Gegen
Ende des 12. Jahrhunderts haben auch in Deutschland die
Angehörigen der verschiedenen Orden ihren Einzug gehalten.
Der
Zisterzienser Orden Kolbatz gründete um 1175 das Kloster
Oliva bei Danzig. In den Jahren 1220 bis 1227 wurde von
Wartislaw, dem Enkel des Klosterstifters an Kolbatz verkauft.
Das
Kloster legte hier eine Grangie (Wirtschaftshof) an. 1326 geht
die Grangie in der Fehde des Klosters mit dem Adel in Flammen
auf. Bald danach kamen Johanniterritter, die reiche
Besitzungen in der Nähe der heutigen Städte
Preußisch-Stargard und Schöneck erhielten, und Angehörige
eines sonst wenig bekannten Ordens von Calatrava. Weiter...
VIDEO
Die
Freimaurerei blickt auf eine fast 300-jährige Geschichte zurück.
Die Anfänge der Bruderschaft datieren noch deutlich früher. *
1396 – früheste Erwähnung
Freimaurerische
Ideale prägten die Französische Revolution sowie die
amerikanische Verfassung. Zahlreiche Revolutionen in Europa und Südamerika
wären ohne Logenangehörige wie Giuseppe Garibaldi, Simón Bolívar,
Che Guevara und Fidel Castro kaum vorstellbar.
Sie nennen sich
die älteste „Nicht-Regierungs-Organisation der Welt“ und verfolgen
ihre Wurzeln zurück bis zu den Handwerkervereinigungen des Mittelalters.
Tatsächlich entstand die moderne Freimaurerei im 18. Jahrhundert, als
sich zahlreiche Bürgerliche und Adelige den alten Steinmetzbünden
anschlossen, um dort im verschwiegenen Zirkel die Ideale von Brüderlichkeit,
Gleichheit, Toleranz und Freiheit zu leben.
Bild
ZOOM
Zu
einer Zeit, als in Europa absolutistische Fürsten herrschten, entstand so
eine private Vereinigung, die viele einflussreiche Menschen zusammenführte
und internationale Kontakte knüpfte. Kein Wunder, dass die Freimaurer von
Beginn an den Argwohn der Mächtigen erregten und Anlass zu diversen Verschwörungstheorien
gaben. Weiter...
Die
Templer sind Erfinder des modernen Bankensystems.
Tempelritter
waren im Nordosten Europas Mönch und Krieger und standen
unter dem Schutz und Schirm des Papstes.
Arm
sollen sie gewesen sein, die ersten Tempelritter. Noch
haben sie nicht einmal ein Ordenskleid; erst später wird
der weiße Umhang mit dem roten Kreuz zu ihrem Zeichen.
Ihr Siegel zeigt zwei Ritter, die sich ein Pferd teilen
– Sinnbild für ihre Bescheidenheit, aber auch für die
Doppelgesichtigkeit des neuen Instituts. Denn die Templer
versöhnen, wie der französische Historiker Alain
Demurger 1985 schrieb, "das Unversöhnliche":
Sie sind Mönch und Krieger.
Zwar
finden sich einzelne "Waffenbrüder" schon
in den Reihen der rund zwei Jahrzehnte zuvor
gegründeten Johanniter, die den Pilgern im Heiligen
Land Unterkunft gewähren und sie medizinisch
versorgen. Die Tempelritter aber sind der erste
geistliche Orden, der sich ganz dem Kampf widmet,
ein Bund heiliger Krieger. 1129 gibt er sich auf dem
Konzil von Troyes eine Regel. Später verleiht ihm
die Kurie weitreichende Privilegien: Die
"Soldaten Christi" stehen nun unter Schutz
und Schirm des Papstes. Sie haben eigene Priester,
sind vom Zehnten befreit, ja dürfen ihn selbst
erheben, und sie sind auch rechtlich allein Rom
unterstellt.
Ihre
Anziehungskraft ist groß. Überall in Europa treten
kreuzzugsbegeisterte Adlige und Geistliche in den
Ruhm verheißenden Orden ein. Könige geben Burgen
und Ländereien, Bischöfe schenken Kirchen.
Hierzu
gehört vermutlich auch das Kloster Kolbatz und die
Templerkapelle in Müncheln.Markgraf
Otto IV. schenkte anno 1300 dem Kloster Kolbatz
verschiedeneLändereien,
auch als Grundlage für die Gründung des
Tochterklosters Himmelstädt..
