urlaubsort eher im Hotel bleiben,
unternehmen Ostdeutsche Ausflüge, um Land und Leute
kennenzulernen." Wie die westdeutschen Reisenden sehnten
sie sich im Urlaub aber mittlerweile auch stärker nach Ruhe und
Erholung.
Die Organisation der Reisen lassen sich viele
Bundesbürger von einem Veranstalter abnehmen, Ostdeutsche
jedoch stärker als ihre Nachbarn im Westen. "Über die
Hälfte der Ostdeutschen fährt heute pauschal in den
Urlaub", sagt FUR-Experte Wiegand. Bei den Westdeutschen
seien es hingegen rund 40 Prozent. Ansonsten ist beim Reisen die
deutsche Einheit längst vollzogen. Die Menschen in Ost und West
packen gleichermaßen gern und oft die Koffer und geben für die
schönste Zeit des Jahres trotz aller sozialen Unterschiede pro
Person annähernd gleich viel Geld dafür aus - 836 Euro im
Westen und 827 Euro im Osten.
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mit "Chronik zum Schuldenberg der BRD"
|
Rückblick: Kosten für den Truppenabzug der
Sowjets aus der DDR.
Bei ihrem Treffen vom 15.-17. Juli 1990 in Moskau und im
Kaukasus hatten Bundeskanzler Helmut Kohl und Präsident Michael
Gorbatschow den Truppenabzuges aus der DDR vereinbart, der dann
am 12. Oktober 1990 von BM Genscher und dem sowjetischen
Botschafter Terechow in Moskau vertraglich unterzeichnet wurde.
Voraussetzung des Truppenabzugs aus der DDR von noch etwa
380.000 Mann war, ein Zahlung in Höhe von 15 Mrd. DM und sich
vertraglich zu einer längerfristigen wirtschaftlichen
Zusammenarbeit mit der Sowjetunion zu verpflichten.
Für den Freikauf der DDR leisteten die Bundesbürger aus
West-Deutschland und West-Berlin ihren ersten Beitrag und es
kamen von 1991-2000 ca. 1.300 Milliarden, (1.300.000.000.000
D-Mark) hinzu.
|
Dieses Glück hatten die Polen nicht und entsprechend wird
die östliche Hälfte von Polen bis Heute von den Sowjets
besetzt. |
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mit "Chronik zum Schuldenberg der BRD"
|
18.Mai 2008 - Kontrolliert
inzwischen die Stasi auch das Internet ?!
Immer wieder wird uns gemeldet, dass dokumentarisch
aufbereitete Seiten aus DDR-Zeiten aus dem Internet
verschwinden. Hierbei handelt es sich meistens um bisher
unveröffentlichtes Material, dass die Stasi glaubte bei
Mauerfall vernichtet zu haben.
Unglaublich aber Wahr !
Geben Sie in der Suchmaschine „Yahoo“ den Suchbegriff „DDR
Schule“ oder „DDR-Kindermorde“ oder „DDR
Leserbriefe“ oder „DDR Kommentare“ ein, dann
wird vor diesen Seiten wie folgt gewarnt:
In den Seiten gibt es aber keine Möglichkeit für die
Eingabe einer E-Mail-Adresse. Also soll mit dem Warnhinweis der
Leser nur abgehalten werden diese Seite zu lesen !? Bilden Sie
sich selber ein Urteil !
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mit "Trojanische Pferde, der lautlose
Transfer der DDR-Spione"
|
Lutz Heilman ist Politiker der Linken,
einst Deutschlands erster Bundestagsabgeordneter mit
hauptamtlicher Stasi-Vergangenheit.
Lutz
Eberhard Heilmann (7. September 1966 in Zittau) ist ein
deutscher Politiker (Die Linke). Heilmann ist der erste
ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS) der DDR, der in den Bundestag eingezogen
ist. Leben und Beruf: Nach dem Abitur 1985 an der EOS Zittau
leistete Heilmann einen freiwillig von 18 Monate auf drei Jahre
verlängerten Wehrdienst beim Ministerium für Staatssicherheit
ab. Anschließend wurde Heilmann hauptamtlicher Mitarbeiter der
dortigen Hauptabteilung Personenschutz. Heilmann wurde nach
eigenen Angaben nur im Objektschutz staatlicher Einrichtungen
eingesetzt. Im Oktober 1989 soll Heilmann nach eigenen Angaben
ein Entlassungsgesuch eingereicht haben. Tatsächlich schied er
erst im Januar 1990 aus dem Ministerium für Staatssicherheit
aus, als dieses aufgelöst wurde.
1991
begann Heilmann ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der
Technischen Hochschule Zittau. Ab 1992 absolvierte er ein
Studium der Rechtswissenschaft an der FU Berlin und der
Christian-Albrechts-Universität Kiel, welches er 2005 nach dem
ersten juristischen Staatsexamen unterbrach, weil er in den
Bundestag einzog. 2005 war er Rechtsreferendar in Lübeck.
Seit
etwa 2006 lebt Heilmann bekennend schwul. Er gründete 2007 die
Landesarbeitsgemeinschaft queer, eine Gruppe für Schwule,
Lesben und transidentische Personen innerhalb der Linken in
Schleswig-Holstein und engagierte sich auf
Christopher-Street-Day-Veranstaltungen in verschiedenen Städten.
Politisches
Wirken
Heilmann
wurde 1986 Mitglied der SED. Nachdem er 1992 deren
Nachfolgepartei PDS verlassen hatte, wurde er 2000 erneut
PDS-Mitglied. Von 2000 bis 2002 gehörte er dem Vorstand des
PDS-Kreisverbandes Nordwestmecklenburg an. 2004 baute Heilmann
in Mecklenburg-Vorpommern eine ['solid]-Gruppe auf.
Seit
2005 ist Lutz Heilmann Mitglied des Deutschen Bundestages. Er
ist als einziger Kandidat der Linken über die Landesliste
Schleswig-Holstein in den Bundestag eingezogen.
Mitarbeiter
des Ministeriums für Staatssicherheit Im
Oktober
2005 enthüllte Der Spiegel die von Heilmann bislang
verschwiegene Stasi-Vergangenheit. Heilmann gibt bis heute öffentlich
an, von 1985 bis 1990 einen „verlängerte[n] Wehrdienst
(Personenschutz MfS)“ geleistet zu haben. Heilmann war nach
Ableisten der allgemeinen Wehrpflicht von 18 Monaten für die
Zeit bis 1990 als Berufssoldat beim MfS beschäftigt und verließ
dieses erst, als es aufgelöst wurde.
Vor
der Wahl hatte Heilmann den Mitgliedern des Landesverbandes
seine Tätigkeit beim MfS verschwiegen. Dies stellte einen
Verstoß gegen innerparteiliche Richtlinien dar. Auf dem
Landesparteitag am 4. Dezember 2005 stimmten die Mitglieder des
Landesverbandes Schleswig-Holstein über einen Misstrauensantrag
gegen Heilmann ab. Das Ergebnis war 47 Stimmen für Heilmann zu
42 gegen ihn. Heilmann ist seitdem innerhalb der Linken in
Schleswig-Holstein umstritten.
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mit "Trojanische Pferde, der lautlose
Transfer der DDR-Spione"
|
|
"Ich habe die Stasi unterschätzt"
Trainer Jörg Berger über seine
"Republikflucht", zerstochene Auto-Reifen und
vergebliche Warnungen an Lutz Eigendorf.
|
Herr Berger, Otto Rehhagel
hat Sie 1983 erst nach Informationen über Lok Leipzig
ausfragt und anschließend zum Dank ins Weserstadion
eingeladen. Sie lehnten ab. Warum? |
Ich hätte mich damit zur Zielscheibe für die
Stasi gemacht. So offensiv wollte ich mich dem DDR-System nicht
präsentieren.
Rehhagel hat das damals allerdings überhaupt
nicht verstanden.
Otto hat nie geglaubt, dass der Arm der Stasi
bis nach Bremen reichen würde, dass die Stasi in
Westdeutschland für mich eine Gefahr darstellen könnte.
Hätten Sie ihm das nicht erklären können?
Gründe gab es doch genug.
Otto hätte mich nicht verstanden! Als ich meine
Problematik vorsichtig andeutete, hat er gesagt: "Du bist
doch im Westen, was soll dir schon passieren?" Mit
Erklärungen habe ich mich lange zurückgehalten. Bis zu meiner
Einsicht in die Stasi-Akten. Selbst meine Frau, die ich ja im
Westen kennen gelernt hatte, hat mich manchmal
gefragt:"Jörg, leidest du schon unter
Verfolgungswahn?" Später hat sie sich dafür entschuldigt.
Sie haben sich insgesamt also sehr bedeckt
gehalten?
Ich habe es zumindest immer versucht. Anders als
Lutz Eigendorf, der sich sehr provokant inszeniert hat. Wenn
Ost-Vereine in Westdeutschland gespielt haben, ist Lutz mit
seinem großen Schlitten vorgefahren und hat - überspitzt
formuliert - mit den großen Scheinen gewedelt. Der Erfolg von
"Republikflüchtlingen" wie Lutz und mir war ein rotes
Tuch für das DDR-Regime. Jedes Mal, wenn die uns gesehen haben,
war das eine persönliche Niederlage. Ein Verräter, der im
Westen gefeiert wird? Eine Katastrophe!
Wann wurde Ihnen bewusst, dass die Stasi auch im
Westen hinter Ihnen her war?
Eigentlich schon in der deutschen Botschaft in
Belgrad, nach meiner Flucht aus Subotica. Man sagte mir, in ganz
Jugoslawien werde bereits nach mir gefahndet. So wichtig hatte
ich mich dann doch nicht eingeschätzt. Im Aufnahmelager in
Gießen wurde ich stundenlang vom BND und der CIA verhört. Da
ist mir erst klar geworden, wie riskant meine Flucht war,
welcher riesige Partei-Apparat dahinter steckt. Nach einer Woche
in Westdeutschland wurde ich vom MfS (Ministerium für
Staatssicherheit, Anm. d. Red.) unter Druck gesetzt. Vor meiner
Flucht war ich mir sicher gewesen, im Westen die ganze
DDR-Vergangenheit abzuschütteln.
Hätten Sie nicht auch einfach Sportlehrer auf
dem Land werden können?
Dass ich Bundesliga-Trainer werde, hätte ich ja
nie gedacht. Im Nachhinein wäre mein Fall bei der Stasi dann
sicherlich schnell vergessen gewesen. Nur dachte ich damals: Je
erfolgreicher und populärer du wirst, desto weniger traut sich
die DDR an dich heran! Ich habe die Stasi unterschätzt. So
lange, bis das mit Lutz Eigendorf passierte.
Als Eigendorf starb, haben Sie gleich gedacht:
Das war Mord?
Sofort. Ich war im Stadion, als in der Halbzeit
ein Journalist zu mir kommt und sagt: "Jörg, der Eigendorf
ist tot." Ich frage: "Wie und wo?" – "Mit
dem Auto. In Braunschweig." Danach habe ich zu meiner Frau
gesagt: "Jetzt muss ich noch mehr aufpassen. Denen ist
alles zuzutrauen."
Was haben Sie konkret unternommen?
Mein Auto häufiger warten lassen. Reifen
prüfen, die Bremsleitung untersuchen. Mir fiel auf, wie oft
meine Reifen zerstochen waren. Einmal ist mir bei Tempo 160 das
Rad abgefallen. Das war kein Zufall.
In einem Stasi-Eintrag über Eigendorfs Tod
heißt es: "Eigendorf verblitzt." Warum war er zur
Zielscheibe geworden?
Lutz war ein Eigenbrötler, sehr von sich
eingenommen und ziemlich unbedacht. Er hat dieses schicksalhafte
Interview für "Kennzeichen D" direkt vor der Berliner
Mauer gegeben, im Hintergrund sah man das Stadion vom BFC. Ich
war einen Tag vorher da und sollte mich ebenfalls vor der Mauer
befragen lassen. "Das könnt ihr gleich wieder
vergessen", habe ich gesagt. Lutz hat es gemacht. Das war
quasi eine Aufforderung an alle Ost-Fußballer: Folgt mir in die
Freiheit! Ich habe ihn gewarnt: "Lutz, so kannst du die
nicht weiter provozieren, sonst bekommst du irgendwann einen
Knüppel auf den Kopf!"
1986 bekamen Sie keinen Knüppel auf den Kopf,
sondern wurden vergiftet.
Ich war inzwischen Trainer bei Hessen Kassel und
litt plötzlich unter Lähmungen. Zuerst wurde der Fuß taub,
dann das Bein und die Hände. Alles war wie abgestorben.
Vermutlich eine Schwermetall-Vergiftung, irgendwas wurde mir auf
jeden Fall ins Essen getan
Wie hat der Westen darauf reagiert?
Das wurde schnell unter den Tisch gekehrt. Der
Tod von Eigendorf, meine Vergiftung: das hätte die
diplomatischen Beziehungen zur DDR nur gestört. Offiziell
sollte ich vom BND abgeschirmt werden, später habe ich in
meinen Stasi-Akten gelesen, dass die Mielke-Behörde
tatsächlich über jeden meiner Schritte in Westdeutschland
Bescheid wusste.
Wie haben Sie das Ende der DDR erlebt?
Das Regime war für mich gestorben, die DDR
abgehakt, nicht aber die Menschen. Meine gesamten Ersparnisse
hätte ich darauf verwettet, dass die Grenze niemals wieder
geöffnet werden würde. Als die Mauer fiel, war das für mich
der politisch bewegendste Moment in meinem Leben. Ich dachte:
Was ist denn jetzt passiert? Was hat das für Folgen? Ich habe
geheult, ich habe gejubelt. Und wieder geheult. Andere haben
Champagner getrunken.
Nach der Wende sind viele Ex-"Genossen"
in neuen Ämtern aufgetaucht, auch im Fußball. Sie beschreiben
die Szene, als Sie Wolfgang Riedel wieder sehen ...
... ausgerechnet den Mann, der mich als Leiter
unserer Verbandsdelegation in Jugoslawien nach meiner Flucht
durch das ganze Land gejagt hatte. Ein absoluter Hardliner. 100
Prozent SED-treu. Der läuft mir auf der Treppe in der
Otto-Fleck-Schneise entgegen, Riedel war inzwischen beim DFB
gelandet. Hätte ich dem zwölf Jahre vorher gesagt, wie toll
der DFB ist, wäre meine Karriere beendet gewesen. Wenn meine
Frau nicht dabei gewesen wäre, ich hätte mich auf den
gestürzt! Nach der Wende hat man sich im Fußball nicht
genügend um Aufklärung bemüht. Sie glauben doch nicht, dass
jemand vom DFB wieder eine ähnliche Position im DDR-Verband
bekommen hätte?
Hätten Sie die Verbandsführung nicht
aufklären können?
Wie denn? Damals hatte ich doch noch gar keine
handfesten Beweise. Die fielen mir erst später in die Hand, bei
der Einsicht in meine Stasiakten. Mir hätte direkt nach der
Wende kein Mensch geglaubt
weiter
mit "Trojanische Pferde, der lautlose
Transfer der DDR-Spione"
|
|
Narben auf der Seele - Wie
Familien auseinander gerissen wurden
|
Im Familiengesetzbuch der DDR
steht, dass Eltern ihre Kinder zur sozialistischen
Einstellung zum Lernen und Arbeiten, zur Einhaltung der
Regeln des sozialistischen Zusammenlebens, zum
sozialistischen Patriotismus und Internationalismus
erziehen sollen. Und: sind die Erziehung und Entwicklung
des Kindes gefährdet, hat das Organ der Jugendhilfe
Maßnahmen zu treffen. |
Zu dem Maßnahmenkatalog der Jugendhilfe gehörte auch die
Zwangsadoption. Zwangsadoptionen und Familientrennungen in der
DDR sind bis heute tabuisierte Themen. Obwohl es viele
Betroffene gibt, ist dies Thema bisher kaum öffentlich bekannt.
Noch heute sind unzählige Eltern auf der Suche nach ihren
Kindern und Kinder auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern.
Das Internet ist voll von entsprechenden Suchanzeigen.
Mütter und Väter haben auch heutzutage keine Handhabe, ihre
zu DDR-Zeiten zwangsadoptierten Kinder offiziell zu suchen.
Rechtlich sind Zwangsadoptionen mit "normalen"
Adoptionen gleichgestellt. Nur adoptierte Kinder und ihre
Adoptiveltern haben die Möglichkeit, Kontakt mit den leiblichen
Eltern aufzunehmen, nicht umgekehrt. Häufig aber haben die
zwangsadoptierten Kinder keine Kenntnis von ihrer Adoption. Die
zwangsadoptierten Kinder und ihre Eltern sind im
Einigungsvertrag schlicht vergessen worden. Keiner der
Verantwortlichen konnte nach der Wende vor Gericht gestellt
werden, weil im Einigungsvertrag das DDR-Recht anerkannt worden
ist. Die Täter haben offiziell keine Gesetze gebrochen.
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„Grüßen Sie den Genossen
Erich von mir“
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20. Mai 2008 - Stasi-Akten
bringen Gysi in Bedrängnis
Linken-Fraktionschef Gysi in Erklärungsnot: Die
Stasi-Unterlagenbehörde hat Papiere herausgegeben, die
den Schluss nahe legen, er habe als Inoffizieller
Mitarbeiter gearbeitet. |
Samstag, 24. Mai 2008- n-tv -
"Willentlich und wissentlich" - Gysi jetzt als
"IM" geführt
Die Stasi-Unterlagenbehörde hatte neue Akten
herausgegeben, in denen Gespräche Gysis aus dem Jahr 1979 mit
dem DDR-Regimekritiker Robert Havemann und einem weiteren
Mandanten wiedergegeben werden. Behörden-Chefin Marianne
Birthler sagte der Zeitung "Die Welt" vom Samstag:
"Aus den Unterlagen geht hervor, dass in diesem Fall
willentlich und wissentlich an die Stasi berichtet worden ist,
und zwar von Gregor Gysi über Robert Havemann. Deshalb geben
wir diese Papiere als IM-Unterlagen heraus." Gysi warf
Birthler vor, sich gegen ihn "als eine Art
Polizeiermittlerin aufzuspielen".
....weiter.....>
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01.04.2008 DDR-Vergangenheit -
Schönbohm warnt vor Ostalgie
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Brandenburgs Innenminister
fordert eine schonungslose Aufarbeitung der DDR-Diktatur.
Mauertote, Stasi und Überwachung dürften nicht vergessen
werden. Zugleich attackierte er die Linkspartei. |
In einem Beitrag für FOCUS schreibt Jörg Schönbohm: „Wir
dürfen nicht zulassen, dass aus Nostalgie und zum Teil
bewusster Geschichtsverfälschung nur noch die Erinnerung an
einen vermeintlich fürsorglichen Solidarstaat zurückbleibt.“
Wohlmeinend werde von der DDR heute eher als „missglücktem
Experiment denn als Diktatur“ gesprochen. „Die zahllosen
Mauertoten, der Überwachungsapparat der Stasi, die
Drangsalierung von Christen und Oppositionellen, die
Indoktrination der Jugend und die Beschränkung der Meinungs-
und Reisefreiheit beginnen sich im Nebel der DDR-Verklärung
aufzulösen“, so Brandenburgs CDU-Innenminister.
Die Folgen des „systematischen Vergessens und Verdrängens“
seien „für uns alle katastrophal“, so Schönbohm. „Die
Verantwortlichen des DDR-Unrechtssystems lachen sich ins
Fäustchen, während sie ihre Staatspension beziehen.“ Sie
stellten sich „in der Linkspartei ungeniert und selbstbewusst
in die Tradition der SED und arbeiten sogar mit dem alten
Parteivermögen“.
weiter
mit "DDR vor 1989"
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14. Februar 2008
Stasi-Schwärmerin Wegner (Landtagsabgeordnete der Linken)
Die Landtagsabgeordnete der Linken hatte den Bau der Mauer
vor 47 Jahren gerechtfertigt und zudem die Wiedereinführung der
Stasi befürwortet.
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Wörtlich sagte Wegner, 60,
in einem Interview der ARD-Sendung "Panorama" am
Donnerstag: "Der Bau der Mauer war in jedem Fall eine
Maßnahme, um sozusagen zu verhindern, dass weiterhin
Westdeutsche in die DDR konnten." Und über den
Staatssicherheitsdienst: "Ich denke (...), wenn man
eine neue Gesellschaftsform errichtet, dass man da so ein
Organ wieder braucht, weil man sich auch davor schützen
muss, dass andere Kräfte, reaktionäre Kräfte, die
Gelegenheit nutzen und so einen Staat von innen wieder
aufweichen." |
Frau Wegners fordert die Wiedereinführung der
Stasi. Wegners
Äußerungen seien eine unerträgliche Verhöhnung der
Stasi-Opfer, sagte McAllister
der "Welt"
Nach der Landtagswahl ließen die ersten Linken-Abgeordneten
ihre Masken fallen. Teile der Linken seien unverbesserliche
Kommunisten und DDR-Anhänger.
Der Vizechef der Bundestagsfraktion, Klaus Ernst sagte,
"Wer die Stasi für gut heißt und den Mauerbau verteidigt,
ist nicht mein politischer Freund, sondern mein politischer
Gegner", sagte der frühere WASG-Vorsitzende der
"Berliner Zeitung".
Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, äußerte sich
fassungslos über die Stasi-Sehnsucht Wegners (mehr...).
"Ich bin entsetzt über diese unverblümte Verharmlosung
des Terror- und Unterdrückungsapparates der DDR", sagte
Knabe SPIEGEL ONLINE. Auch die Mauerbau-Rechtfertigungen des
DKP-Mitglieds seien "an Geschichtsverdrehung nicht zu
überbieten".
Die Empörung der Bundespartei über die Wegner-Äußerungen
bezeichnete Knabe als "verlogen". "Erst geht man
ein Bündnis mit diesen Leuten ein, und jetzt distanziert man
sich von ihnen." Der Vorgang mache deutlich, "dass es
hinter der glitzernden Fassade von Gysi und Lafontaine ziemlich
finster aussieht", sagte Knabe SPIEGEL ONLINE.
Nicht zum ersten Mal ! Vor der Hessenwahl setzte sich
bekanntlich zunächst der Ex-Kommunist Pit Metz als
Spitzenkandidat durch, dem zum Thema Schießbefehl zuerst die
Bundeswehr in Afghanistan einfiel und dann erst die verminte
innerdeutsche Grenze.
Und die neue Linkspartei, die sich auf so unterschiedliche
Traditionen beruft, muss damit rechnen, dass dies nicht die
letzten Ausfälle ihrer Mitglieder gewesen sind. Noch zu wenig
gefestigt ist die klare Orientierung auf Parteiendemokratie,
Marktwirtschaft und Pluralismus. Zu einfach ist es für
unverbesserliche Alt-Kader, exponierte Positionen in Vorständen
und Parlamenten einzunehmen. Die Parteiführung versucht, das
als Kinderkrankheit des Einigungsprozesses zu beschönigen.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sagte, er
sehe sich in seiner Auffassung bestätigt, die Linke auch
weiterhin vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. "Wer
die Wiedereinführung der Stasi fordert, also damit das
Terrororgan der DDR, steht außerhalb unserer Verfassung,
unserer Demokratie und verhöhnt die Opfer des DDR-Regimes
Für die Hamburger Bürgerschaftswahl kandidiert Olaf Harms
auf Platz zehn der Linken-Landesliste.
Mit seinen Positionen könnte auch Harms der Linken schon
bald Kopfschmerzen bereiten: "Für mich ist klar, dass die
Schlüsselindustrien, Banken und Großunternehmen
vergesellschaftet werden müssen", sagte Harms, der sich
ebenfalls lobend über die DDR äußerte: "Es gab dort ein
Recht auf Arbeit sowie eine hervorragende Schul- und
Ausbildung.
Es hat in der DDR große Leistungen
gegeben, aber auch Fehler.
Daran gibt es nichts zu beschönigen", sagte Harms.
Harms ist nicht der einzige DKP-Politiker, der in Hamburg
für die Linke antreten wird. Auf Bezirksebene sind neun weitere
DKP-Mitglieder für die Linke im Rennen. Auch im vierköpfigen
Landesvorstand der Linken sitzen Vertreter mit kommunistischer
Vergangenheit: So waren Berno Schuckart und Herbert Schulz
früher in der DKP. Christiane Schneider, Vorstandsmitglied und
Bürgerschafts- kandidatin auf Listenplatz 3, wiederum führt
einen Verlag, der seit dem Hungerstreik der Terroristen der
Roten Armee Fraktion (RAF) eine Zeitung für politische
Gefangene herausgibt. Für Schneiders Arbeit hat sich bereits
der Verfassungsschutz interessiert.
„Klappe halten“, gibt der niedersächsische
Linken-Chef als Devise aus.
Bis zur Wahl in Hamburg am 24. Februar sollten die
Funktionsträger von breiten inhaltlichen Debatten über
Mauertote, Revolution und Stasi dringend absehen. Stattdessen
sollten sie sich besonders oft zu Themen wie der geplanten
Nokia-Werksschließung in Bochum, Bahnprivatisierung und den
Problemen der WestLB äußern.
Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne
Birthler, warf der Linkspartei vor, sie mache den Kommunismus
wieder hoffähig. Birthler sagte: „Wer führenden Mitgliedern
der DKP und anderer orthodoxer Gruppen und Grüppchen in die
Parlamente verhilft, muss sich vorwerfen lassen, den Kommunismus
wieder hoffähig zu machen.“
Die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi Lemke,
kritisierte: "Frau Wegner hat nun fünf Jahre Zeit, ihre
politischen Ansichten weiter zu verbreiten. Dafür trägt allein
die Linkspartei die Verantwortung."
Der niedersächsische SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner
mutmaßt, Wegner werde von der Zentrale der DKP gesteuert, die
eine autoritäre Kaderpartei sei. "Wegner hat einen
Kampfauftrag."
Er sei Frau Wegner dankbar, dass sie die bekannten
DKP-Positionen so offen vertreten habe, das werde üblicherweise
vermieden, sagte Stefan Liebich, der ehemalige PDS-Vorsitzende
in Berlin,
Eisern hält die 1968 gegründete DKP am kommunistischen
Welt- und Geschichtsbild fest. Die West-Berliner Zweigstelle der
SED, die SEW, löste sich 1991 auf, weil mit dem Ende der DDR
die Geschäftsgrundlage ihrer Politik entfallen war. Die DKP
jedoch blieb. Als stolze Kommunisten sehen sich ihre Mitglieder
als Opfer und Kämpfer, niemals aber als Träger
undemokratischer Haltungen, Handlungen und Traditionen.
Zu gern nutzen sie die Möglichkeiten der neuen linken
Partei, mal locken sie mit der „Einheit der Arbeiterklasse“,
mal drohen sie, konkurrierend zur Wahl anzutreten. Die
bekanntesten Verbündeten der DKP in der Linkspartei sind der
DKP-Mitgründer Gehrke und der ehemalige Sozialdemokrat Dehm,
der niedersächsischer Landesvorsitzender ist und „Stasi-Informant“
war, wie der SPD-Abgeordnete Duin während der Bundestagsdebatte
am Donnerstag in Erinnerung rief. Noch 2005 wies die PDS ihren
Vorstoß zurück, Doppelmitgliedschaften von PDS und DKP zu
erlauben. Dehm förderte die Kandidatur von Frau Wegner und
begrüßte ihre Wahl: Endlich wieder ein Kommunist im Parlament!
Man staunt; denn uns sind, mit zusehends verschwimmenden
Genzen, eine DKP und die Linken vergönnt, die Heimweh nach der
UdSSR und der DDR, nach deren "Arbeiter- und
Bauernparadiesen" und ihren mörderischen
Unterdrückungsapparaten haben. (O.K., letztere hat Russland
behalten.) Und der deutsche Wähler läuft diesen vereinigten
Rosstäuschern in hellen Scharen zu. Doch die werden, horribile
dictu, nicht etwa von hungernden Proletariern im Blaumann
angeführt, sondern von reichen, runden Feinschmeckern in teuren
Maßanzügen, à la Gysi und Lafontaine.
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Die Linke plagt sich mit
einem skurrilen Streit um die Linke- Europa-Abgeordnete Sahra
Wagenknecht. Die Vorzeige-Kommunistin wurde bei einem
opulenten Hummer-Essen in Straßburg fotografiert - und
löschte später die Fotos.
(siehe
PDS-Parteivermögen......>)
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Wortführerin Sahra Wagenknecht kämpfe offen
für die "Überwindung des Kapitalismus" und versuche
massiv, unsere seit über 50 Jahren bewährte Demokratie
kommunistisch orientierter zu verändern.
17.Mai.2008 - Sahra Wagenknecht - Die Linke
Die Politikerin der Linken, Sahra Wagenknecht, hat
Verständnis für den venezolanischen Präsidenten Chavez
geäußert. Dieser hatte Bundeskanzlerin Merkel in die Nähe
Hitlers gerückt.
Die Sprecherin der Kommunistischen Plattform in der
Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hat Verständnis für die
umstrittenen Äußerungen des venezolanischen Präsidenten Hugo
Chavez über Kanzlerin Angela Merkel geäußert.
Wenige Tage vor dem EU-Lateinamerikagipfel in Peru hat
Venezuelas Staatchef Chávez die deutsche Bundeskanzlerin heftig
angegriffen: In einer Fernsehansprache schmähte er Merkel als
politische Nachfahrin Hitlers. Die Bundeskanzlerin gehöre der
politischen Rechten an, "derselben Rechten, die (Adolf)
Hitler, die den Faschismus unterstützt hat", sagte Chávez
am Sonntag in Caracas bei seiner wöchentlichen
Fernsehansprache.
weiter
mit "250 Millionäre in Radebeul (Dresden)"......>
Anmerkung:
„Vorwärts immer rückwärts nimmer“, sagte einmal
Erich Honecker. Sie
sendeten ihre Trojanischen Pferde aus und die Westdeutschen
merkten es überhaut nicht.
Die Täter von damals gestalten Heute unbehelligt in
Führungspositionen unsere Demokratie oder beziehen hohe
Renten.
28. 02.2008 - Der Autobauer BMW kündigte am Mittwoch in
München den Abbau von 8.100 Jobs an. Reduziert werden sollen
die Stellen an allen deutschen Standorten außer in Leipzig, wo
nur "marginale Korrekturen" geplant seien.
Die West-Berliner wehrten sich erfolgreich mit einer
Volksabstimmung gegen die Schließung ihrer Flughäfen
"Tempelhof“ und "Tegel" und haben damit
Milliarden an Steuergeldern vor der sinnlosen Vernichtung
bewahrt.
Beide Flughäfen sollten zu Gunsten "Schönefeld",
"Neuhardenberg", "Speerenberg" oder
"Stendal" geschlossen werden.
- Wir haben seit 1989 die
Trennung von Moral und Wirtschaft ! -
Tatsächlich war die alte Bundesrepublik
sozialer und gerechter als die heutige, sagt Gysi. (lacht)
19. Februar 2008 - UMFRAGE
Die Linke liegt im Osten weit vor CDU und SPD
Die Linke ist einer Umfrage zufolge in den neuen
Bundesländern stärkste Partei - vor CDU und SPD. In der
regelmäßigen Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach
kommt die Linke derzeit auf 29,7 Prozent, die CDU auf 26,4 und
die SPD auf 23,3 Prozent.
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Kommentar:
Wir haben die DDR aus
der Kloake
gezogen,
jetzt ist die Infrastruktur und die marode
Industrie modernisiert,
da bekommen wir einen riesengroßen Tritt
in unseren Allerwertesten.
Nach Ablauf der nächsten 50 Jahre bekommen
wir dann das,
bis dahin marode,
von den Honecker - Kommunisten - Erben
heruntergewirtschaftete Land
grinsend wieder vor die Füße geworfen.
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12. März 2008
Im Osten verprasst die Spaßgesellschaft Fördermittel und
woanders hungern die
Kinder.
Finanzspritze für Dynamo Dresden
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Die Stadt Dresden gewährt
dem von Insolvenz bedrohten Fußball-Regionalligisten
Dynamo Dresden 150.000 Euro Soforthilfe. Wie Stadtsprecher
Kai Schulz erklärte, soll mit der Soforthilfe die
Liquidität des Vereins gesichert werden. Die Summe werde
Dynamo in den nächsten Tagen zukommen. |
Die Stadt bürgt bereits für den 42 Millionen Euro teuren
Umbau des Dynamo-Stadions.
Millionenschweres Minus durch Fehlplanungen
Den Verein drücken wegen Fehlplanungen kurzfristige
Verbindlichkeiten in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Der
nordostdeutsche Regionalligist hatte am Freitag mitgeteilt, ab
April nicht mehr zahlungsfähig zu sein. Gründe seien zu hohe
Personalkosten beim Kader der ersten Mannschaft, die zu
niedrigen Zuschauereinnahmen und die erheblichen Mehrkosten für
das Nachwuchszentrum.
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Wowereit gegen Tabuisierung der
Linkspartei
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AFP - Berlins regierender Bürgermeister
Klaus Wowereit (SPD) hat sich angesichts der Diskussionen
über mögliche Koalitionen nach den Wahlen in Hessen und
Hamburg gegen eine Tabuisierung der Linkspartei
ausgesprochen. "Es macht keinen Sinn, die Linkspartei
länger mit einem Tabu zu belegen. Das stärkt sie selber
nur", sagte Wowereit am Montag im TV-Sender RTL. Die
SPD gelange so in eine "babylonische
Gefangenschaft" mit der CDU und ihr gingen Optionen
verloren. |
Kommentar:
Was die Westberliner aufopferungsvoll über 50 Jahre lang
verteidigt haben, hat Klaus Wowereit (SPD) an den Osten
verschenkt. Als Gegenleistung hat West-Berlin einen
Ausländeranteil von bis zu 80% erhalten.
AUDIO "Mauerbau"
28.02.2008 - Das Abgeordnetenhaus hat am Donnerstagabend mit
den Stimmen der Regierungsparteien SPD und Linke sowie der
Grünen beschlossen, die Forderung des Volksbegehrens für den
Erhalt des Flughafens Berlin-Tempelhofs abzulehnen. Das sei
keine parteipolitische Kampagne, sondern eine Volksbewegung,
konterte CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger. Wenn Wowereit das
nicht akzeptiere, missachte er den Volkswillen.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) betonte,
der Volksentscheid dürfe nicht das politische Handeln des
Parlaments ersetzen.
Grüße aus der DDR
Die Partei hat immer Recht!
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07. Februar 2008
Streit um NVA-Offiziere
Die geplante Wahl von zwei früheren Politoffizieren der
Nationalen Volksarmee (NVA) in politische Ämter ist in
Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern heftig umstritten. In
Schwerin will die PDS ihren Landtagsabgeordneten Karsten Neumann
gegen den Willen der CDU zum Datenschutzbeauftragten des Landes
küren. In Magdeburg soll der SPD-Vize Holger Hövelmann auf
Vorschlag der Parteispitze zum Vorsitzenden gewählt werden.
Daran gibt es heftige Kritik in der Landes-SPD. Beide schulten
in der Endphase der DDR Soldaten der NVA in Sachen Politik.
weiter.....>
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25. Januar 2008, E-Mail von Erika
Thesenvitz
Mitteilen über das Thema Zwangsadoption
Hallo
ich möchte euch auch gern was mitteilen über das Thema
Zwangsadoption zu DDR- Zeiten.
Ich musste 1985 auch mein Kind zur Adoption frei geben, ich betone
musste, nicht weil ich politisch verfolgt war oder gar ein Ausreiseantrag
gestellt habe oder ähnliches, nein, dieses war alles bei mir
nicht, sondern weil ich eine alleinerziehende Mutter war und es
gerade mal wieder ein Neugeborenes Kind gebraucht wurde... ich
schreibe mal kurz meine Geschichte auf die mir passiert ist, und
vielleicht gibt und gab es ja mehre Fälle dieser Art:
Also
Mein Name ist Erika Thesenvitz bin 45 Jahre, mein
Hauptwohnsitz ist in Rathenow. Bis vor kurzen suchte ich noch
mein Sohn den ich zu DDR-Zeiten zur Adoption frei geben musste,
wir haben uns jetzt vor kurzen sprich genau vor 3Tagen durch
einen dummen Zufall wieder gefunden, besser gesagt er fand mich
denn auch er suchte mich, aber das ist eine andere Geschichte,
er ist heute 22 Jahre und wurde am 18.10. 1985 in Kyritz
geboren. Ich habe ihn nur einmal gesehen und das war zur Geburt
und das war da noch ganz gemein...., aber ich fang mal ganz von
vorn an, im Kurz Bericht:
Als man 1985 im Januar / Februar die Schwangerschaft
feststellte, wurde ich da schon vom Arzt gefragt ob ich das
Kind, wenn alles gut geht, zur Adoption frei geben möchte. Zu
dieser Zeit sagte ich nein denn eine Freigabe zur Adoption kam
für mich nicht in frage, genauso wenig wie eine Abtreibung. Ich
muss noch erwähnen das ich da schon ein Sohn von 4 Jahren
hatte, also war ich zu der Zeit eine alleinstehende und
alleinerziehende Mutter, schon deshalb kam dieses alles nicht
für mich in Frage denn da wo ein Kind groß wird ,wird auch ein
zweites groß.
Also wie gesagt ich sagte dieses dem Arzt und er nahm es erst mal
so hin, bis zum 6. / 7.Monat der Schwangerschaft da fing alles
so richtig an, da hat er ( der Arzt) wieder die Adoption
erwähnt, ich musste zu der Zeit auch öfter als die anderen
Schwangeren zu Schwangerschaftsberatung, erst dachte ich das
irgendetwas nicht in Ordnung sei, aber jedes Mal erwähnte er
die Adoption und im 8. Monat übte er druck aus in dem er jedes
mal sagte: Erika wir wissen vieles von Dir und du weisst auch
das wir deine Familie kennen, wir wissen wer deine Familie ist
... was immer dieses auch heißen sollte war da noch nicht
klar..., 4 Wochen vor der Geburt wurde es noch schlimmer er
sagte bzw. erzählte mir plötzlich, das er wisse das ich keine
Partner habe und das ich ja nur eine 1 Raum- Wohnung hätte ,
bis dahin ok es war ja auch kein Geheimnis, aber als er mir dann
noch erzählte wo was und wie was in meine Wohnung stand und das
ich ja nur ein Kinderbett zur Verfügung hätte, kam es mir
schon komisch vor aber ich sagte da auch immer noch nein zur
Adoption, aber dann plötzlich erwähnte er so neben bei, naja
gut aber solltest du bis zur Geburt keine andere Wohnung ( mit
mindestens 2 Zimmer) haben weist du das Kontrollen kommen und du
weißt auch das Kontrollen sehr hart ausfallen können und wenn
wir was finden wollen finden wir dieses auch und dann kann es
sein das du beide Kinder los wirst, also überleg es dir, es ist
deine Entscheidung, auch da sagte ich noch nein zur Adoption
weil ich der Meinung war und auch vom sozusagenen DDR Staat
überzeugt war, mir kann doch nichts passieren, alliierziehende
Mütter werden doch vom Staat unterstützt und das zum Vorteil
der alleinerziehenden Mütter, also müsste ich ja eine
größere Wohnung bekommen zumal ich diese ja auch schon beim
damaligen Bürgermeister, zum Anfang der Schwangerschaft
angemeldet hatte und dieser mir damals auch sagte kein Problem
bis zur Geburt klappt das schon mit der Wohnung, aber plötzlich
war dieses ein Problem, plötzlich ist meine Anmeldung zur
Wohnung verschwunden!