-
Historie von "die güldene Fru von
Kolbatz"
und
Zeichen auf dem "US-Dollar. -
Die
Templer sind Erfinder des modernen
Bankensystems.
Von
Frankreich bis zur Iberischen Halbinsel, von England
über die deutschen Lande bis Italien erwerben die
Templer Grund und Boden und errichten
Niederlassungen (Komtureien).
Sie
bauen Wein an und Getreide, sie züchten Vieh und
unterhalten von der Mitte des 13. Jahrhunderts an sogar
eine Mittelmeerflotte, um Krieger und Pferde zu
verschiffen. Ohne diesen Rückhalt in Europa wäre der
Orden rasch untergegangen – vernichtet im Kampf. Und
ohne die Templer hätten sich die lateinischen Staaten
nicht fast zwei Jahrhunderte lang im Vorderen Orient
behaupten können.
Darüber
hinaus betätigen sich die Templer als Bankiers und
Schatzmeister. Sie führten den Zins ein und sind damit
Erfinder unseres modernen Bankensystems. Sie arbeiten mit
hoch entwickelten Buchführungstechniken. Und bald lassen
sogar Könige ihre Finanzen von ihnen verwalten. Die
englische Krone nimmt Kredite auf. Im festungsgleich
bewehrten Pariser "Temple" lagert während des
13. Jahrhunderts der französische Staatsschatz.
Auf dem
Höhepunkt ihres Wirkens sind die Templer "Kirche in
der Kirche und Staat im Staate", wie der israelische
Historiker Joshua Prawer 1980 feststellte. Die Ritter des
nach Templervorbild gegründeten Deutschen Ordens
konzentrieren sich nun ganz auf ihre Territorien im
Nordosten Europas, die zur Keimzelle des späteren
Preußen werden. Im 13. Jahrhundert zählen sie rund 7.000
Ritter und andere Mitglieder, besitzen mindestens 870
Burgen und weitere Niederlassungen. Weiter
zu Teil 2 bei facebook...
Die
Geheimnisse der Freimaurer
Sie
scheinen rätselhaft, geheimnisvoll, undurchschaubar und
ihre Rituale spielen sich noch immer im Verborgenen ab,
streng abgeschirmt vor den Blicken neugieriger Beobachter.
Sie nennen sich selbst eine "diskrete
Bruderschaft" und interessieren sich nicht für die
Verschwörungstheorien, die ihnen in den vergangenen
Jahrhunderten angedichtet wurden und pflegen ihre Rituale,
Gedanken und Ideale wie eh und je.
Wer
sind die Freimaurer? Woher kommen sie, was steckt hinter
ihren Ideen und welche Rolle spielen sie in der modernen
Gesellschaft?
Dieses
Video ansehen 43:53
Der
Film begibt sich auf eine Zeitreise von den Wurzeln des
geheimnisvollen Bruderbundes beim Tempelbau König Salomons vor
über 2.000 Jahren bis zur Logenarbeit heute.
Es
gab eine Zeit, da gehörte es zum guten Ton, Freimaurer zu sein.
Die geistige Elite traf sich in Logen: Goethe, Mozart, Friedrich
der Große, Caspar David Friedrich, Lessing, Heinrich Heine,
Albert Lortzing, Benjamin Franklin, Gustav Stresemann - sie alle
waren Freimaurer.
Sagenhafte
Bauwerke wurden zum geheimen Symbol der immer mächtiger
werdenden Bruderschaften - zum Beispiel das das Leipziger
Völkerschlachtdenkmals.
1935
wurde die Freimaurerei von den Nazis verboten, die Logen wurden
enteignet und bekennende Freimaurer in Konzentrationslager
gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die Brüder ihre
Arbeit in der Bundesrepublik wieder aufnehmen, in der DDR
blieben sie verboten. Heute sind sie wieder in ganz Deutschland
aktiv. In Nordhausen zum Beispiel steht Volker Vogt der Loge
"Zur gekrönten Unschuld" vor. Als stellvertretender
Direktor eines Gymnasiums geht er mit seiner Mitgliedschaft bei
den Freimaurern sehr offen um und gewährt Einblicke in die
Logenarbeit.