Plötzlich war alles nicht mehr aktuell, mein Geld wurde
weniger, ich bekam kein zweites Kinderbett mehr was eigentlich
im Laden bestellt war vor Wochen schon, es wurden mir einfach
Steine im Weg gelegt, warum wieso auch immer, damals wusste ich
es nicht aber seid der Wende weiß ich warum...
also wie gesagt es ging plötzlich nichts mehr, somit habe
ich mich wohl oder übel eine Woche vor der Geburt, für die
Adoption entschieden denn ich wollte wenigstens mein erstes Kind
behalten..., als es zur Entbindung kam fiel es mir sehr schwer,
denn man zeigte mir mein Kind ( mein Sohn) gleich noch, legte
mir mein Sohn sogar noch auf den Bauch für kurze Zeit, dann
nahm man mir mein Sohn weg und sagte ich hätte da ein gutes
Werk getan, so behalte ich wenigstens mein erstes Kind ....man
verlegte mich dann von der Entbindungsstation nebenan auf die
Gyn-Station und zwar so das ich mein Kind nebenan immer hören
konnte, denn das Säuglingszimmer war gleich neben das Zimmer wo
ich lag.
Nach der Entlassung musste ich noch am selben Tag zum
Jugendamt und die Adoptionspapiere unterschreiben, sonst hätte
man mir mein erstes Kind von der Kinderstation nicht
ausgehändigt, denn er war zu der Zeit dort untergebracht, weil
ich keinen anderen fand der ihn für eine Woche nehmen konnte,
wie gesagt es ging ja plötzlich nichts mehr..., das war
bestimmt auch alles irgendwie geplant..., also ich unterschrieb
die Adoptionspapiere und man wollte mir da auch noch den Rest
von den 1000 Mark geben ( es waren noch 750 Mark), denn man
bekam zu DDR Zeiten 1000 Mark für jedes neu geborene Kind, im 6
Monat 250 Mark und den Rest nach der Geburt des Kindes, das fand
ich sehr frech denn ich sagte schon im Krankenhaus das das
restliche Geld für mein neugeborenes Kind ( Sohn )
sei er soll es bekommen, diese sagte ich auch beim Jugendamt,
und ich nahm das Geld nicht, ich bekam nicht mal Papiere das ich
ein Kind zur Adoption frei gegeben habe, aber irgendwann 1988
nach dem ich 2, 5 Jahre verheiratet war bekam ich plötzlich
eine Geburtsbescheinigung und jedes mal wenn Familienfeiern
statt finden fehlt etwas, von Jahr zu Jahr ist da immer eine
Lücke die nicht ausgefüllt ist, jedes mal frage ich mich was
ist aus ihn geworden? wie sieht er aus? hat er eine Ausbildung
/hat er eine Schulabschluss? habe ich schon weitere Enkelkinder?
will er mich überhaupt sehen? was hat man Ihn erzählt? weiss
er von mir? und und und ...??????????????und auch ich möchte
ihn sagen das er noch einen 26 jährigen Bruder und eine 20
jährige Schwester hat und das er schon Onkel ist und
wird........, aber dieses alles konnte ich ihn ja jetzt alles
sagen und auch vieles beantworten.
Dieses zu meinen Bericht und Geschichte zur Zwangsadoption
und wie gesagt vielleicht gibt es ja mehrere Mütter den es so
ergangen ist wie mir.
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Jörg Schwidl [Besucher]
17.03.08 @ 20:11
Auch das bitte Realität, wie man in der DDR mit Kinder
umging die sich nicht in die sozialistische Gesellschaft
einordnen wollten. Bis heute ist dieses Thema ein Tabu und die
Verantwortlichen streiten alles ab und wurden auch nie zur
Rechenschaft gezogen.
Das schlimme an der ganzen Geschichte ist, das man dies
auch noch sozialistische Umerziehung nannte.
Erst einmal muß ich klar stellen, daß ich damals zwar kein
Goldjunge war und sicherlich war auch einiges dabei was ich
übertrieben oder sogar falsch gemacht habe, aber ich war sicher
nicht anders wie abertausende Kinder heut zutage und die kommen
deswegen auch nicht ins Heim, ganz im Gegenteil, man lässt sie
machen denn es gehört zur Persönlichkeitsentwicklung. Ich bin
mir sogar sicher, daß ich so manche Aktion oder sogar
Äußerung mir hätte lieber verkneifen sollen.
Alles was hier geschrieben steht stammt aus absolut sicheren
Quellen, wurde von mir später durch Nachforschungen heraus
gefunden oder von mir persönlich erlebt.
Wir waren drei Jungs die etwas mehr zusammen gehalten haben,
wir waren aber keine Kumpel, obwohl wir so manchen Streich
gemacht haben. Da wäre zum einen Mike Müller, Spitzname damals
Egon, des weiteren Andre Hinzmann, Spitzname damals Appel wie
Apfel und schließlich ich, Jörg Schwindl.
Da sich einige Lehrer von unserem Treiben ziemlich gestört
fühlten und auch einige Eltern sich Gedanken um ihre Kinder
machten da diese wohl nicht richtig lernen konnten oder man
Angst hatte wir könnten ja falschen Einfluß auf sie nehmen,
obwohl dies absoluter Quatsch ist, wurde irgendwann 1976-77 eine
sogenannte geheime Konferenz einberufen.
Anwesende waren damals der Schuldirektor Herr Kindermann, die
Klassenlehrerin und einige Eltern, insbesondere der
Elternbeirat. Tagesordnungspunkt war, was muss geschehen, um dem
Treiben ein Ende zu setzen um wieder Ruhe in der Klasse her
zustellen, damit alle wieder vernünftig lernen können. Schnell
stand fest, daß einer weg muß, also ins Heim, um das
Dreiergespann zu sprengen. Aber wer? Man musste erst einmal
feststellen, wer denn der treibende Kopf von uns dreien war.
Komischer weise kam man auf Mike Müller. Als erster der aus dem
rennen genommen wurde war Andre Hinzmann, da seine Chancen ganz
gut standen das er sich wieder fängt. Also immer noch ein
vernünftiger sozialistischer Staatsbürger. Also blieben nur
noch Mike Müller und ich übrig, und genau das war mein
Problem. Obwohl man sich sicher war das Mike der treibende Kopf
gewesen ist, entschied man sich dafür das ich die Schule
verlassen und in ein Heim muß. Begründet wurde das ganze
damit. Mike seine Mutter arbeitete damals im Kindergarten als
Erzieherin. Nun konnte man ja nicht ihn ins Heim stecken, denn
wie hätte das ausgesehen, die Mutter Erzieherin, will andere
Kinder betreuen und auf dem Weg des erwachsen werdens begleiten,
aber das eigene Kind im Heim weil sie mit ihm nicht fertig wird,
obwohl da ja auch noch der Vater da ist. Bei mir sah es da schon
anders aus. Mutter nur einfache Putze, alleinstehend, also
nichts worauf man Rücksicht nehmen muß. Hilfe wurde ihr auch
nicht angeboten, denn das wollte man ja nicht, also musste ich
weg ins Heim. Am liebsten so schnell wie möglich, doch das ging
auch nicht. Man musste mir ja, auch wenn man es garnicht wollte,
eine Chance geben. Dies wiederrum gefiel einigen Eltern nicht
und man entschloss sich, doch dem ganzen etwas Druck zu machen
und beschwerte sich regelmäßig in der Schule und forderte,
daß ich doch endlich ins Heim muss. Man drohte sogar damit, die
eigenen Kinder solange nicht in die Schule zu lassen, bis ich im
Heim bin. Am lautesten forderten dies die Eltern von Susanne,
Klein und Sybille Riedel, denn man hatte ja großes mit ihnen
vor. Die sollten ja schließlich mal auf die EOS gehen und
später studieren, zumal man ja letztendlich auch noch etwas
besseres war im gesellschaftlichen Leben, da kann eine Putzfrau
nichts dagegen halten. Nicht zu vergessen der Vater von Harald
und Volker Böhm, der ein hohes Tier gewesen ist in der
Ingenieurschule für Maschinenbau Breitenbrunn, mit seiner
Forderung, ich müsse doch endlich ins Heim. Alle Eltern Sozis,
die es nicht besser wußten, schon garnicht wie es in so einem
Heim der DDR zugeht. Die hätten sich mal vorher informieren
sollen. Ob die dann immer noch so laut gebrüllt hätten, mag
ich bezweifeln. Aber wahrscheinlich hätten sie es auch noch gut
gefunden, wäre ja nicht das eigene Kind gewesen.
Als erstes was ich im Heim nach dem Direktor kennen lernen
durfte, war der sogenannte Bunker. Das war so ein Raum, naja ich
glaub Gefängniszellen sind größer. Das Fenster war direkt
unter der Decke, so groß wie ein Kellerfenster, die Scheiben
mit weißer Glasfarbe überstrichen und man konnte es nur
ankippen zum lüften, hauptsache man konnte nicht nach draussen
sehen. Das Essen wurde einem durch die Lucke, wie man sie von
Zellentüren her kennt, gereicht. Selbst mit jemanden
unterhalten oder auch nur ein Wort wechseln ging nicht, denn es
durfte keiner mit einem reden. Selbst auf einfachste Fragen,
egal um was es sich handelte, bekam man keine Antwort. Man
konnte sich auch nicht vor Langeweile auf die Liege legen, denn
die wurde am Tag nach oben an die Wand geklappt. Sich mit dem
Kopf auf den Tisch stützen ging auch nicht, das selbe Prinzip
wie die Liege, der wurde nur zum essen umgeklappt. Das ganze
durfte ich drei Tage lang durchmachen. Man sagte zu mir, das
wäre die Zeit die man mir gibt um darüber nachzudenken was ich
in der Vergangenheit falsch gemacht habe, um zur Besinnung zu
kommen und mir zu überlegen,wie es in der Zukunft mit mir
weiter gehen soll. Ich kann nur sagen, es ist eine tolle
Erfahrung für einen zehnjährigen Jungen, so etwas zu erleben.
Ob diese Eltern dann auch noch so gahandelt hätten? Auch was
dann später in der Gruppe in die man mich steckte folgte, hatte
nichts mit Kindererziehung zu tun, daß war wie sich später
für mich rausstellte, vormilitärisch vom Tagesablauf. Hatte
den Vorteil, als ich 1985 zur NVA kam, kannte ich den
Tagesablauf schon, denn der war der selbe, halt nur das ich da
Soldat war, ansonsten genau das gleiche Programm.
Das ganze fand ich nur heraus, weil eine ehemalige
Mitarbeiterin vom Jugendamt, die damals ebenfalls in
Breitenbrunn lebte, mir einige Sachen erzählte was da damals
alles gelaufen ist und die mir dann später nach dem Mauerfall
ein paar Unterlagen zukommen lies, die das ganze dokumentierten.
Sie tat dies auch nur, weil sie mit der Art und Weise, wie man
zu dieser Entscheidung damals kam nicht ganz einverstanden war,
aber daran auch nichts ändern konnte, weil ihr die Hände
gebunden waren und Sie selbst Angst hatte, wenn Sie sich gegen
diese Entscheidung stellt, man Sie daraufhin Schikaniert. Leider
habe ich diese in den Müll geschmissen damals, denn ich wollte
mit diesem Kapitel ein für allemal abschließen, und warum
sollte ich diese auch aufbewahren. Heute im Jahr 2008 tut es gut
darüber zu reden oder auch zu schreiben, denn da kommt der
ganze Scheiß endlich einmal raus, der nach solanger Zeit immer
noch in einem wütet. Ich finde es toll von dieser Frau, daß
Sie den Mut hatte mir die Wahrheit zu sagen, vorallem wie man in
der DDR selbst Kinder aussortiert hat nach dem Motto
Förderungswürdig oder nicht und welche man gleich in gewisse
Schubladen gesteckt hat. Sie war es auch die mir sagte, ich soll
mein Ding so durchziehen wie ich es für richtig halte und mich
nicht für andere krumm machen nur weil die das so wollen. Wenn
dann soll ich es für mich tun wenn es mir nutzt. Sie hatte
recht damit, es lohnt sich nicht für andere, von denen bekommt
man nur einen Tritt in den Arsch.
Wer mehr erfahren will darüber, kann mich gern kontakten.
JSchwindl@web.de oder www.repage5.de/member/schwindl
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Ernst-August Stellter [Besucher]
13.10.07 @ 20:11
Neue Stasi-Studie - Ärzte als Spitzel -
AUDIO
Auch das DDR-Gesundheitswesen war laut einer von
Stasi-Spitzeln durchsetzt. sagte die Autorin Francesca Weil vom
Dresdner Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung.
Der überwiegende Teil der IM unter den Ärzten habe sich
laut der Studie, aus politischer Überzeugung anwerben lassen.
35 Prozent der untersuchten Fälle seien Mediziner in Schlüsselpositionen
gewesen.
Laut Studie gaben 28 Prozent der IM-Ärzte auch umfangreiches
Wissen über Patienten weiter und verletzten ihre ärztliche
Schweigepflicht. "Am widerlichsten" sei die Akte mit
dem Decknamen "Irina" gewesen, sagte die Historikerin.
Die Hautärztin habe über Jahre die Stasi mit Informationen zu
mehr als 1000 Patienten versorgt und manche auch als asozial
eingestuft. Die Stasi habe die Ärztin mit monatlich 200 Mark
belohnt. Das MfS habe mit Hilfe von Ärzten tiefe Einblicke in
das Privatleben vieler Bürger nehmen können.
Wie viele der früheren Stasi-Informanten heute noch
praktizieren, blieb unklar. Der Präsident der Bundesärztekammer,
Jörg-Dietrich Hoppe, appellierte an die, "die sich etwas
zuschulden kommen ließen" und sich in der Studie wieder-
erkennen, Reue zu zeigen und eine Form der Wiedergutmachung zu
finden.
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05.10.2007, Brief von Otto Handtke
(Berlin-Tegel)
Wir West-Berliner lebten in ständiger Angst.
Wir haben den Bombenhagel im zweiten Weltkrieg überlebet.
Hunger und Angst war unser ständiger Begleiter.
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Mit dem Bau der
Mauer 1953 wurden 2,5 Millionen West-Berliner in ein Getto
eingeschlossen das sie nur über eine Interzonenautobahn oder
per Flug nach Westdeutschland verlassen konnten. Um nicht von
den Grenzorganen der DDR verhaftet zu werden, konnten Beamte
oder Angestellte West-Berlin nur über dem Luftwege verlassen. |
Die Durchreise über die Interzonenautobahn dauerte teilweise
bis zu 24 Stunden. Je nach politischer Wetterlage waren die
Kontrollen entwürdigend und Schikanös. Hierbei wurden
ungeachtet gesundheitlicher Schäden („Strahlenrisiko“),
zwischen 1978 und 1989 die West-Berliner Fahrzeuge auch mittels
Cs-137-Gammaquellen durchleuchtet.
Seit den 50er Jahren war eine verstärkte Militarisierung
der DDR-Gesellschaft zu beobachten. Schulen veranstalteten
Schießübungen und Geländespiele, Kinder und Jugendliche
probten die Wehrbereitschaft gegen den angeblichen „imperialistischen
Feind im Westen“. Selbst in den Kindergärten wurde über die
angeblich notwendige bewaffneten Streitkräfte gegen den „Klassenfeind“
im Westen gesprochen.
Bereits in den 70er Jahren bereitete sich die NVA unter
dem Code-Namen »Turnier« darauf vor, West-Berlin militärisch
einzunehmen.
Jagdbombergeschwader sollten den ersten Schlag führen,
Artilleriebeschuss West-Berlin einnahmereif machen, während
Pioniere der NVA Gassen durch die von der DDR um West-Berlin
errichtete Mauer sprengen sollten, um der 1. Motorisierten
Schützendivision der NVA und Regimentern des Grenzkommandos
Mitte der Grenztruppen der DDR den Weg zu bahnen, unterstützt
von sowjetischen Truppen, Volkspolizei- Bereitschaften und
motorisierten Kampfgruppen-Bataillonen. Ihnen sollte das MfS
folgen, das bereits detaillierte Pläne für die Bildung von
Kreisdienststellen und die politische Machtübernahme in der
eroberten Stadt entwickelt hatte.
Um die West-Berliner mürbe zu machen durchbrachen MIG's
regelmäßig im Tiefflug die Schallmauer. Ziegel vielen von den
Dächern und Fensterscheiben gingen dabei zu Bruch. Am
06. 04. 1966 ist in Spandau
(Berlin-West) eine MIG abgestürzt. Ein Passagierflugzeug
der Air France wurde bei einem Flug von Frankfurt/Main nach
West-Berlin von zwei Jägern der Einheiten der Kasernierten
Volkspolizei beschossen und von 1600 auf 700 Meter
herabgedrückt worden. Menschen wurden von West-Berlin durch die
MfS nach Ost-Berlin verschleppt.
09. 03. 1962: Sowjetische Militärflugzeuge werfen in den
Luftkorridoren von und nach West-Berlin Stanniolstreifen ab, um
den Funk- und Radarverkehr westlicher Passagierflugzeuge zu
stören.
13. Februar 1967: Eine sowjetische MiG-21 donnert heran
und will in Tegel (West-Berlin) landen, doch der Pilot bemerkt
seinen Irrtum und braust mit vollem Schub davon. Die Westmächte
sehen darin keinen Versuch, einen Weltenbrand zu
entfachen.
in den 80er Jahren wird von der DDR mit Vorlieb der
Sendebetrieb des privaten Radiosenders 100,6 mittels
Störsendern erschwert.
Aufgabe der RAF war es, Wirtschaftbosse zu ermorden um die
West-Deutsche Wirtschaft lahmzulegen. Auf dem ostdeutschen
Terroristenstützpunkt erhielten die RAF-Angehörigen von
Stasi-Leuten Waffen-Unterricht. „Christian Klar übte in
Briesen den Umgang mit einer Panzerfaust. "Die
Schussübungen standen ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem
Attentat in Heidelberg auf US-General Frederik Kroesen im
September 1981.
Das MfS-Büro in der Volksrepublik Jemen bot
palästinensischen und deutschen Terroristen Unterschlupf. Mitte
September hatten verschiedene Medien über eine mögliche
Kooperation der RAF und der Stasi bei der Ermordung des
Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen 1989 vermutet.
Fakt ist, wenn die West-Berliner nicht durchgehalten
hätten, dann gäbe es Heute keine Bundesrepublik sondern nur
eine Deutsche Demokratische Republik.
Fakt ist auch, das jeder
6. DDR- Bürger direkt oder indirekt für die Stasi gearbeitet
hat und Heute unsere Demokratie mit gestaltet. Ich habe große
Bedenken, das sich hier die Geschichte vom „Trojanischen Pferd
wiederholt und die naturbedingt leicht angreifbare Demokratie
doch noch zum Erfolg führt.
Hellhörig macht, dass 17% der
ehemaligen DDR-Bürger ihre alte DDR zurückhaben wollen und
auch entsprechend ihre Partei wählen.
Hellhörig macht aber
auch, dass der Kreml-Chef Putin,
bereits die
sogenannten "Machtministerien" - Innen-,
Verteidigungs-, Außen- und Katastrophenschutzministerium sowie
die Geheimdienste – anstrebt und bereits Heute den
Bau einer neuen Atomwaffen ankündigte.
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mit "was sollte verteidigt werden
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Angriffshöhe 800 - Das Geheimnis des
Kontrollratsgebäudes:
Zusammen mit 500 sowjetischen
Düsenjägern machen sich auch fünf NVA-Maschinen bereit, die
Millionenmetropole West-Berlin im Tiefflug zu attackieren.
Drei Luftkorridore gab es nach West-Berlin, und
selbstverständlich wurden sie auch zur Spionage genutzt. Meist
ging das Katz-und-Maus-Spiel des Kalten Krieges gut. Aber
gelegentlich wurde geschossen und getroffen.
Es schien ein Tag wie jeder andere, Alltag im Kalten Krieg,
der unlängst noch eisiger geworden war. Fast auf den Tag genau
einen Monat war es an diesem 14. September 1961 her, dass der
Osten damit begonnen hatte, West-Berlin einzukesseln. Bis man
sich daran gewöhnte, würde es noch lange dauern, aber etwas
Besonderes waren die Zwischenfälle an der Mauer, die an vielen
Stellen noch gar keine richtige war, nicht mehr.
Meldungen wie
diese las man tagein, tagaus: Am Übergang Invalidenstraße war
ein Mann mit einem Lastwagen durchgebrochen, trotz Schüssen der
Grenzer. An der Sektorengrenze hatten sich zwei Personen in den
Westen abgeseilt, eine dritte wurde zurückgezogen.
West-Feuerwehrleute kamen mit Sprungtüchern zu Hilfe, wurden
dabei selbst von den Vopos mit Tränengas attackiert. Und am
Übergang Kleinmachnow hatte ein Ost-Wasserwerfer laut
Tagesspiegel „50 erregte West-Berliner“ auseinander
getrieben.
Aber immer ging dieses Katz-und Maus-Spiel nicht gut, und
auch unbeteiligte zivile Fluggäste gehörten dann zu den
Opfern. Wohl eher auf einen Unfall ging der Absturz einer
Vickers „Viking“ der BEA am 5. April 1948 zurück, bei der
alle 14 Insassen den Tod fanden. Die Maschine war beim Anflug
auf Berlin nahe Dallgow von einer sowjetischen Jak gerammt
worden.
Knapp fünf Jahre später, am 12. März 1953, wurde ein
viermotoriger Lincoln-Bomber der Royal Air Force im Nordkorridor
nahe Lauenburg von zwei MiG-15 angegriffen und abgeschossen. Nur
eines der sieben Besatzungsmitglieder überlebte. Auch nach dem
Absturz einer PanAm-Postmaschine am 15. November 1966, wiederum
bei Dallgow, wurde spekuliert, ob es ein Unfall oder ein
Abschuss war, zumal die Sowjets keine Westvertreter an den
Absturzort ließen und der Flugschreiber verschwunden blieb.
Der schwerste Zwischenfall mit einer Zivilmaschine aber
ereignete sich am 29. April 1952, vormittags um 10.40 Uhr. Zu
diesem Zeitpunkt flog eine viermotorige DC-4 der Air France –
in der Militärversion C-54 hatten Flugzeuge dieses Typs die
Hauptlast der Luftbrücke getragen – im Luftkorridor
Frankfurt-Berlin, mit sechs Besatzungsmitgliedern und elf
Passagieren.
Im Luftraum über Könnern bei Dessau stießen
plötzlich zwei sowjetische MiG-15 aus einer Wolke heraus auf
die Maschine herab, zwangen sie erst, auf 800 Meter zu sinken
und gingen dann zum Angriff über. Der Steward Roger Truffe saß
im Heck und konnte so beobachten, wie die Jäger die DC-4 erst
von unten anflogen, abdrehten und bei einem neuen Anflug zu
feuern begannen. Er sprang auf, wenig später wurde sein Sitz
von einem Geschoss aufgerissen.
Mit dem Ruf „Alles hinlegen!“ lief er zum Cockpit, um den
Piloten Gilbert Schwallinger zu warnen, der von der ersten
Attacke nichts mitbekommen hatte. Drei weitere Angriffe flogen
die MiGs, dann konnte Schwallinger die Maschine in eine
Wolkenbank drücken und entkommen. Trotz Treffern in Rumpf,
Tragflächen, Leitwerk, Propellern und Tank – 22 Einschüsse
wurden später gezählt – gelang ihm die sichere Landung in
Tempelhof. Zwei Schwer- und drei Leichtverletzte waren zu
beklagen. Die Sowjetunion protestierte, wie zu erwarten war,
gegen die angebliche Luftraumverletzung durch die
Air-France-Maschine, in Ost-Blättern war ohnehin nur von
Warnschüssen die Rede.
Elf Jahre später, am 2. April 1963, kam es zu einem
ähnlichen Zwischenfall, bei dem die Privatmaschine des
kanadischen Fernsehstars Hughie Green im selben Korridor von
zwei MiGs beschossen wurden, diesmal ohne Treffer.
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Das
Bedrängen von West-Maschinen und Demonstrationsflüge über
West-Berlin blieben danach ohnehin Routine. Am 6. April 1966
geriet dabei eine sowjetische Jak-28 in Not und stürzte in den
Stößensee in West-Berlin, die beiden Besatzungsmitglieder starben.
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Der 7. April 1965: Zusammen mit 500 sowjetischen
Düsenjägern machen sich auch fünf NVA-Maschinen bereit, die
Millionenmetropole West-Berlin im Tiefflug zu attackieren.
Dort tagt der Bundestag, um den Anspruch der Bundesrepublik auf
Berlin-West zu demonstrieren. Das will der Osten nicht
hinnehmen.
Auf die Sekunde genau um 14:30 Uhr donnert die erste
NVA-Maschine über die Kongresshalle hinweg. Weitere Wellen
folgen im Minutentakt. Die Jäger fliegen knapp unter der
Schallgrenze: 1000 Stundenkilometer schnell und nur 100 m über
dem Boden.
Was die friedlichen Abgeordneten damals nicht wissen, neben
der Sowjetunion fliegt eben auch die NVA Scheinangriffe über
ihren Köpfen. Ein klarer Bruch des geltenden
Vier-Mächte-Abkommens.
Ein Spiel mit dem Feuer. Wäre eine Maschine über
West-Berlin abgestürzt, das hätte unter Umständen viele Tote
und einen militärischen Flächenbrand bedeutet.
Flughafen Marxwald, 7. April, 14:51 Uhr. Landung der DDR-Migs.
Sofort nach ihrem Flug bekommen die 5 Piloten eine Auszeichnung.
In den folgenden Jahrzehnten kamen zunehmend Fluchten und
Flugzeugentführungen aus Polen hinzu, so zahlreich, dass die
Berliner sich den Namen der Fluggesellschaft LOT auf ihre
spezielle Art erklärten: Landet oft in Tempelhof.
Doch auch
Tegel sollte noch einmal Schauplatz einer unheimlichen Begegnung
der dritten Art werden. Am 13. Februar 1967, um 17.35 Uhr,
landete dort überraschend eine MiG-21. Möglicherweise war der
ortsfremde sowjetische Pilot durch das Tegeler Funkfeuer
verwirrt worden, es lag dicht neben dem von Cottbus. Nach dem
Polizeibericht war eine zweite Maschine in der Luft geblieben.
Der Düsenjäger rollte bis zu einer Abfertigungshalle, wartete
einige Minuten, ohne dass der Pilot ausstieg. Er hatte wohl
schon gemerkt, dass er hier fehl am Platze war, rollte zur Piste
zurück und entschwand mit Getöse.
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Verklärung und Verharmlosung der DDR
Ökonomen weisen seit Jahren darauf hin, daß
Millionen „kleine Leute“ in der DDR bei einer
Wochenarbeitszeit von fast 44 Stunden einen weit geringeren
Lebensstandard hatten als westdeutsche Sozialhilfeempfänger.
Das Gesundheitswesen stagnierte mangels moderner Geräte
vielfach auf dem West-Niveau der 60er Jahre, und das als so
gerecht beschriebene Bildungssystem machte höhere Abschlüsse
rigoros von der Linientreue von Eltern und Kindern abhängig.
Trotz dieser Fakten gibt es immer noch viele
Menschen in den neuen Bundesländern, die sich als Menschen
zweiter Klasse fühlen. Wenn inzwischen der Zuspruch für die
Linkspartei sogar im Westen steigt, ist der Grund wohl nicht nur
der Frust über die in Berlin gemachte Politik, sondern auch
eine Verharmlosung der DDR. „Wenn wir Älteren unseren
Enkelkindern auch viel Positives über unser Leben in der DDR
erzählen, hat das nicht mit Verklärung und Verharmlosung zu
tun, sondern ist der Versuch, unser Leben in der DDR so
realistisch wie möglich darzustellen“, wird in einer
Zuschrift das Verhalten erklärt. Tatsächlich hatten ja die
meisten DDR-Bürger wenig direkte Berührung mit dem Unrecht der
DDR. Und daß der Staat 1989 pleite war, ist bis heute nicht in
die breite Öffentlichkeit durchgedrungen.
Kaum einer kann oder besser will sich noch
erinnern an ganze leerstehende verfallene Straßenzüge, die wie
übriggeblieben vom Bombenhagel des 2. Weltkrieges aussahen. An
Schaufenster, die mit kunstvollen Pyramiden der einen
Konservensorte dekoriert waren. Und an die krebshaltige Luft. An
die Braunkohle die ganzen Städte im Winter verrauchte.
An Strassen, die man nachts nur im Schritttempo
fahren konnte, wenn man nicht die Lage der Schlaglöcher
auswendig wusste, an Krankenhäuser, in denen man besser den
Arzt gut kannte. An Fabriken, in denen man mangels Material
schichtweise Fortbildungskurse abhielt. An Ernten , die mangels
…
und an den Stasi, wenn man sich nicht glücklich
fühlte und unter dem Einsatz des Lebens oder auf jeden Fall der
beruflichen und privaten Existenz ausbrechen wollte. An
geschmuggelte Quelle und Neckermannkataloge.
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09.06.2008,
Brief von Irina Koselowski (Stahnsdorf)
Alltag bei Ostfirmen zu DDR-Zeiten.
Die Ost-Betriebe waren nicht auf wirtschaftlichen Ertrag,
sondern auf Vollbeschäftigung ausgerichtet und führte
zwangsläufig dazu das noch mit Maschinen aus den Jahren von
Anfang des vorigen Jahrhunderts gearbeitet wurde. Mit dem
Ergebnis, dass teilweise bis zu 60% der Belegschaft im „Service“
arbeiteten und die maroden Maschinen für die Produktion instand
hielten. Hierfür fehlte nicht selten das Material und musste u.
u. auch vom Klassenfeind aus dem Westen für teure Devisen
eingekauft werden. Hierbei kam es durchaus vor, dass die
Produktion über mehrere Tage stillstand. Bei der Belegschaft
waren die Ausfälle eingeplant und wurden für private
Beschaffungen in der Mangelwirtschaft genutzt.
Wer nun denkt wenn die Produktion wieder läuft, dann wird
ordentlich rangeklotzt, der irrt. Mindestens ein mal in der
Woche wurde über 4 bis 5 Stunden sogenannte „Besprechungen“
abgehalten und/oder von Betriebskampfgruppen politisiert und
Mitglieder vor der Belegschaft abgestraft oder mit Orden
ausgezeichnet.
In den Landwirtschaftlichen Genossenschaften sah es nicht
viel anders aus. Hier haben z.B. 100 Aktivisten soviel
erwirtschaftet wie 4 im Westen.
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03.05.2008,
Brief von Dr. Steffen (Westberlin)
Mein ganz persönliches Erlebnis mit Ostfirmen.
Unmittelbar nachdem der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl
blühende Landschaften vorausgesagt hatte, ist der gesamte
Ostblock wirtschaftlich zusammengebrochen. Die vollen
Auftragsbücher waren nichts mehr Wert. Selbst die Ostdeutsche
wollten ihre eigenen Produkte nicht mehr kaufen und deckten sich
nur noch mit Westprodukte ein.
Die Industrie und Handelskammern (IHK) und der Bundeskanzler
starteten einen Aufruf an Westfirmen, Aufträge an Ostfirmen zu
vergeben.
Auch ich folgte dem Aufruf und habe einen Auftrag zur
Herstellung meines Produktes in Höhe von 3,8 Millionen DM
vergeben. Die Firma lag außerhalb von Mittenwalde im Wald und
war schwer zu finden. Einheimische kannten die Firma nicht oder
wollten mir als Wessi keine Wegbeschreibung geben. Erst nach
vielen Irrfahrten landete ich vor einem Schlagbaum mit Häuschen
in dem zwei Pförtner saßen. Ich stieg aus dem Auto aus und
lief hin. Noch bevor ich eine Frage stellen konnte, wurde ich
mit einem nicht gerade höflichen Ton gefragt „wie ich hier
her gekommen bin“ und „was ich hier zu suchen habe“, „ich
habe das Gelände sofort zu verlassen!“ Das ich mit dem
Geschäftsführer Herrn Dietrich einer Termin hatte beeindruckte
sie nicht und ich musste mein Auto ca. 100 Meter zurücksetzen.
Bepackt mit meinem Vorführgerät und einem Koffer voll
Ordner machte ich einen erneuten Anlauf. Ich musste ca. 15
Minuten vor dem Pförtnerhäuschen warten bis Herr Dietrich mich
abholte. Er entschuldigte sich und führte mich durch eine
große Halle.
In der Halle stand ein Militärfahrzeug der NVA an dem
Reparaturarbeiten durchgeführt werden sollten. Der Betonboden
war mir Öl durchtränkt und an den Mauern brach der Putz ab.
Ich konnte nichts entdecken was den Aufwand mit der Schranke und
den Pförtnern gerechtfertigt hätte.
Herr Dietrich führte mich in einem Büro in den ersten Stock
wo bereits vier weitere Herren warteten. Auch hier war die
ablehnende Haltung zum Wessi nicht zu überhören und ich hatte
starke Zweifel ob hier tatsächlich mein patentiertes Produkt
mit einem verbindlichen Lieferauftragsvolumen von DM 3.8 Mill.
und ganz Sicher zu erwartende Nachfolgeaufträge richtig
aufgehoben ist.
Das meine Zweifel berechtigt waren, sollte sich erst später
bestätigen. Die erste Teillieferung von 800 Geräte ging nach
meinem spanischen Vertragspartner und sollte pünktlich 4 Wochen
nach Vertragsunterzeichnung erfolgen. Herr Dietrich teilte mir 8
Tage zuvor mit, dass wegen Kurzarbeiten der Termin nicht
einhalten werden kann. Erst nachdem ich unmissverständlich klar
machte, das ich bei nicht pünktlicher Lieferung eine hohe
Vertragsstrafe an dem spanischen Vertragspartner zahlen muss und
ich ihm hierfür in Regress nehmen muss, lenkte er ein.
Die Lieferung erfolgte ein Tag bevor zwei große Lastzüge
mit Hänger bei mir die Geräte abholen wollten.
Inzwischen misstrauisch geworden, machte ich Stichproben und
testete 5 Geräte. Alle Geräte gaben nur einen Alarm von einer
Sekunde anstatt der vorgegebenen 4-5 Minuten. Herr Dietrich
entschuldigte sich und vermutete Sabotage in seinem Werk.
Ich konnte die Geräte so nicht ausliefern und habe den
spanischen Vertragspartner verloren. Die Schadenersatzansprüche
musste ich selber tragen, da die Firma von Herrn Dietrich kurz
danach Insolvenz anmeldete und die Firma abgewickelt wurde.
In den darauffolgenden Jahren habe ich es mit Ostfirmen immer
wieder vergeblich versucht. Im Ergebnis wurde mir hier fast
einheitlich mitgeteilt, dass nur Produkte übernommen werden,
die zu 100% mit Fordermittel finanziert werden.
Dieses nur auf Fördermittel bedachte Verhalten erklärt
warum die Ostdeutsche Wirtschaft nicht vorankommt. Inzwischen
hat Polen im Ertrag der Außenwirtschaft Ostdeutschland weit überholt
und China ist als Werkbank der Welt geworden ist.
Eine gute Bekannte von mir war in einer großen westdeutschen
Firma als Marketingassistentin beschäftig und verfügte über
perfekte Sprachkenntnisse in Deutsch, Spanisch, Französisch und
Englisch.
Wie Viele in der damaligen Aufbruchstimmung kündigte sie
ihren sicheren Job und wollte den DDR-Bürgern von der
Planwirtschaft zur Marktwirtschaft verhelfen. Hierzu zog sie
nach Leipzig in ein kleines Dachgeschoßzimmen mit Ofenheizung
und Außentoilette.
Sie hielt kostenlose Seminare u.a. in Leipzig, Dresden und
Frankfurt/Oder ab. Mit dem Ergebnis, - sie wurde als Besserwessi
aufs übelste beschimpft und ist nach drei Monaten völlig
entnervt zurückgekehrt. Erst nach einer mehrwöchigen
psychischen Behandlung konnte sie die Aufgaben in ihrer alten
Westdeutschen Firma wieder aufnehmen und leitet inzwischen
erfolgreich eine Filiale in New York City.
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08. August 2008
Ostdeutschland - Hans-Werner Sinn warnt vor
Lohnangleichung
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Der Münchner
Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn hat vor einer
schnellen Angleichung der Löhne in West- und
Ostdeutschland gewarnt."Gleiches Geld für gleiche
Arbeit hört sich zwar gut an, würde aber die Wirtschaft
der neuen Bundesländer abwürgen“, sagte der Präsident
des Ifo-Instituts der „Bild“-Zeitung am Freitag. |
Die Preise seien im Osten rund zehn Prozent niedriger, die
Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung hänge etwa ein Drittel zurück.
Deshalb dürfe nicht versucht werden, das Niveau in
Ostdeutschland weiter nach oben zu schrauben. „Hohe Löhne,
die keiner bezahlt und keiner bekommt, nützen niemandem. Sie
sorgen nur dafür, dass noch mehr Arbeitsplätze in neue
EU-Staaten verlagert werden“, sagte Sinn.
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03.10.2007,
Brief von Frieda Henschel (Köln)
Hallo
lieber Karl!
Vieles,
von dem ich dachte es verarbeitet zu haben ist wieder voll da.
Nun ich sehe inzwischen aber alles mit anderen Augen.
Nach
dem Tod meiner Eltern, war für mich nicht viel übrig. Die
armen Verwandten aus dem Osten haben meinen Vater gemolken wie
eine Milchkuh.
Du
kannst dir das garnicht vorstellen. Meine Mutti hat mich immer
unterstützt, als ich krank und arbeitslos wurde und mir zum
Leben teilweise nur DM 120,00 blieben hat Mutti für mich
eingekauft und mir auch immer wieder einen Schein zugesteckt.
Mein Krankengeld und später Arbeitslosengeld wurde immer
weniger. Meinen Vater hat es nicht
sehr gerührt. Ich habe seine Wohnung geputzt, die Wäsche
gewaschen, ihn jeden Mittwoch und jeden zweiten Samstag besucht.