Symbol im
Hauptquartier der Geheimloge in Washington: Der
Freimaurer Kompass
Langjährige
Freimaurer, wie Dieter Ley aus Hannover oder Günter Stramm aus
St. Michaelisdonn, sprechen im Film über die Ziele und Anliegen
der "diskreten Gesellschaft". Dennoch, Einblicke in
die Tempelarbeit gewähren die Freimaurer auch heute nicht. Hier
ist der Film auf szenische Rekonstruktionen angewiesen, um einen
Eindruck von dem zu geben, was tabu ist. Gespräche und
Interviews mit namhaften Wissenschaftlern und Kirchenrechtlern,
die sich viele Jahre mit der Geschichte und den Zielen der
Freimaurerei beschäftigt haben, öffnen Fenster in eine in sich
geschlossene Welt.
Sie scheinen rätselhaft, geheimnisvoll,
undurchschaubar und ihre Rituale spielen sich noch immer im
Verborgenen ab, streng abgeschirmt vor den Blicken neugieriger
Beobachter. Sie nennen sich selbst eine "diskrete
Bruderschaft" und interessieren sich nicht für die
Verschwörungstheorien, die ihnen in den vergangenen
Jahrhunderten angedichtet wurden und pflegen ihre Rituale,
Gedanken und Ideale wie eh und je.
Geheimnisse und
Gerüchte
In
Deutschland leben derzeit etwa 14 500
Freimaurer. Sie sind in fünf Großlogen und insgesamt 470
Logen organisiert. Ableger
des Bruderbunds finden sich in beinahe jeder größeren
deutschen Stadt.
Die
Tempelarbeit steht im Focus der Freimaurerei. Hier treffen
sich in der Regel
einmal im Monat die „Brüder“ in ihrem
Versammlungsraum. Sie tragen schwarze Anzüge oder Frack, weiße
Handschuhe und einen Zylinder auf dem Kopf. Um die Hüften
haben sie den Maurerschurz gebunden.
Der eigentliche Ritus
besteht aus formelhaften Gesprächen zwischen dem „Meister
vom Stuhl“, dem Chef der Loge, und den beiden
„Aufsehern“, die ihm gegenübersitzen. Bei der Ernennung eines neuen Meisters
wird der Tempel ganz in
Schwarz gehüllt. Der Kandidat nimmt einen Totenschädel in
die Hand und wird in einen Sarg gelegt, aus dem ihn der
Logenmeister dann wieder erhebt.
Die Freimaurer sehen darin
den Übergang vom Tod in ein höheres Leben. Der genaue
Inhalt der Rituale ist eines der wenigen Geheimnisse, die die
Freimaurer bis heute bewahren.
"Verrate nie den Namen eines
lebenden Bruders", lautet die zweite
Verschwiegenheitsregel:
Auch wenn ihre Tempelarbeit in zahllosen Veröffentlichungen
detailliert beschrieben worden ist, sie selbst sprechen über
ihre Rituale nicht. Man muss es selbst erleben.
Der Anwalt Egon Hanisch, seit 46 Jahren Freimaurer, erklärt
die Wirkung dieser Riten mit einer Art
„Massenpsychologie“, die sich aus 300 Jahren Erfahrung
herleite. „Wenn sie gut gemacht sind, schaffen sie es, eine
ganz besondere Stimmung zu erzeugen.“
Hanisch nennt die
Freimaurerei einen wesentlichen Teil seines Lebens, das aus
mehr bestehen müsse als „essen, trinken, fernsehen und
Hobbys“. Hier wird der Wunsch
nach einem Lebensinhalt neben Familie und Arbeit gesucht in der Politik und Geschäft keine Rolle spielen.
Entspannen und über ganz andere Dinge nachdenken, zum
Beispiel den Sinn des Lebens, steht im Vordergrund. Ein Logenbruder Hanisch
vergleicht die Tempelarbeit mit einem Sport, bei dem man sich
körperlich verausgabt und dadurch anschließend viel
ruhiger und ausgeglichener ist.
Und
Heute:Eine
geheime Weltregierung, kontrolliert von einer
Elite.
Trifft man
leibhaftige Freimaurer, sieht man sich nicht Verschwörern
oder Okkultisten gegenüber, sondern meist erfolgreichen Männern
(es gibt auch einige wenige in Logen organisierte Frauen).
Viele Logenbrüder sind Selbstständige, Rechtsanwälte oder
Ärzte – „freie Männer von gutem Rufe“, wie es in den
„Alten Pflichten“ von 1723 heißt.