Er hat mir DM 100,-- als Unterstützung gegeben. Das war sehr
nett von ihm, aber das er im Osten erzählt hat, er unterstützt
mich. Na ja, mehr möchte dazu nicht mehr sagen.
Ich
hätte mich nicht scheiden lassen sollen. Den nach außen war
ich immer sehr emanzipiert. Aber im Grunde wurde ich immer nur
ausgenutzt. Deswegen lebe ich nun mit und für meine Tiere. Die
nehmen mich wie ich bin.
Es
hat mich gefreut, als die Mauer fiel. aber die Jammerei hat sich
nicht geändert. Und der Neidfaktor ist immer noch der selbe.
Wer bei uns nicht gearbeitet und gespart hat, der konnte sich
auch nichts leisten. Weist Du viele bei uns konnten alles
kaufen, hatten aber kein Geld. Die Ostler hatten das Geld,
konnten aber nichts Kaufen, weil die Regierung alles in den
Export gesteckt hat. Ich war vor 35 Jahren das letzte mal in
Urlaub. Mit Mutti und den beiden Buben am Bodensee. Mein Auto
ist inzwischen 20 Jahre alt. Es muss noch lange halten.
Eigentlich hätte ich ein Haus.
Das in Rostock. Da sitzt jetzt Erich drin, weil Onkel Rudi es
mit Opas Geld gekauft hat, damit keiner mehr dran rütteln kann.
Ich bin noch im Besitz von Schuldscheinen. Vati hat Geld
gegeben, damit Opa die Hypotheken zahlen konnte. Du kennst die
Geschichte bestimmt.
Nun weist Du was ich vom Osten halte.
Bevor das Ding wieder schlapp macht schicke ich es mal
eben los. einstweilen Grüß Frieda
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MEIN AUFSATZ IN STAATSBÜRGERKUNDE
Hallo, ich bin Christian M, geboren 1952 im Erzgebirge.
Ich möchte eine kleine wahre Geschichte erzählen die
besonders den jungen Menschen die - DDR Realität - erklärt.
Es war 1967 ich war im 8. Schuljahr. Im Schulfach, ich glaube
es hieß damals schon -Staatsbürgerkunde -, sollten wir einen
Aufsatz schreiben zum Thema: Warum ist das DDR Wirtschaftsmodell
gut, richtig und modern und warum ist das westdeutsche
Wirtschaftssystm alt, unmodern und dem Untergang geweiht.
Ich sah da endlich einmal eine Möglichkeit meine Meinung zum
DDR-System niederzuschreiben. So schrieb ich damals wörtlich:
"Die Frage ist falsch gestellt, richtig müsse die Frage
lauten. Warum ist das DDR Wirschaftssystem unmodern, unproduktiv
und dem Untergang geweiht, und warum ist das westdeutsche
Wirtschaftssystem effektiv, modern und zukunftsfähig". Da
dies die letzte Schulstunde an diesem Tag war gab ich meinen
Aufsatz frühzeitig ab und durfte nach Hause gehen. Meine lieben
Mitschüler damals schrieben aber brav die Parolen die sie mit
den Jahren auswendig lernten. So zum Beispiel: In der DDR gibt
es keinen Klassenkampf, keine Streiks, keine Überproduktion,
keinen Konkurenzkampf, keinen Preisdruck und der Sieg des DDR
Systems sei eingeplant und werde ohnehin bald erreicht werden.
Wer diese Parolen am besten auswendig lernte und am besten
heuchelte und wiedergab der durfte zum Abitur und später sogar
studieren.
Aber es waren gerade diese Klassenfreunde die am meisten
über die DDR-Mangelwirtschaft schimpften, die sich über jedes
Westpaket freuten und stolz waren wenn sie einmal mit einen
Pelikan-Füllfederhalter schreiben konnten und West-Schokolade
knabbern durften. Aber sie erfüllten ihre Norm, sie erfüllten
ihnen Plan und schrieben das nieder was die Lehrer wollten.
Abends schauten sie wieder Westfernsehen und erzählten am
nächsten Tag von Ländern wo sie nie hinreisen durften.
Nach dem 8. Schuljahr mußte ich die Schule verlassen, Abitur
durfte ich nicht machen, ich war nicht bei den Pionieren, nicht
in der FDJ, wurde konfirmiert und lehnte aus Überzeugung die
sozialistische Jugendweihe ab. Ich begann eine Berufslehre zum
Feinmechaniker. 1974 unternahm ich einen Fluchtversuch in
Richtung Westdeutschland, er scheiterte, war beim MfS in U-Haft
und erhielt daraufhin 3 Jahre Haft. 1976 kam ich wohl durch
Freikauf nach Westdeutschland und wohnte später im Rheinland.
1993 durfte ich bei der Gauck-Behörde einen Teil meiner
Stasi-Akten sehen und staunte nicht schlecht als ich hier eine
Fotokopie des Schulaufsatzes von 1967 wieder sah. Natürlich
bekam ich damals eine glatte 5 für diesen kurzen Aufsatz. Nun
wußte ich daß die Schule schon damals missliebige Aufsätze an
die Stasi weiterleitete. Mein Aufsatzblatt war nun mit vielen
Stempeln und Notizen versehen, erkennen konnte ich noch den
Vermerk - Von weiterführenden Schulen ausgeschlossen.
Heute werden PDS-Politiker nicht müde das DDR-Bildungssystem
zu loben und es als Vorbild für Gesamtdeutschland anzubieten.
Es sind hier die selben Politiker und Propagandisten, die damals
1967 sagten, nur die DDR-Wirtschaft sei modern, effektiv und
zukunftorientiert.
Christian M.
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Gisela Mauritz mit ihrem Sohn Alexander.
Nach ihrer missglückten Republikflucht
1974 wurde der Vierjährige gegen den
Willen der Mutter in der DDR zur
Adoption freigegeben.
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Petra K. lebt 1980 mit ihrem kleinen Sohn Enrico
in einer eineinhalb Zimmer Altbau-Wohnung in
Gera. Die Wände sind verschimmelt, die
Wasserleitung friert im Winter ein, es gibt kein
Bad. Sie beschwert sich an höchster Stelle über
den untragbaren Zustand und beginnt,
Ausreiseanträge zu stellen. Da geschieht das
Unfassbare: der zweijährige Sohn wird ihr als
Strafe weggenommen und zur Adoption freigegeben.
In dem Film dokumentieren Mica Stobwasser und
Natascha Tillmann erschütternde Fälle von
staatlich organisiertem Kindesraub. Eltern, die
eine Flucht in den Westen versucht oder auch nur
den Gang zur Wahlurne verweigert hatten, wurden
die Kinder weggenommen.
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Unter neuer Identität, unauffindbar für
leibliche Eltern, wuchsen etwa 100
zwangsadoptierte Kinder in linientreuen Familien
auf. Bei ihren monatelangen Recherchen stießen
die Autorinnen auf heftigen Widerstand, auf Ängste
bei den Opfern und Drohungen seitens der Täter.
Trotzdem gelang es ihnen, ein dunkles Kapitel
DDR-Geschichte aufzurollen.
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Petra K. hatte sich jahrelang nicht getraut,
nach ihrem Sohn zu suchen. Ihre Angst hörte
auch nach der Wende nicht auf, denn im Jugendamt
saß noch die selbe Frau, die ihr Enrico
weggenommen hatte. Erst nach deren Pensionierung
fasst Petra K. Mut, nach ihrem inzwischen 22-jährigen
Sohn zu suchen ...
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Am 14. März 1966 gegen Abend machen sich
die beiden Jungen Jörg Hartmann und
Lothar Schleusener auf den Weg zu den
Grenzanlagen in Berlin-Treptow, direkt an
der Kleingartenanlage
"Sorgenfrei" gelegen. Ein
Grenzposten löst Alarm aus. Ohne zu
prüfen, um wen es sich bei den
"Grenzverletzern" handelt,
eröffnen die Grenzsoldaten das Feuer. Die
beiden Jungen sind 10 und 13 Jahre alt.
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Die Oma von Jörg meldet ihren Enkel als
vermisst – etwa zur selben Zeit, als der
Junge im Kugelhagel an der Berliner Mauer
stirbt. Die Grenzsoldaten der Einheit
werden belobigt und zu Stillschweigen
verpflichtet. Den Familien der beiden
Jungen werden schreckliche Lügen
aufgetischt. Einer der Jungen sei beim
Spielen ertrunken, der andere in der Nähe
von Leipzig verunglückt, so die
offiziellen Verlautbarungen. Zur
Identifizierung ihrer Kinder werden den
Familien nur Kleiderfetzen vorgelegt.
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Die Lehrerin eines der beiden Jungen hegt
Zweifel an der Geschichte und notiert sich
die Details der Ereignisse. Damit wird sie
zu einer wichtigen Zeugin im späteren
Prozess gegen den Todesschützen. Erst
dieser Prozess im November 1997 am
Berliner Landgericht deckte die wahren
Umstände des Todes der beiden Kinder auf.
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Ein Film von Dirk Simon
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Was damals geschah ...
04. November 1980, Grenzabschnitt
Schönwald/Nauen in Westberlin. In den
Nachmittagsstunden gibt Egon B. (19), erst
den dritten Tag im Wachregiment, fünf
Schüsse auf seinen Kameraden Ulrich
Steinhauer aus nächster Nähe ab.
Steinhauer wird niedergestreckt, Egon B.
überwindet, so der Bericht des damaligen
Grenztruppenchefs General Klaus-Dieter
Baumann, "unter Ausnutzung seines an
die Grenzmauer angelehnten Dienstfahrrades
das vordere Sperrelement" und flieht
in den Westen.
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Das Opfer, Ulrich Steinhauer (24),
Gefreiter und an jenem Tag Postenführer,
wird, so der Obduktionsbericht durch einen
"Streifschuss am Oberbauch" und
einen tödlichen "Einschuss am
Rücken" getroffen. "Eine
duellähnliche Situation, nicht um die
Ehre, sondern ums nackte Überleben",
wird Prof. Dr. Cabanis als psychiatrischer
Gutachter des Gerichts später
feststellen. "Eine klassische
Tragödie." Der Täter Egon B. lässt
seine Verlobte Ramona und seinen acht
Monate alten Sohn Maik zurück, stellt
sich kurz nach der Flucht in West-Berlin
der Polizei. "Er packe es im Osten
nicht, hatte er immer gesagt",
erinnert sich Ramona.
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Während Steinhauer, der laut seiner
Schwester immer gehofft hat, nie in diese
Situation zu kommen, in der DDR als
sozialistischer Märtyrer gefeiert wird,
steht Egon B. im Westen vor Gericht. Doch
die Anklage vor der 9. Jugendstrafkammer
des Gerichtes Moabit wird nach Prüfung
des von der DDR übersandten umfangreichen
Ermittlungsmaterials fallen gelassen und
in Totschlag umgewandelt. Dem Gericht nach
stand nicht mit genügender Sicherheit
fest, dass Egon B. zuerst geschossen hat.
Das Urteil: Sechs Jahre Haft.
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Noch während Egon B. im Westen in Haft
sitzt, laufen die Vorbereitungen auf den
Tag seiner Entlassung im Osten auf
Hochtouren. Stasi-Offizier Hauptmann T.
bekommt 1987 den Auftrag, für "OV
Mörder", Egon B.s Deckname,
"... Maßnahmen zur psychologischen
Druckausübung" auszuarbeiten. Ziel
war es, neben der angestrebten
Rückführung "zerstörerische
Kräfte bei der Zielperson freizusetzen.
Gegen andere oder sich selbst. Den
Fahnenflüchtigen in eine Situation der
Ausweglosigkeit zu drängen und
entsprechende Reaktionen
auszulösen."
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Die weggeworfene Waffe am Wachturm
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Detailliert entwirft der Stasi-Offizier
einen perfiden Plan. Fünf Seiten, allein
für das Jahr 1987, ein akribisch
geführtes Tagebuch psychischer Folter.
Briefe, Postkarten, Telefonanrufe. Laut
Plan liest sich das so: "Fotomontagen
mit/ohne Text, Psycho-Terror per Telefon,
Kombinationen der erstgenannten
Varianten." Am 15. August 1987
erhält Egon B., der bei einem Onkel in
Landau untergekommen war, eine Postkarte
mit dem Text: "Spiel dir das Lied vom
Tod. Im November '80 hast Du es für einen
anderen gespielt. Jetzt bist Du
dran." Am 03. März, 31. März und
15. November 1987 Karten mit einem Galgen,
montiert mit seinem Foto. Text: "Du
hast keine Chance. Keiner wird dich
abschneiden." Eine Anspielung auf
seine Kindheit. Als Egon B. zehn Jahre alt
war, hatte er seinen Vater bei dem
Versuch, sich zu erhängen, überrascht.
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Selbst für die Texte der immer wieder
einzustreuenden Anrufe verriet der
Maßnahmenplan Gestaltungsmöglichkeiten.
"Herr B., wir warten auf ihre
Entscheidung, sonst machen wir es! Die Uhr
tickt". Oder: "Es ist so weit.
Wir haben für Sie entschieden." Der
Arm der Staatssicherheit ist lang. Der
letzte Eintrag in der Akte ist auf den 01.
November 1989 datiert. Acht Tage später,
am 09. November 1989, fiel die Mauer und
mit ihr die Führung der DDR. Das
Ministerium für Staatssicherheit wurde
wenige Monate später aufgelöst und am
03. Oktober 1990 hörte die DDR als Staat
auf zu existieren.
Quelle: mittendrin 09/2004, S. 4
weiter
mit "was sollte verteidigt werden
?"
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Die geheimen Treffpunkte der Stasi bei Google Maps
- Karte
aller konspirativen Wohnungen in Erfurt -
Erfurts Stadtplan ist übersät mit
roten Punkten. Und jeder rote Punkt steht für
einen Stasi-Treffpunkt. Akribisch haben die
Macher von "Stasi in Erfurt" in
Google Maps alle konspirativen Wohnungen der
Stasi aufgedeckt. Die heutigen Bewohner sind
von der Aktion nicht begeistert.
http://www.fundfgmbh.de/kw/kw_points.php
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Detlev Karsten Rohwedder -
Das perfekte Verbrechen
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Kaum ein
Attentat ist so geheimnisumwittert wie
der Mord an Detlev Karsten Rohwedder.
Die Hinrichtung des Treuhand-Chefs am 1.
April 1991 war der letzte politische
Mord der RAF – oder vielleicht auch
nicht. |
Der Killer hat ein leichtes Spiel. Schon
der erste Treffer ist tödlich. Detlev Karsten
Rohwedder steht im ersten Stock seines
Düsseldorfer Hauses mit dem Rücken zum
Fenster, als ihn am 1. April 1991 gegen 23.30
Uhr ein Schuss aus rund 63 Meter Entfernung
trifft. Der Vorstand der Treuhand gibt an
diesem Ostermontag ein perfektes Ziel ab. Wie
immer sind noch nicht einmal die Gardinen
zugezogen. „Er stand dort wie auf einem
Präsentierteller“, geben die Nachbarn
später zu Protokoll.
Nur zur Sicherheit feuert der
Scharfschütze aus einer gegenüberliegenden
Schrebergartensiedlung noch zwei weitere
Schüsse auf das feudale Anwesen am
Kaiser-Friedrich-Ring 71 ab. Während die
zweite Kugel seine ins Zimmer gestürzte Frau
trifft und Hergard Rohwedders Ellenbogen
zertrümmert, schlägt der dritte Schuss in
ein Bücherregal ein. In diesem Moment sinkt
der 1,92 Meter große Rohwedder schon zu
Boden. Die Gewehrkugel hat Aorta, Luft- und
Speiseröhre zerfetzt. Der 58-Jährige
verblutet.
Schleudersitz in Berlin
Rohwedder war sich der Gefahr durchaus
bewusst. Auf Vorschlag des damaligen
DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière
(CDU) hatte er im Juli 1990 den Vorsitz der
Berliner Treuhandanstalt angenommen – den
wohl schwierigsten Job, der in der Wirtschaft
nach der Wiedervereinigung zu vergeben war. Er
sollte nicht weniger als für die Sanierung
der maroden ostdeutschen Wirtschaft, die
Privatisierung Tausender DDR-Betriebe und die
Lösung der Eigentumsverhältnisse an Grund
und Boden verantwortlich sein.
Doch schon Anfang 1991 zeichnet sich der
Zusammenbruch der Wirtschaft im Osten ab.
Unzählige Firmen werden von West-Betrieben
übernommen, viele gehen dabei pleite. Die
Unternehmen, die weiter fortbestehen, müssen
zum Teil massiv Stellen abbauen. In den Medien
ist meist nur von „Ausverkauf“ und „Abwicklung“
die Rede. Nicht wenige im Osten sehen in den
Verantwortlichen der Treuhand die Schuldigen
für diese Situation.
Es wird spekuliert, ob nicht die
linksgerichtete Terrororganisation, sondern
alte DDR-Seilschaften den Treuhand-Chef
ermordet haben. Motiv: Rache für den Verlust
Tausender Arbeitsplätze bei der
Privatisierung.
Entsprechend wurde
Stasi-Chef Erich Mielke später unter anderem
des versuchten Mordes wegen der Unterstützung
von RAF-Terroristen angeklagt.
Dass die Spur in den Osten führt, steht
auch für Terrorexperten außer Frage.
Allerdings sehen diese in dem Mord an
Rohwedder eher den verzweifelten Versuch der
dritten RAF-Generation, unzufriedene
Ostdeutsche für sich zu gewinnen.
Schließlich diente die DDR den berühmten
Vorgängern der ersten beiden RAF-Generationen
dank ihrer Beziehungen zur Staatssicherheit
gleichermaßen als Nährboden und
Rückzugsgebiet.
weiter.....>
RAF
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08.07.2007
Todesopfer - "Wieder Menschenraub
in West-Berlin",
Vor 55 Jahren entführte die Stasi den
West-Berliner Juristen Walter Linse
|
Der Jurist Walter Linse war eines der
zahlreichen Entführungsopfer im Kalten
Krieg. Wie kaum ein anderer Fall löste
dieser Menschenraub in der Bundesrepublik
und West-Berlin einen Sturm der Empörung
aus.
FOTO/Audio: Ernst Reuter
protestierte scharf gegen die
Entführung.
|
Das Todesurteil für Linse konnte der
öffentliche Druck nicht verhindern.
Der RIAS, der Rundfunk im Amerikanischen
Sektor, am 8. Juli 1952. Eine Augenzeugin
berichtete dem Reporter:
"Vielleicht 200 Schritte vom Hause
entfernt stand ein Lieferwagen und davor ein
Taxi. Ein junger Mann davon ging an Herrn
Dr. Linse heran, da bekam er auch schon
einen Schlag ins Gesicht. Und der andere
Mann zerrte ihn von hinten in den Wagen. Ich
rief um Hilfe: Polizei!"
Mit überhöhter Geschwindigkeit raste
der als West-Berliner Taxi getarnte Wagen
über einen nahe gelegenen
DDR-Grenzkontrollpunkt. Walter Linse,
Mitarbeiter beim Untersuchungsausschuss
freiheitlicher Juristen, lag verletzt im
Fond des Wagens.
Zwei Tage nach der Entführung
versammelten sich in West-Berlin vor dem
Rathaus Schöneberg mehr als 25.000 Menschen
zu einer Protestkundgebung. Prominentester
Redner war der Regierende Bürgermeister,
Ernst Reuter.
"Hier ist ein Mensch aus unserer
friedlichen Mitte geraubt worden,
überfallen worden, niedergeschlagen worden,
hinausgefahren in die Folterhöhlen dieser
Verbrecher. Er muss uns zurückgegeben
werden, das fordern wir."
Auch Proteste der Amerikaner bei der
sowjetischen Besatzungsmacht waren nutzlos.
Sie leugneten, etwas über den Verbleib
Linses zu wissen. Im Berliner
Abgeordnetenhaus und im Bundestag war das
Schicksal des 49-jährigen Juristen
Gegenstand erregter Debatten. Der damalige
Bundestagsabgeordnete Willy Brandt
erklärte:
"Menschenraub, meine Damen und
Herren, Menschenraub ist schlimmste
Misshandlung des Menschenrechts,
Menschenraub ist Mord oder zumindest
Mordversuch. Organisationen, die
Menschenraub betreiben, sind verbrecherische
Institutionen."
Walter Linse wurde derweil im
Staatssicherheitsgefängnis in
Berlin-Hohenschönhausen durch Schlafentzug
und überlange Verhöre zermürbt.
Der in Chemnitz geborene Jurist war 1949
aus der DDR nach West-Berlin geflohen. Seit
Anfang 1951 leitete er das
Wirtschaftsreferat beim
Untersuchungsausschuss freiheitlicher
Juristen. Die vom amerikanischen
Geheimdienst unterstützte Organisation
sammelte Informationen aus den DDR-Behörden
und -Verwaltungen. Außerdem berieten die
Juristen DDR-Bürger zum Beispiel in Fällen
von entschädigungsloser Enteignung und
über Fragen des Arbeitsrechts in
staatlichen Betrieben.
Die vom sowjetischen Geheimdienst
initiierte Entführung Linses sollte nicht
nur eine Warnung für seine Kollegen sein,
sondern auch für alle DDR-Bürger, die mit
dem Untersuchungsausschuss
zusammenarbeiteten.
"Nicht nur Dr. Linse, sondern auch
seine Kollegen und viele andere in
West-Berlin tätigen Gegner des
kommunistischen Regimes wussten und wissen,
dass ihre Tätigkeit gefahrvoll ist."
Horst Erdmann, alias Theo Friedenau, der
Leiter des Untersuchungsausschusses.
"Wenn sie sich ihr mit ganzem Herzen
verpflichtet fühlen und davon nicht
ablassen, dann ist es gewiss nicht
Leichtsinn. Die Bevölkerung der Sowjetzone
hat ein Recht darauf, dass sie in ihrem
Abwehrkampf nicht alleingelassen wird, dass
diejenigen, die das sie bedrückende System
kennen und daher in der Lage sind, manches
Unrecht zu verhindern oder zumindest zu
mindern, nicht nur an ihre eigene Sicherheit
denken."
Nach monatelangen Verhören im
Stasi-Untersuchungsgefängnis wurde Walter
Linse im Dezember 1952 dem sowjetischen
Geheimdienst überstellt. Zehn Monate
später verurteilte ihn ein sowjetisches
Militärgericht wegen Spionage und
antisowjetischer Propaganda und
Gruppenbildung zum Tode. Am 15. Dezember
1953 wurde er in einem Moskauer Gefängnis
erschossen.
Knapp 43 Jahre später, im Mai 1996,
rehabilitierte ihn ein Militärstaatsanwalt
der Russischen Föderation posthum.
Dieser Menschenraub wurde systematisch
betrieben. So wurde 1955 eine
"Operation Blitz" in Gang gesetzt,
deren Ziel die "Überführung von einer
Reihe offizieller Mitarbeiter und Residenten
der Feindzentralen" war, um sie
anzuwerben oder zu verhaften. Bei diesen
Entführungen wurden häufig auch im Westen
lebende Agenten und Mitarbeiter der Stasi
eingesetzt.
Neue
Fakten im ´Fall Eigendorf´
|
Berlin,
20.03.2000 - Beim mysteriösen
Tod des früheren
DDR-Nationalspielers Lutz
Eigendorf hatte die
Staatssicherheit nach neuen
Dokumenten der Gauck-Behörde
ihre Hände im Spiel. Eine
Dokumentation des Westdeutschen
Rundfunks (WDR) unter dem Titel
"Tod dem Verräter",
die am Mittwoch (21.45 Uhr) in
der ARD ausgestrahlt wird,
belegt mit den neuen Akten, dass
der prominente Fußballer des
Berliner Stasi-Vereins BFC
Dynamo als Beispiel für die
Anwendung von Giften und Gasen
missbraucht wurde. |
Wie Autor Heribert Schwan am
Montag bei der Voraufführung in
Berlin erklärte, genießt der Fall
des am 5. März 1983 ums Leben
gekommenen sechsfachen
DDR-Nationalspielers bei
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei
derzeit wieder neue Priorität.
Eigendorf hatte 1979 ein
Freundschaftsspiel in Kaiserslautern
genutzt und um politisches Asyl
gebeten. Vor 17 Jahren waren als
Unfall-Ursache 2,2 Promille Alkohol im
Blut angegeben und das Verfahren
daraufhin eingestellt worden. Allein
vier IM überwachten den Profi in
Kaiserslautern und später
Braunschweig auf Schritt und Tritt.
|
Stasi plante Entführung: Fußballer
Lippmann vom BND beschützt
28.03.2000 - Der Bundesnachrichtendienst
(BND) hat den Fußballer Frank Lippmann nach
seiner Flucht aus der DDR im März 1986 vor
dem Ministerium für Staatssicherheit
beschützt. "Von Anfang an ist der BND
auf mich zugekommen. Sie haben mich
eindeutig darauf hingewiesen, dass es besser
für mich wäre, mit ihnen Kontakt zu
pflegen", sagte Lippmann in einem
Interview mit dem
"Deutschlandfunk". Der Dresdner
war nach der 3:7-Niederlage seines Klubs
Dynamo Dresden im Europapokal-Viertelfinale
bei Bayer Uerdingen 1986 durch die
Tiefgarage des Hotels geflüchtet und im
Westen geblieben.
Die Sorgen des BND um Lippmann standen im
Zusammenhang mit den mysteriösen Umständen
beim Tod von Lutz Eigendorf, der ebenfalls
aus der ehemaligen DDR geflüchtet und im
März 1984 bei einem Autounfall unter
ungeklärten Umständen ums Leben gekommen
war.
Wie Eigendorf war auch Lippmann
Angehöriger der Volkspolizei und galt damit
als fahnenflüchtig. Der Fußballer, der
nach seiner Flucht beim 1. FC Nürnberg und
Waldhof Mannheim insgesamt 22
Bundesliga-Spiele bestritt, sollte nach
Stasi-Plänen entführt werden. In der über
1200 Seiten umfassenden Stasi-Akte, die
zwölf Mitarbeiter verfasst hatten, fand
Lippmann Belege für eine geplante
Entführung. "Die Akte sagt eindeutig
aus, dass es eine Person gab, die sich
angeboten und geplant hatte, mich gewaltsam
über die Grenze zu bringen und in die DDR
zurückzuführen", erklärte Lippmann.
Diese Person kenne er mit Namen und Adresse.
Gescheitert sei die Aktion nur, weil die
Staatssicherheit den potenziellen Entführer
für "halbseiden" hielt.
Nach der ARD-Dokumentation über den
Todesfall Eigendorf am vorigen Mittwoch
fühlte sich der Dresdner tief betroffen -
gerade auch in dem Bewusstsein, dass es ihn
selbst hätte treffen können. "Man hat
eigentlich deutlich gezeigt, wie der Apparat
funktionierte, was überhaupt machbar war,
welche Möglichkeiten bestanden und wie es
am Ende auch durchgeführt wurde."
Die Fluchtpläne für seine Familie waren
später erfolgreich. Vier Monate vor dem
Mauerfall ließ er seine Frau Annett und
Tochter Sylvie von einem Schleuser aus der
DDR holen. Heute lebt Lippmann wieder in
Dresden, ist arbeitslos und wartet auf eine
Anstellung als Fußball-Trainer.
Rund 10.000
verschleppt, gefoltert und getötet
!
Dank neuester Forschungen der
russischen Menschenrechtsorganisation
Memorial und des Berliner privaten
historischen Forschungsinstituts Facts
& Files, die von der Stiftung
Aufarbeitung der SED-Diktatur betreut
wurde, steht jetzt fest, daß die
DDR-Staatssicherheit außer Linse
insgesamt weitere 178 Menschen aus
Berlin verschleppt hat, davon 132
Männer und Frauen, die in West-Berlin
ihren Wohnsitz hatten. Sie alle wurden
den Moskauer Behörden ausgeliefert,
im Gefängnis Butyrka erschossen und
im einzigen Moskaer Krematorium auf
dem Friedhof Donskoje verbrannt. ihre
Asche wurde mit der von rund 10 000
weiteren Opfern des sowjetischen
Geheimdienstes MGB verscharrt. Das
beeindruckende Dokument liegt jetzt
gedruckt unter dem Titel
"Erschossen in Moskau..."
vor.
Zu den jüngsten Opfern gehörte
Ludwig Hayne aus Altenburg in
Thüringen. Er hatte mit
Schulkameraden eine Pieck-Rede zu
Stalins 70. Geburtag gestört, entkam
der folgenden Verhaftungswelle und
floh nach Charlottenburg (Berlin
West). Hier engagierte er sich bei der
Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit.
Als Hayne am 20. Juli 1950 auf dem
Potsdamer Platz SED-kritische
Flugblätter verteilte, zerrten ihn
MfS-Mitarbeiter (Stasi) über die
Sektorengrenze. Hayne wurde vom
höchsten sowjetischen
Militär-Tribunal in der DDR wegen
"Spionage" verurteilt und in
Moskau am 28. Aprli 1951 erschossen.
Doch nicht nur erklärte SED-Gegner
teilten dieses Schicksal. Günter
Kemnitz zum Beispiel, Journalist aus
Treptow, war sogar Mitglied der
staatspartei und arbeitete für die
"Tägliche Rundschau".
Trotzdem wurde er am 31. Mai 1952
verhaftet, verschleppt und
hingerichtet. Tatsächlich eine
Agentin des französischen
Gehimdienstes in Ost-Berlin war MArgot
Holänder, eine 28-jährige
Sekretärin aus Weißensee. Sie wurde
wegen "Zugehörigkeit zu einer
faschistischen
Untergrundorganisation" zum Tode
verurteilt.
Sogar Menschen, die von den Nazis
verfolgt worden waren, genossen im
SED-Regime keinen Schutz. Zwei
Beispiele hierfür sind Ewald Drukker
und günter Beggerow.. Drukker war
jüdischer abstammung, seine ganze
Familie wurde 1942/43 aus Berlin
deportiert. Er selbst überlebte in
Shanghai, kehrte nach dem Krieg
zurück und arbeitete als
Privatdetektiv in Wilmersdorf
(West-Berlin). 1950 verhaftete die
stasi ihn, lieferte ihn nach Moskau
aus, wo Drukker am 18. april 1951
higerichtet wurde.
Günter Beggerows Vater war 1944
als Mitwisser des 20. Juli verhaftet
und ins KZ gesperrt worden. Der Sohn,
geboren 1928, wurde kurz vor dem
Abitur 1948 von seiner Schule
verwiesen - aus politischen Gründen.
Beggerow ging nach West-Berlin, machte
das Abitur nach und schrieb sich an
der Hochschule für Politik (heute
Otto-Suhr-Institut der FU Berlin) ein.
Er arbeitete für den Studentenfunk
des RIAS und verteilte Flugblätter in
der DDR. Als Beggerow seine Eltern in
Mecklenburg besuchen wollte,
verhaftete ihn die Stasi 1951; ein
Jahr später wurde er in Moskau
ermordet.
Schicksale wie diese sind in dem
Band zahlreich beschrieben. Insgesamt
wurde 1950 bis 1953 genau 927 Deutsche
gegen jedes Recht nach Moskau gebracht
und vom MGB erschossen. Es ist das
Verdienst der Berliner forsche, ihnen
den Namen und in 553 Fällen auch ihr
Gesicht zurückgegeben zu haben.
* BERLINER MORGENPOST, 12.12.2005,
S. 20
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Frauensport in der DDR -Stark,
schnell, unschlagbar -
Spitzensportlerinnen der DDR
galten als Symbol für eine
erfolgreiche Emanzipation. Doch für
ihre Siege zahlten sie einen hohen
Preis.
|
Fast
immer waren die Sportlerinnen
der DDR ganz vorn dabei. Rund 40
Prozent aller Europa- und
Weltmeistertitel des kleinen
Landes wurden von Frauen
gewonnen. Bei den Sommerspielen
1972 in München zum Beispiel
sind von den 66 Goldmedaillen 29
von weiblichen Athleten
erkämpft worden. |
Sie räumten richtig ab, stellten
Weltrekorde auf - die Bestzeit der
4x100-Meter-Staffel der DDR ist seit
1985 immer noch ungeschlagen.
Das Politbüro erklärte die
Leistungen im Frauensport zum
schlagkräftigen Beweis für die
Emanzipation der Frauen in der DDR.
Doch wie emanzipatorisch waren sie
tatsächlich?
Der Sporthistoriker Giselher
Spitzer spricht für die siebziger und
achtziger Jahre sogar von einem
"konspirativen Zwangsdoping in
staatlichem Auftrag". Grund für
die Zunahme von Doping war das immer
stärker werdende Rekordprinzip.
Leistungen mussten überboten und
permanent gesteigert werden.
Rund 10.000 Sportler wurden laut
Expertenschätzungen ohne ihr Wissen
gedopt - meist mit dem Anabolikum
Oral-Turinabol, hergestellt von
Jenapharm. Selbst bei Kindern und
Jugendlichen schreckten die
Verantwortlichen nicht davor zurück.
Die Nebenwirkungen waren bei Frauen am
stärksten. Das Ausbleiben der
Menstruation, die Veränderung der
Stimmlage, eine Steigerung der Libido
sowie "Vermännlichung"
waren die Folgen.
Angeblich waren es Vitamine, die
das junge Mädchen nach dem Training
unter Aufsicht einnehmen musste. Doch
schon nach wenigen Wochen begannen
deutliche körperliche Veränderungen:
Die Stimme wurde tief, Bartwuchs
setzte ein, die Muskeln wuchsen. Zum
Ausgleich der hohen Testosteronmengen
bekam die junge Frau zusätzlich die
Pille verschrieben.
Quelle: Spiegel-Online
- "Frauensport in der DDR -
"Sie sollen schwimmen, nicht
singen"
|
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Hinrichtungsstätte
der ehemaligen DDR
Der Henker kam von
hinten
DDR-Exekutionsraum:
Die Tür zum Exekutionsraum der
letzten
zentralen Hinrichtungsstätte
der ehemaligen DDR. Hinter ihr
starben
die Verurteilten nach sowjetischem
Vorbild mit einem
"unerwarteten
Nahschuss in den Hinterkopf".
|
Die Todesstrafe war eines der größten
Geheimnisse der DDR: 1987 schaffte das
Politbüro Exekutionen ab. SED-Chef Honecker
ging es dabei nicht um Humanismus und
Menschenrechte - der Diktator brauchte den
guten Willen des Westens, um seinen maroden
Staat am Leben zu halten.
Es war eine ungewöhnlich interessante
Neuigkeit in den ansonsten zuverlässig
langweiligen Abendnachrichten des
DDR-Fernsehens. Das SED-Politbüro unter
Generalsekretär Erich Honecker, so die
Meldung der "Aktuellen Kamera" am
17. Juli 1987, habe die Abschaffung der
Todesstrafe beschlossen. Dank der
"konsequenten Bestrafung von Nazi- und
Kriegsverbrechen" in der DDR und der
stabilen sozialen Lage seien die
"historischen Erfordernisse" für
die Todesstrafe nun entfallen.
Der überraschende Ukas beendete eine
lange Blutspur, mit der sich Honecker, sein
Vorgänger Walter Ulbricht und Helfershelfer
wie die blutrünstige Justizministerin Hilde
Benjamin seit 1949 in die deutsche
Geschichte eingeschrieben hatten. Während
die Bundesrepublik die Todesstrafe im
Grundgesetz von Anbeginn geächtet hatte,
sahen die ostdeutschen Kommunisten in
staatlich sanktionierten Liquidierungen
geradezu ein "Gebot sozialistischer
Gerechtigkeit", so ein
DDR-Gesetzeskommentar von 1969. Insgesamt
227-mal wurde die Höchststrafe in 40 Jahren
DDR verhängt - und in mehr als zwei
Dritteln der Fälle auch vollstreckt.
Bei weitem nicht alle der Hingerichteten
waren Kriegsverbrecher oder Kindermörder.
Per Galgen, Fallbeil oder Genickschuss
richtete der erste deutsche Arbeiter- und
Bauernstaat neben Nazi-Schergen und
Schwerverbrechern immer wieder auch
"Agenten" oder
"Saboteure", die den SED-Oberen
aus politischen Gründen missliebig waren.
Auf insgesamt 20 Delikte stand in der DDR
der Tod - selbst im Kaiserreich im 19.
Jahrhundert waren es gerade drei gewesen.
Auf das Schafott folgte der Nahschuss
Nicht der Richter entschied im realen
Sozialismus, ob einen Angeklagten das
Todesurteil traf - dergleichen behielten
sich das Politbüro beziehungsweise der
Parteichef vor. Auch Urteile gegen
gewöhnliche Kriminelle waren in diesem
Sinne "rechtswidrige
Mordaufträge", so der Berliner
Historiker Falco Werkentin, der die
Hinrichtungspraxis der DDR erforscht hat.
Wie perfide das System funktionierte,
zeigt ein Beispiel aus dem Jahr des
Mauerbaus 1961: Die Vorlage der
Staatsanwaltschaft, den einen Angeklagten
zum Tode, den anderen zu lebenslanger Haft
zu verurteilen, beantwortete die
Parteiführung völlig unverblümt mit einer
Lüge: "Das Politbüro nimmt den
Bericht zur Kenntnis, wonach gegen B. und K.
die Todesstrafe zu beantragen ist." Der
Ankläger verstand den Wink von oben genau:
"Vorschlag muss umformuliert
werden", vermerkte er in der Akte.
Bis 1968 wurden Verurteilte im Namen des
Sozialismus guillotiniert; das Schafott, mit
dem noch in den Fünfzigern Delinquenten in
Dresden vom Leben zum Tode befördert
wurden, hatten vor 1945 auch schon die Nazis
genutzt. Danach wurden Verurteilte nach
sowjetischem Vorbild mit einem
"unerwarteten Nahschuss in den
Hinterkopf" getötet: Beim Betreten des
Hinrichtungsraums trat der Henker
unvermittelt von hinten an den Verurteilten
heran und gab ihm einen Genickschuss. Dem
Opfer wurde so auch noch der letzte kleine
Rest an Menschenwürde genommen - die Stasi
hingegen begrüßte den Methodenwechsel
"im Interesse des humanitären
Anliegens unseres sozialistischen
Strafrechts".
Während in den frühen Jahren der DDR
stalinistische Schauprozesse mit vielen
Todesurteilen noch an der Tagesordnung waren
- etwa das Tribunal im sächsischen Waldheim
1950 -, breitete die SED-Führung seit den
sechziger Jahren den Mantel des Schweigens
über Gerichtsverfahren mit letalem Ausgang.