Dabei gab es Zeiten, in
denen die Logen alle jene anzogen, die die Welt verändern
wollten. Epochale Ereignisse wie die Französische Revolution
oder die Gründung der Vereinigten Staaten wären ohne
Freimaurer und ihre Ideale von „Freiheit, Gleichheit und
Brüderlichkeit“ kaum vorstellbar.
Von
Handwerkern und Königen
In
Dokumenten der Kathedrale von Exeter erscheint erstmals der Begriff „freemason“
(Freimaurer).
Er bezeichnet die besser qualifizierten Steinmetze im
Gegensatz zu den gewöhnlichen Maurern (rough stone masons).
*
1459 – strenge Gesetze
Die
Straßburger Steinmetzordnung legt nicht nur handwerkliche Regeln fest,
sondern verpflichtet die „Brüder“ auch zu Verschwiegenheit sowie zu
gegenseitiger Hilfe und Treue.
*
1717 – offizielle Gründung
Mit
dem Zusammenschluss von vier Londoner Freimaurerlogen zur ersten Großloge
beginnt die moderne Freimaurerei.
*
1737 – Start in Deutschland
Am
6. Dezember des Jahres wird in Hamburg die erste deutsche Loge gegründet.
Ein Jahr später tritt der preußische Kronprinz, der spätere König
Friedrich der Große, den Freimaurern bei.
*
1935 – Ende der Logen
Weil
sie unter Einfluss des „übernationalen Judentums“ stünde, verbieten
die Nationalsozialisten die Freimaurerei, beschlagnahmen die Logenhäuser
und verfolgen die Brüder.
*
1949 – Neubeginn
In
Westdeutschland schließt sich ein Großteil der verbliebenen Freimaurer
zusammen. In der DDR bleiben die Bruderlogen weiterhin verboten.
George
Washington (1732-1799)
Der
erste US-Präsident war auch der Erste einer Reihe von Freimaurern an der
Spitze des amerikanischen Staates.
J.
W. von Goethe (1749-1832)
Der
Weimarer Geheimrat wurde 1780 Freimaurer. Später trat Goethe dem Geheimbund
der Illuminaten bei.
W.
A. Mozart (1756-1791)
Der
Komponist schloss sich 1784 einer Loge an und schrieb maurerisch inspirierte
Werke („Die Zauberflöte“).
Winston
Churchill (1874-1965)
Der
britische Premierminister folgte der Familien-tradition und trat 1901 in
eine Londoner Loge ein.
Charles
Chaplin (1889-1977)
So
wie der britische Komiker gehörten auch Schauspieler wie Oliver Hardy oder
John Wayne zu den Freimaurern.
Charles
Lindbergh (1902-1974)
Der
Mann, der als Erster den Atlantik nonstop in einem Flugzeug überquerte, war
1926 aufgenommen worden.
FREIMAURER-GRADE
*
Lehrling
Wer
neu in eine Loge aufgenommen wird, beginnt im ersten Grad. Die Aufgabe für
den Lehrling lautet: „Schaue in dich.“ Es geht darum, die eigenen
Fehler, aber auch Talente zu erkennen.
*
Geselle
Die
zweite Erkenntnisstufe der Freimaurer steht unter dem Motto: „Schaue um
dich.“ Der Geselle soll seinen Platz in der Welt finden.
*
Meister
Die
Aufgabe des dritten Grades lautet: „Schaue über dich.“ Totenschädel
und Sarg, die beim Ritual Verwendung finden, erinnern an die eigene Vergänglichkeit.
Der Meister ist angehalten, die Welt im Sinne der freimaurerischen Ideale zu
verbessern.
Symbole
für die geistige Arbeit
In
der Freimaurerei kommen bis heute die Werkzeuge der alten Steinmetze zum
Einsatz. Inzwischen haben sie nur noch ideelle Bedeutung.
Im
Kreis der Brüder
Der
Zirkel verkörpert die Liebe zu den Menschen, die Brüderlichkeit. Er gilt
auch als Symbol für die entwerfende und abwägende Intelligenz.
Das
rechte Maß finden
Der
Winkel steht für das Gewissen. Er symbolisiert Gerechtigkeit, Ordnung und
sittliches Handeln.
Sind die
Freimaurer Nachfolger der Tempelritter und was war ihr
Geheimnis?
Waren die
Tempelritter die Hüter des heiligen Grals?