Nur noch in Ausnahmefällen wurden
Todesurteile veröffentlicht, die Existenz
einer zentralen Hinrichtungsstätte in
Leipzig - wo seit 1960 in einem Nebentrakt
der dortigen Strafanstalt in der
Alfred-Kästner-Straße alle Exekutionen
durchgeführt wurden - zählte zu einem der
dunkelsten Geheimnisse der SED-Diktatur.
Eine "interessante"
Nachricht
Insbesondere politisch gefärbte
Urteilsvollstreckungen wurden von den
"Staatsorganen" mit größtem
Aufwand vertuscht und verschleiert: Auf
Totenscheinen erschien als Todesursache
"Kreislaufversagen" oder
"Herzinfarkt", die Leichen wurden
umgehend verbrannt und anonym bestattet. Die
Witwe des abtrünnigen Stasi-Hauptmanns
Werner Teske, an dem am 26. Juni 1981 wegen
"Verratsplänen" das letzte
Todesurteil in der DDR vollstreckt wurde,
wusste lange Zeit nichts über das Schicksal
ihres Mannes - sie erfuhr erst nach dem
Sturz der SED 1990 von seiner Hinrichtung.
AUDIO
"DDR-Hinrichtungen"
Viele DDR-Bürger erfuhren überhaupt
erst durch die Nachricht von ihrer
Abschaffung verwundert von der blutigen
Praxis in ihrem Staat. Honecker und der
SED-Führung war die Meinung ihrer
Untertanen allerdings ohnehin herzlich egal.
Sie wollten mit der unerwarteten Kehrtwende
nicht etwa zu Hause punkten, sondern vor
allem bei der Öffentlichkeit im Westen: Vor
allem anderen sollte mit dem
"humanistischen, kulturvollen,
historischen und weltpolitischen
Schritt" gut Wetter für den
bevorstehenden Besuch des
Staatsratsvorsitzenden Honecker in der
Bundesrepublik gemacht werden. Gezielt ließ
die Ost-Berliner Regierung denn auch in Bonn
streuen, das DDR-Fernsehen werde am Abend
eine "interessante" Nachricht
bringen.
Selten dürften so viele West-Politiker
die "Aktuelle Kamera" geschaut
haben wie an diesem Tag vor zwanzig Jahren.
"Das ist schon toll, wie Honey seine
Reisen vorbereitet", entfuhr es einem
Bonner Unterhändler laut SPIEGEL. Doch die
Bundesregierung mochte diese und andere
wohlbedachte Morgengaben aus Ost-Berlin
nicht mit dem dringend erhofften Geldsegen
beantworten - drei Jahre nach dem
historischen Honecker-Besuch in Bonn ereilte
den ersten deutschen Arbeiter- und
Bauernstaat im Herbst 1989 das Fallbeil der
Geschichte.
Hans Michael Kloth
LINK: Stasi-Opfer:
Giftmorde beim Sex, mit Tampons während der
Menstruation, in der Sauna. Selbst Babys
waren nicht sicher.
weiter
mit "was sollte verteidigt werden
?"
|
Deutschland einig
Vaterland?
Viele Jugendliche
wissen wenig über die DDR.
Fehlendes Wissen lässt die DDR heute
positiver erscheinen, als sie jemals war.
Kaum jemand setzt sich ernsthaft mit der
Diktatur auseinander.
Junge Menschen in Deutschland wissen nach
Ansicht von DDR-Bürgerrechtlern zu wenig
über die Entstehung und Geschichte des
SED-Staats. Viele Jugendliche setzten sich
kaum mit den politischen Verhältnissen
während der Diktatur oder der Situation der
vier Millionen Flüchtlinge auseinander.
Das sagte der Vorsitzende der
Bundesstiftung Aufarbeitung, Rainer
Eppelmann, am Dienstag bei einer
Podiumsdiskussion mit Schülern im Schloss
Bellevue in Berlin. Durch fehlendes Wissen
bestehe aber die Gefahr, dass die DDR
positiver gesehen werde, als sie gewesen
sei.
|
Die
Sozialstaatsmentalität in Ostdeutschland
und ihre Folgen
Manche ehemaligen DDR-Bürger sehen sich
noch immer als Verlierer der Einheit
Zwölf Jahre nach der deutschen Einheit
ist immer noch nicht zusammengewachsen, was
nach den Worten Willy Brandts
zusammengehört: Die Einkommen zwischen Ost
und West haben sich seit 1991 zwar deutlich
angenähert. Doch die Stimmung unter den
Ostdeutschen ist mies. Das
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf beläuft sich
in den neuen Ländern nur auf 67 Prozent des
Westniveaus. Beim Wirtschaftswachstum geht
die Schere wieder auseinander. Ein sich
selbst tragender Aufschwung hat sich bisher
nicht eingestellt. Die statistische
Arbeitslosigkeit ist im Osten mehr als
doppelt so hoch wie im Westen. Und das
alles, obwohl Milliardensummen von West nach
Ost geflossen sind.
Aber nicht nur im wirtschaftlichen
Bereich, auch in der Mentalität tun sich
zwischen Ost und West noch erhebliche
Unterschiede auf. Der polnische Politologe
Jerzy Mackow, der an der Universität
Viadrina in Frankfurt an der Oder lehrt,
macht die Sozialstaatsmentalität dafür
verantwortlich, dass sich viele als
Verlierer der Wiedervereinigung sehen. Seine
These, dass der Sowjetmensch in den neuen
Bundesländern weiterlebt, begründet er mit
dem Erbe von 40 Jahren Realsozialismus in
der DDR. Eigenverantwortung war über
Jahrzehnte hinweg ein Fremdwort. Die
Allmacht des Staates DDR war
allgegenwärtig.
Die Sowjetmenschen, so Mackow,
"erwarten vom Staat, dass er ihre
Existenz sichert und ihr ganzes Leben
organisiert. Sie sind unfähig, das eigene
Schicksal in die Hände zu nehmen."
Für Mackow war es ein großer Fehler, dass
das westdeutsche Wohlfahrtsmodell nach der
Wende sofort auf den Osten übertragen
wurde: "Der bundesdeutsche Sozialstaat
garantiert zwar dem Bürger keine Arbeit.
Aber er garantiert einen in der DDR
unbekannt hohen Lebensstandard. Viele
Menschen wurden nach dem Umbruch 1989/90
nicht unter Druck gesetzt, um sich von ihren
sozialistischen Einstellungen zu
trennen."
Das ist auch der große Unterschied, den
der polnische Politologe im Vergleich zu
mittel- und osteuropäischen Ländern
ausmacht. Dort seien die Menschen ins eisige
Wasser der Marktwirtschaft geworfen worden.
Millionen Menschen, die diese ökonomische
Schock-therapie erfolgreich überstanden,
hätten Schritt für Schritt Verantwortung
für immer neue Bereiche ihrer Gesellschaft
übernommen. Er nennt das Beispiel Estland:
Dort gab es Anfang der 90er-Jahre eine
Inflationsrate von bis zu 1000 Prozent.
Heute habe Estland eine der härtesten
Währungen. "Deshalb wissen die Esten
sehr wohl, was sie in zehn Jahren erreicht
haben. Sie sind vielleicht noch nicht
zufrieden damit. Aber sie haben keinen
Grund, in Minderwertigkeitskomplexe zu
verfallen."
Mackow zieht auch noch einen anderen
Vergleich heran: In einem Jahrzehnt haben 16
Millionen Ostdeutsche beinahe zwei Billionen
Mark als Transferleistungen vom Staat
erhalten. Er rechnet vor, dass diese Summe
gut zweimal so viel wie das jährliche
Bruttosozialprodukt von Weißrussland, der
Ukraine, Polen, Tschechien, Ungarn, der
Slowakei, Slowenien, Litauen, Lettland und
Estland zusammen ausmacht. In diesen
Ländern leben allerdings nur rund 130
Millionen Menschen. Und noch ein Beispiel:
Der Geldtransfer von West- nach
Ostdeutschland entspricht einem Umfang,
"als würde Polen mit seinen 40
Millionen Einwohnern jedes Jahr in etwa sein
gesamtes Bruttosozialprodukt geschenkt
bekommen". weiter
zum ganzen Bericht !
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Ost-Berliner Schüler
haben falsches DDR-Bild
09. November 2007, Berlin (dpa) - 18
Jahre nach dem Fall der Mauer haben in
Berlin viele Schüler eine völlig falsches
Bild von der DDR. Dies geht aus einer Studie
der Freien Universität (FU) hervor, die am
Freitag zum Jahrestag der Maueröffnung
vorgestellt wurde.
Danach gibt es in der Hauptstadt noch
immer ein gespaltenes Geschichtsbild:
Ost-Berliner Jugendliche verteidigen die
DDR, während Gleichaltrige im Westen den
SED-Staat kritischer sehen.
Für die 300-Seiten-Studie befragten
Wissenschaftler des FU-Forschungsverbundes
SED-Staat rund 2400 Gymnasiasten und
Gesamtschüler der 9. bis 11. Klassen.
FU-Professor Klaus Schroeder fasste die
Ergebnisse so zusammen: «Die meisten
Schüler wissen so gut wie nichts über die
DDR, die Ostberliner noch weniger als die
Westberliner.» Dort lebe die DDR als
«sozial verklärte und politisch
verharmloste Gesellschaft» fort. So hielten
viele Jugendliche die Stasi für einen
Geheimdienst, wie ihn jeder Staat hat.
Liegt es etwa daran, dass ostdeutsche
Lehrer die DDR verherrlichen? "Ja.
Gerade in Ostberlin gibt es mafiöse
Zusammenhänge linker Lehrkörper",
sagte Bürgerrechtlerin Freya Klier am
Freitag auf einer Veranstaltung der
CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus.
Denn während "Margot Honeckers
willfährige Erben" zu Beginn der
neunziger Jahre noch echte Bereitschaft zum
Neuanfang gezeigt hätten, sei dies
inzwischen vorbei: "Mit dem Erstarken
der Linken ist auch die letzte Hemmschwelle
verschwunden. Mehr noch: 80 Prozent junger
Westlehrer wurden in Ostschulen
weggebissen", so Kliers Verdikt.
"Viele fürchten sich nämlich, dass
sie an ihr Nichtstun oder Desinteresse
erinnert werden. Und wenn wir Menschen mit
Fakten kommen, kommen wir ihnen schnell zu
nah."
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Strausberger
Schüler -
Michael Gartenschläger und sein
Freund Gerd Resag (17)
Strausberg ist eine hübsch
gelegene Kleinstadt am östlichen Rand
von Berlin. Ab 1956 sitzen dort das
Ministerium für Nationale
Verteidigung sowie der Generalstab und
andere Dienststellen der NVA. In neu
errichteten Wohnblocks leben Offiziere
und ihre Familien. Nicht gerade ein
aufregendes Pflaster für den
17-jährigen Rock´n´Roll-Fan Michael
Gartenschläger und seine Freunde.
Bereits 1960 gründen sie in
Strausberg einen Ted-Herold-Fanklub
und setzen eine Anzeige in die im
Westen erscheinende „Bravo“. Die
Rock´n´Roll-Fans bekommen viel Post
von Jugendlichen aus dem Westen, aber
so wird auch die Volkspolizei auf sie
aufmerksam. Bei einer Hausdurchsuchung
beschlagnahmt die Polizei ihre
wertvollen Schallplatten.
Die Schüler fahren regelmäßig
nach West-Berlin. Dort gibt es die
Schallplatten und Poster ihrer
Rockidole, Konzerte, spannendes Kino,
Großstadtleben. Zum letzten Mal sind
sie am 12. August 1961 in West-Berlin.
In der folgenden Nacht sperren
Grenzpolizei und Kampfgruppen die
Sektorengrenze ab – der Bau der
Mauer beginnt. Schon am Stadtrand von
Ost-Berlin finden strenge Kontrollen
statt.
Viele erwachsene DDR-Bürgerinnen
und Bürger sind verärgert, sie
schimpfen über die Sperrmaßnahmen,
doch sie bleiben untätig.
Gartenschläger und seine Freunde
besorgen sich hingegen Farbe und
verzieren das überdimensionale
Wandgemälde „Die Verbundenheit der
Bevölkerung mit den bewaffneten
Organen“ in der Armeesiedlung in
Strausberg mit weißer Farbe. Am
nächsten Abend malen sie Parolen an
Scheunenwände und Garagen. Später
sitzen sie in der „Müncheberger
Klause“ und erzählen von ihren
Heldentaten.
In der nächsten Nacht radeln die
Jugendlichen mit ihren Fahrrädern
nach Wilkendorf und zünden eine
Feldscheune der LPG „Einheit“ an.
Das soll das Fanal zum Aufstand in
Strausberg werden. Doch die Feuerwehr
löscht den Brand und am 19. August
1961 werden alle fünf Tatbeteiligten
verhaftet. Sie werden in ein
MfS-Untersuchungsgefängnis gebracht.
Die SED und das MfS beschließen
den Fall der Brandstiftung in einem
Schauprozess zu behandeln und die
Angeklagten mit exemplarischer Härte
zu verurteilen. Der Prozess findet im
Strausberger Kulturhaus der NVA in
aller Öffentlichkeit statt. Die
DDR-Presse kann ausführlich berichten
und selbst die empörten Reaktionen
aus dem Westen scheinen der SED ins
Kalkül zu passen. In der ersten Zeit
nach dem Mauerbau setzt die SED ganz
auf Einschüchterung.
Michael Gartenschläger und sein
Freund Gerd Resag (17) werden am 15.
September 1961 zu lebenslänglichem
Zuchthaus verurteilt, Karl-Heinz
Lehmann (17) zu fünfzehn, Gerd-Peter
Riediger (18) zu zwölf und Jürgen
Höpfner (18) zu sechs Jahren
Zuchthaus. Das Unrecht gegen die
Strausberger Schüler wird wie
Tausende anderer Fälle von der
Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter
erfasst.
|
Gartenschläger
ist zum Zeitpunkt seiner
Verurteilung siebzehn Jahre alt.
Nach zehn Jahren und zwei
Ausbruchsversuchen wird er 1971
von der Bundesrepublik
freigekauft. Doch die
Verhältnisse in der DDR und die
innerdeutsche Grenze lassen ihn
nicht los. In zwei
spektakulären Aktionen montiert
Gartenschläger an der
DDR-Grenze angebrachte Minen ab,
um diese der Weltöffentlichkeit
zu präsentieren. Doch die
dritte Aktion eine
Selbstschussanlage abzubauen
wird offenbar verraten. |
In der Nacht zum 1. Mai 1976 warten
an der Grenze Mitarbeiter der
Staatssicherheit auf Michael
Gartenschläger. Er stirbt im
Kugelhagel des Todeskommandos. Seine
sterblichen Überreste verschwinden
spurlos. |
Kopfgeld: Ein Tausender pro
Todesschuss
|
Nicht nur
an der Mauer, auch an den Grenzen der
sozialistischen
"Bruderländer" ließ die
SED-Führung Jagd auf
"Republikflüchtlinge"
machen. An bulgarische Grenzer zahlte
das Ostberliner Regime offenbar eine
regelrechte Kopfprämie für jeden
erschossenen DDR-Bürger. Deren
Leichen wurden einfach im
Grenzstreifen verscharrt. Von Stefan
Appelius |
"Republikflüchtlinge": So
hießen im Jargon der SED Bürger, die aus
der DDR in den Westen wollten. Den
Ost-Berliner Herrschern galten sie als
Staatsfeinde und Verbrecher, deren Flucht
verhindert werden musste, kostete was es
wolle - auch wenn es ihren Tod bedeutete.
Bis Ende 1989 starben nach neuesten
Erkenntnissen wohl 600 bis 800
Ost-Flüchtlinge an Berliner Mauer und
deutsch-deutscher Grenze.
Gezielt getötet wurden DDR-Bürger auf
dem Weg gen Westen aber nicht nur an der
innerdeutschen Grenze. Auch die Flucht über
die sozialistischen
"Bruderländer" wie Ungarn oder
Bulgarien war brandgefährlich und endete
nicht selten tödlich. In der Balkanrepublik
am Schwarzen Meer ging es dabei besonders
blutig und brutal zu - mit ausdrücklicher
Billigung der SED-Oberen in Ost-Berlin.
Nach Aussagen ehemaliger bulgarischer
Grenzoffiziere, die die bulgarische
Zeitschrift "Anti" schon Anfang
1993 veröffentlichte, zahlte die
DDR-Botschaft in Sofia bulgarischen Grenzern
für jeden getöteten DDR-Flüchtling eine
Prämie in Höhe von 2000 Lewa, damals
umgerechnet etwa 1000 D-Mark - im
bettelarmen Bulgarien ein kleines Vermögen.
Außerdem wurden die Todesschützen mit
mehreren Tagen Sonderurlaub ausgezeichnet,
eine auch in der DDR und in anderen
Ostblockländern übliche Praxis. Ehemalige
bulgarische Mitarbeiter der DDR-Botschaft in
Sofia bestätigten der Zeitschrift
seinerzeit, dass bulgarische Grenzer bei
"vereitelten Grenzdurchbrüchen"
Kopfgelder aus der DDR erhalten hätten. Der
Bericht blieb in Deutschland aber weitgehend
unbeachtet.
Im Grenzstreifen verscharrt
Sollten DDR-Behörden tatsächlich
Kopfgelder an bulgarische Grenzer für die
Tötung fluchtwilliger Bürger gezahlt
haben, würde das möglicherweise auch
erklären, warum einzelne ostdeutsche
Flüchtlinge in Bulgarien mit Schüssen in
den Hinterkopf regelrecht exekutiert wurden.
Diese Todesart, die zuletzt bei einem Fall
aus dem Juli 1989 dokumentiert wurde, wird
durch Obduktionsberichte zweifelsfrei
belegt.
Menschenverachtend war auch der Umgang
mit den sterblichen Überresten der Opfer.
Aus jetzt bekannt gewordenen Akten des
Ministeriums für Staatssicherheit der DDR
(MfS) ergibt sich, dass die Leichen von an
der Grenze getöteten DDR-Bürgern in
Bulgarien bis Mitte der siebziger Jahre nur
in Einzelfällen auf Friedhöfen beigesetzt
wurden. In der Regel wurden sie an Ort und
Stelle im Grenzstreifen verscharrt - wo sie
zum Teil von wilden Tieren gefressen wurden.
"Im Grenzgebiet wurden menschliche
Gebeine entdeckt, die von Schakalen und
streunenden Hunden aus der Erde geholt
worden waren", sagt ein der Redaktion
einestages namentlich bekannter
Hochschullehrer aus Sofia, der jahrelang das
Schicksal ostdeutscher Flüchtlinge in
Bulgarien erforscht hat.
Beleg für diese unmenschliche Praxis war
ein jetzt in Stasi-Akten aufgefundenes
Geheimabkommen, das die DDR-Botschaft in
Sofia Ende Februar 1975 mit dem bulgarischen
Generalstaatsanwalt geschlossen hatte. Darin
wurde festgelegt, dass die Leichen der im
Grenzgebiet getöteten ostdeutschen
"Straftäter" zukünftig zu
überführen seien oder auf einem
"öffentlichen Friedhof der
Volksrepublik Bulgarien" beizusetzen
seien - im Umkehrschluss fand dies bis dahin
also nicht statt. Die Vereinbarung zwischen
DDR und Bulgarien war das Resultat eines
jahrelangen Kampfes der Eltern zweier in
Bulgarien erschossener ostdeutscher
Teenager, deren Leichen spurlos verschwunden
waren. Die Eltern hatten sich bei ihrem
Ringen um Aufklärung der Todesfälle nicht
wie andere Angehörige von den DDR-Behörden
einschüchtern lassen.
Ungeklärter Verbleib
Bis heute ist der Verbleib der
sterblichen Überreste mehrerer in Bulgarien
erschossener DDR-Bürger unbekannt.
Einigermaßen sicher ist nur: Verbrannt
wurden sie nicht, denn das war in der
Bulgarien gesetzlich verboten. Kurz vor Ende
der Volksrepublik 1990 untersagte der
damalige bulgarische Innenminister Atanas
Semerdjiev Grabungen im Grenzgebiet,
offiziell um die "Grabesruhe der
Toten" zu respektieren, so damals der
SPIEGEL. Bis heute mag sich weder das
Innenministerium noch die Pressestelle der
bulgarischen Grenztruppen zu den damaligen
Vorgängen äußern. Interviewanfragen aus
Deutschland wurden bisher abgelehnt,
jegliche Akteneinsicht verweigert.
Wie viele DDR-Bürger bei Fluchtversuchen
in Bulgarien ums Leben kamen, wird wohl
niemals genau herauszufinden sein. Nach
Angaben bulgarischer Grenzer wurden ganze
Familien mit Frauen und Kindern
"ausgelöscht". Heute ist aus
MfS-Akten bekannt, dass es mindestens 2000
Fluchtversuche von DDR-Bürgern über die
bulgarischen Grenzen gab. Doch bisher sind
erst 17 ostdeutsche Opfer des bulgarischen
Grenzregimes namentlich bekannt.
Kein einziger der Todesschützen unter
den bulgarischen Grenzern wurde bis heute
rechtskräftig verurteilt, ebenso wenig wie
die politisch verantwortlichen früheren
Mitglieder des Politbüros der BKP. Im
Gegensatz zu anderen Ostblockländern
blieben die "Anweisungen zum
Schusswaffengebrauch im Grenzgebiet" in
der Balkanrepublik auch nach der Wende
jahrelang unverändert in Kraft. Das musste
auch die deutsche Botschafterin Christel
Steffler erleben: Im Sommer 1994 wurde sie
von der bulgarischen Polizei von einer Fahrt
ins Grenzgebiet abgehalten, weil ihr die
dazu erforderliche
"Sondererlaubnis" fehlte.
"Das sind DDR-Bürger, die im
Ausland ums Leben kamen"
In der Bundesrepublik ist das Interesse
für die Aufarbeitung dieses tragischen
Kapitels der deutsch-deutschen Geschichte
bisher gering. So gelten jene DDR-Bürger,
die bei Fluchtversuchen über die
"verlängerte Mauer" im Ausland
ums Leben kamen, bis heute nicht als Opfer
des DDR-Regimes - der Gesetzgeber hat diesen
Personenkreis schlicht übersehen. Bis heute
fühlt sich niemand zuständig, die
sterblichen Überreste dieser Flüchtlinge,
soweit ihre Gräber überhaupt bekannt sind,
in die Bundesrepublik zu überführen.
Die Gräber all jener an der bulgarischen
Grenze erschossenen Deutschen, die in den
achtziger Jahren in die DDR überführt und
dort beigesetzt wurden, dürfen wegen
fehlender Rechtsgrundlage bis heute nicht in
"Opfergräber" umgewandelt werden
und können damit nicht auf Dauer als
Gedenkstätten erhalten werden. Diese Toten
seien keine Opfer totalitärer
Gewaltherrschaft, sagte die zuständige
Sachgebietsleiterin in der Berliner
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf
Anfrage: "Das sind DDR-Bürger, die im
Ausland ums Leben kamen."
LINK: Stasi-Opfer:
Giftmorde beim Sex, mit Tampons während der
Menstruation, in der Sauna. Selbst Babys
waren nicht sicher.
weiter
mit "was sollte verteidigt werden
?"
|
Abgeknallt,
ausgeplündert, im Grenzstreifen verscharrt
Das Rätsel der verschwundenen Leichen
|
Abgeknallt,
ausgeplündert, im Grenzstreifen
verscharrt: Gezielt verschleierte die
Stasi das Schicksal zweier
DDR-Jugendlicher, die 1966 bei ihrer
Flucht über Bulgarien nach
Griechenland verschwanden. |
Wo ihre Kinder begraben sind, erfuhren
die Eltern nie - juristisch aufgearbeitet
ist das Drama bis heute nicht.
Die Kreisstadt Schwarzenberg liegt im
Erzgebirge und hat, für eine Provinzstadt,
eine durchaus interessante Historie. 1945
wurde Schwarzenberg erst fast zwei Monate
nach Kriegsende von den Russen besetzt; um
die "Freie Republik
Schwarzenberg", die in dem kurzen
Intermezzo auflebte und der Stefan Heym in
seinem Roman "Schwarzenberg" ein
literarisches Denkmal setzte, ranken sich
bis zum heutigen Tag manche Anekdoten. Doch
es geistert auch noch eine andere
Geschichten aus DDR-Zeiten durch den Ort,
die wohl jeder der älteren Einwohner kennt:
die Geschichte der verschwundenen Leichen.
Karl-Heinz Engelmann und Siegfried
Gammisch kannten sich schon aus der
Schulzeit. Dass sie aus Schwarzenberg und
dem SED-Staat fliehen würden, stand für
sie lange fest. Ein Schwarzenberger, dem die
Flucht mit einem Paddelboot über die Ostsee
geglückt, war für die beiden Jugendlichen
ein Held. Also schmiedeten die beiden
19-Jährigen im Winter 1965/66 einen Plan.
Fliehen wollten Siegfried und Karl-Heinz
über das sozialistische
"Bruderland" Bulgarien - dort, so
nahmen sie an, würden nur ein paar Bauern
mit Mistgabeln die Grenze bewachen, nicht
Soldaten mit Kalaschnikows. Im staatlichen
"Reisebüro der DDR" buchten die
beiden für das Frühjahr 1966 eine
Jugend-Skireise in das bulgarische
Rodopen-Gebirge. Vom Wintersportort
Pamporovo aus wollte die beiden über die
nahe griechische Grenze fliehen, um sich
über diesen Umweg den Traum vom Studium im
Westen zu erfüllen.
"Wunderbar, das klappt hier!"
Am Vormittag des 2. April 1966, einem
Samstag, stießen die beiden Schwarzenberger
am Ost-Berliner Flughafen Schönefeld mit
den anderen Mitgliedern ihrer Reisegruppe
und dem ostdeutschen Reiseleiter zusammen.
Dort begegneten sie auch dem damals
27-jährigen Martin K., einem der
Mitreisenden. Was sie nicht wussten: Auch K.
wollte die Skitour nutzen, um sich nach
Griechenland abzusetzen.
In Pamporovo herrschte ausgelassene
Urlaubsstimmung. Das Wetter war gut und das
Essen sogar "ausgezeichnet".
Siegfried und Karl-Heinz wurden in einem
Doppelzimmer einquartiert, der
Alleinreisende K. bezog ein Einzelzimmer
"Es war ziemlich freizügig da oben,
also man sah keine Miliz und auch keine
Grenzer", erinnert sich K.
rückblickend. "Es war eine richtig
nette, schöne Ferienstimmung. Und die
Reisegruppe war auch toll, wir haben uns gut
verstanden und alle waren vergnügt."
Mit der aparten bulgarischen
Reisebegleiterin Emilia versteht sich K.
besonders gut.
Am Samstag, dem 9. April 1966 nutzt K.
das sonnige Wetter, um das Grenzgebiet für
seine Flucht zu erkunden. Am Fuße eines
Abhangs kann er den bulgarischen und den
griechischen Grenzstein erkennen: Irgendwo
dahinten musste Thessaloniki liegen.
"So einfach ist das also, dachte ich
mir", erinnert sich K.: "Die
Grenze schien völlig ungesichert zu
sein."Sein einziger Gedanke:
"Wunderbar, das klappt hier!"
"Das kann ja wohl nicht wahr
sein"
Ähnliches haben sich wohl auch
Karl-Heinz Engelmann und Siegfried Gammisch
gedacht. Beim gemeinsamen Mittagessen der
Gruppe fehlen die beiden an diesem Tag,
abgemeldet haben sie sich nicht. Am frühen
Abend, die Gruppe sitzt gerade im Speisesaal
beim Abendessen, fährt plötzlich ein
Militärfahrzeug vor. Soldaten nehmen den
ostdeutschen Reiseleiter und seine beiden
jungen bulgarischen Kolleginnen mit.
Erst zwei Stunden später kehren die drei
sichtlich aufgelöst in das Hotel zurück.
Reisebegleiterin Emilia klopft noch spät
abends an die Zimmertür ihres deutschen
Freundes: "Ich muss Dir mal was
sagen." Bulgarische Grenzer hätten die
beiden Schwarzenberger erschossen, berichtet
die junge Frau. Einer der Jungen habe sechs
Einschüsse in der Brust gehabt, sie habe
die Toten identifizieren müssen. K. ist
schockiert - und verrät seiner Freundin,
dass er selbst ebenfalls "weg"
will. Emilia ist entsetzt: "Mach das
bloß nicht. Du hast hier keine Chance, Du
kommst hier nicht durch." Sie klärt K.
auf, dass es sich bei den
Markierungssteinen, die er bei seiner
Erkundungstour ausgemacht hat, nur um eine
Scheingrenze handelt: Dahinter beginnt ein
Niemandsland von mehreren Kilometern,
erfährt K. von Emilia: "Da löst Du
Alarm aus und die stehen da vorne im Graben
und machen Dich fertig. Da hast Du gar keine
Chance."
Die letzten Tage der Reise verlaufen in
einer gespenstischen Atmosphäre.
"Keiner in der Gruppe hat ein Wort
darüber verloren, dass die beiden Jungs
fehlten. Keiner hat gefragt und der
Reiseleiter hat natürlich kein Wort
gesagt", erinnert sich Martin K. Die
Skigruppe setzt ihren Urlaub einfach fort
und reist schließlich ganz planmäßig von
Sofia zurück nach Ost-Berlin - als hätten
sich die beiden jungen Männer in Luft
aufgelöst.
Gefleddert im Grenzstreifen
Am Nachmittag des 12. April 1966 erfährt
auch das DDR-Außenministerium von dem
tödlichen Zwischenfall. Schon am folgenden
Tag werden die Väter der beiden Getöteten
getrennt voneinander in den Diensträumen
der Volkspolizei in Schwarzenberg durch
einen Staatsanwalt über den Tod ihrer
Kinder informiert. Die beiden seien in
Bulgarien "bei der Begehung einer
Straftat" gestellt worden; weil sie
sich "durch die Flucht der Festnahme
entziehen" wollten, hätten die
bulgarischen Sicherheitskräfte von der
Schusswaffe Gebrauch gemacht. Dabei seien
die beiden Jugendlichen "tödlich
verletzt" worden. Wegen der
Überführung der sterblichen Überreste, so
die Auskunft, verhandle der
Generalstaatsanwalt der DDR mit den
bulgarischen Genossen.
Was die meisten DDR-Offiziellen damals
wohl bereits ahnten, was aber erst jetzt
durch Stasi-Akten belegt wird: Die
erschossenen "Grenzverletzer"
waren ohne lange Umstände direkt im
Grenzstreifen verscharrt worden. Zuvor
hatten die Grenzer noch die Leichen
geplündert; die Feldstecher der beiden,
ihre Armbanduhren und auch der Inhalt der
Brieftaschen unter den Todesschützen
aufgeteilt. Den Eltern der beiden Opfer
ließ man dagegen ganz offiziell wissen, mit
den Habseligkeiten ihrer Kinder habe man die
"Kosten für die Särge"
bestritten.
Verzweifelte Eltern
Alles Lüge. Eine Lüge von Staats wegen,
die bis heute wie Gift wirkt in dem kleinen
Städtchen Schwarzenberg. Mit ihr begann im
Frühjahr 1966 eine jahrelange
Auseinandersetzung der Familien Engelmann
und Gammisch mit den DDR-Behörden um die
Leichen ihrer Kinder Siegfried und
Karl-Heinz
Die SED-Offiziellen spielten auf Zeit.
Zunächst hieß es, eine Überführung der
sterblichen Überreste werde in Kürze
erfolgen. Nur ein paar Tage später lautete
die Auskunft, aus "klimatischen
Gründen" könnten die sterblichen
Überreste nicht aus den verschneiten
Rodopen geholt werden. Dann wieder kam die
Information, man habe die Leichen der beiden
jungen Männer auf dem Friedhof von Smolyan
beigesetzt. Die Bulgarische Botschaft in
Ost-Berlin erklärte "nichts" zu
wissen, es handele sich um eine
"private Angelegenheit", in die
sich die Vertretung "nicht
einschalten" dürfe - man verwies auf
die "Bruderorgane der DDR".
Später deutete die Botschaft den Eltern an,
die beiden Teenager seien gar nicht
erschossen, sondern festgenommen und der
Stasi übergeben worden.
Das Verwirrspiel nahm für die
verzweifelten Eltern kein Ende. Schließlich
entschlossen sich die beiden Mütter der
Toten, selbst nach Bulgarien zu reisen, um
sich der Dinge vor Ort anzunehmen - sie
erhielten nie eine Reisegenehmigung. Was sie
erfuhren, war, dass ihre Jungs
"zerschossen wie ein Sieb" gewesen
seien, wie die Frauen in einem Brief an den
Ost-Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Vogel
klagten.
Ein Leichenwagen mit Berliner
Nummernschild
In der Zwischenzeit hatte im kleinen
Schwarzenberg die Gerüchteküche zu brodeln
begonnen. Aufmerksame Einwohner wollten
nämlich einen Leichenwagen "mit
Berliner Nummernschild" beobachtet
haben, der mit zwei Särgen durch
Schwarzenberg ins benachbarte Annaberg
gefahren sei, angeblich begleitet von einem
Wagen der Volkspolizei.
Die Familien der Opfer hörten bald von
dem Gerücht - und von einem mysteriösen
Grab, das man in jenen Tagen auf dem
Johannes-Friedhof im Ortsteil Sachsenfeld
ausgehoben habe. Ein Mitschüler von
Karl-Heinz Engelmann bestätigte, dort ein
frisch ausgeschaufeltes Grab gesehen zu
haben. Auf einmal schien alles klar:
"Der Herr Engelmann hat mir erklärt,
dass man die beiden heimlich auf dem
Johannes-Friedhof begraben habe",
erinnert sich der Zeitzeuge heute, "da
anderenfalls ja eine riesige Trauergemeinde
auf dem Friedhof erschienen wäre. Das
erschien mir damals ganz logisch."
Doch die Leichen blieben verschwunden.
Immer verzweifelter klammerten sich die
Eltern an den Glauben, man habe die beiden
Jungen heimlich in Schwarzenberg unter die
Erde gebracht. Schließlich ließ die
Stadtverwaltung das Doppelgrab öffnen, in
der Vater Engelmann die beiden Toten
wähnte. Armstarke Wurzeln zeigten schnell,
dass hier seit vielen Jahren keine
Beerdigung stattgefunden hatte.
"Begründung: Suche nach der
Wahrheit"
Dennoch ließen die Eltern nicht locker:
Sie erwarben die Grabstelle und beantragten
beim Rat des Kreises Schwarzenberg deren
Öffnung: "Begründung: Suche nach der
Wahrheit. Bisherige Maßnahmen
unvollkommen" - ein mutiger Schritt,
war dies doch ein direkter Angriff auf die
Verschleierungstaktik des SED-Staates im
Fall der beiden toten jungen Männer.
Auch diesem Antrag gaben die Behörden
schließlich statt - es einfach nicht, die
Gerüchte zum Verstummen zu bringen. So
erschien am 14. Dezember 1970 um 8 Uhr in
der Frühe - gut viereinhalb Jahre nach dem
Verschwinden von Siegfried und Karl-Heinz -
der Totenbettmeister mit Werkzeug und
Schutzkleidung auf dem Sachsenfelder
Friedhof, um dem Geheimnis um die
verschwundenen Leichen endgültig auf den
Grund zu gehen. Außerdem erschienen die
Familien der Opfer, die Genossen vom Rat des
Kreises und ein Amtsarzt. Für alle
sonstigen Besucher wurde der Friedhof
gesperrt. "Ausgerechnet die politischen
Organe, die das ganze verschuldet hatten,
sollten nun Licht in die Sache
bringen", erinnert sich der damalige
Gemeindepfarrer. Das Ergebnis der
Exhumierung ist für die Eltern
niederschmetternd: "Der Kreisarzt hat
ihnen dann anhand der Skelettreste erklärt,
dass es sich um ältere Personen gehandelt
hat, die mehr als 20 Jahre vorher dort
bestattet wurden.", rekapituliert der
Pfarrer.
Der Wunsch, endlich das Grab ihrer Kinder
zu kennen, hat die Eltern von Karl-Heinz
Engelmann und Siegfried Gammisch bis zu
ihrem eigenen Tod nicht losgelassen. Sie
sind in den neunziger Jahren verstorben -
die Leichen von Siegfried und Karl-Heinz
bleiben verschollen, bis heute.
Klage gegen Bulgarien?
Wie viele "Grenzverletzer" aus
der DDR in den sechziger und siebziger
Jahren im Gebiet von Smolyan einfach
niedergeschossen und gleich vor Ort
verscharrt wurden, ist Spekulation - aber
allen Indizien nach dürfte es eine
zweistellige Zahl gewesen sein. Juristisch
aufgearbeitet worden ist diese gruselige
Hinterlassenschaft des Realsozialismus bis
heute nicht. Im vergleichsweise gut
dokumentierten Fall der beiden
Schwarzenberger hat die Staatsanwaltschaft
Dresden ihre Ermittlungen mittlerweile
eingestellt, Begründung: Es gebe
"keine Anhaltspunkte" für eine in
der DDR begangene Straftat.
Die Schwester von Karl-Heinz Engelmann
will sich damit nicht abfinden. Sie erwägt,
gemeinsam mit anderen Opfer-Familien
Bulgarien vor dem Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte zu verklagen: "Das
bin ich meinen Eltern, meinem Bruder und
dessen Freund schuldig."
weiter
mit "was sollte verteidigt werden
?"
|
|
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"Der Schlag hat gesessen"
Zur Not sollten sie auch auf die eigene Mutter schießen: Um
die Grenzer auf Linie zu bringen, hatte das DDR-Regime besonders
gute Überzeugungsarbeit zu leisten. Rund 1500
NVA-Propagandafilme geben jetzt Einblick in die perfiden
Mechanismen eines Grenzstaates. Weiter.....>
weiter
mit "was sollte verteidigt werden
?"
|
LITERATUR:
|
2.
Auflage, September 2008, Seiten 184, Burn-out-Syndrom SBN:
978383706521 |
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- Infarkt der Seele - wie ich aus meiner inneren Leere
wieder heraus kam -.Psychologie & Hilfe.
Business & Karriere. 2. Auflage - Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand -
184 Seiten; Erscheinungsdatum: 2008, ISBN: 9783837065213;
"Kapitalverbrechen
an unseren Kindern" - "Das Geschäft mit der Zerstörung
" -. Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 328
Seiten; Erscheinungsdatum: 2004, ISBN: 3833406240
Kindererziehung.
- Pro und Kontra "Kinderkrippe" -.
Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 132 Seiten;
Erscheinungsdatum: 2007, ISBN-10: 3833498900
Kriegskinder
- Bombenhagel überlebt, Karriere gemacht und mit Burn-out
bezahlt. - Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand -
180 Seiten; Erscheinungsdatum: 2006, ISBN; 3-8334-4074-0
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