FOTO: Poussin
stellt die Pest von Ashdod dar, die Gottestrafe über die Philister,
die die Bundeslade raubten
Nicht wenige
Forscher glauben an die Hüter des wundersamen Grals mit den
Tempelrittern. Diese waren 1118 in Jerusalem von neun französischen
Rittern gegründet worden, um die Straßen des heiligen Landes für
die Christen zu sichern und die heiligen Stätten zu verteidigen.
Die Templer verbanden so Orient und Okzident, und die weiß
gewandeten Ritter mit dem roten Kreuz verbanden Heldentum und
Mönchtum in einer Person – zwei Ideale der mittelalterlichen
Welt, nämlich Gott und der Welt zugleich treu und selbstlos zu
dienen. Schnell gewannen die Tempelritter großes Ansehen – und
gleichzeitig Reichtümer.
VIDEO:
"Orden der Tempelritter"
Es gibt bisher keine
außerliterarische Quelle, die beweist, dass es einen Gral gegeben hat, auch wenn immer wieder Forscher glauben, zumindest das
historische Vorbild für den Mythos identifiziert zu haben. So
bleiben nur die vielen Erzählungen um König Artus und seine
Tafelrunde, die seit dem späten 12. Jahrhundert die Literatur
prägten und die um jenes Wunderding namens „Gral“ kreisten, von
dem man weder weiß, was genau es ist, noch was es bedeutet.
Man kann nicht einmal
etymologisch eindeutig sagen, was der „Gral“ ist. Der
altfranzösische „Graal“ bedeutet „Gefäß, Schüssel“ und
leitet sich wohl über das lateinische „cratalis/gradalis“ vom
griechischen „krater“ her. Unser deutsches Wort Gral kommt wie
auch der Erzählstoff aus dem nordfranzösischen Sagenkreis. In den
verschiedenen Texten hat er keine eindeutige Gestalt. Mal ist es ein
Kelch, mal eine Schale. Bei Parzival ist der Gral ein edler Stein,
den Wolfram wohl in falschem Latein „lapsit exillit“ nennt. Er
wird in einem Tempel aufbewahrt und nur zu besonderen Anlässen
herausgeholt und herumgetragen wie bei einer Prozession. Der Besitz
des Grals verspricht ewiges Leben und Glück. Wer den Gral gesehen
hat, kann innerhalb einer Woche nicht sterben. Sehen können ihn
aber nur gläubige Menschen. Auf dem Gral erscheint der Name des zum
Gral Berufenen. Aus ihm kommen Speisen, die die Gralsgesellschaft
nähren; aus seiner Kraft heraus entsteht auch der Phönix immer
wieder neu.
Obwohl der
Gralsmythos keltische, orientalische und christliche Motive
verbindet, wurde der Gral im Mittelalter stark als eucharistischer
Gegenstand interpretiert. Es gibt deutliche Anklänge an den
Abendmahlskelch. Viele christliche Autoren interpretierten ihn als
den Kelch, den Jesus Christus beim letzten Abendmahl benutzt habe
und in dem Josef von Arimathäa dessen Blut unter dem Kreuz
aufgefangen habe. Im Gral zeigt sich aber auch die keltische Suche
nach dem verlorenen Paradies und einige Autoren glauben, dass es
eine verschollene keltische Urlegende gegeben haben könnte, in der
die Gralsgesellschaft ein Jenseitsreich darstellt.
Maria-Magdalena-Mythos
In den 1980-er
Jahren glaubten mehrere Reporter der BBC, dem Geheimnis des Grals
auf die Spur gekommen zu sein. Der Gral sei nämlich kein Stein oder
Kelch, sondern ein Mensch: ein Kind von Jesus Christus und Maria
Magdalena, dessen Nachkommen die Merowinger-Könige gewesen seien.
Bis heute würden die Beweise in einer Geheimgesellschaft
aufbewahrt, der „Prieuré de Sion“. Diese Legende griff auch Dan
Brown in seinem „Sakrileg“ auf, kombiniert mit einer
Verschlüsselung in den Bildern des Leonardo da Vinci.
Auch andere
Gralsdeutungen existieren bis heute: So glauben manche, der Gral sei
die jüdische Bundeslade, in der die beiden Steintafeln mit den Zehn
Geboten aufbewahrt werden. Immer wieder
wurde vermutet, dass das Geheimnis des Grals in Geheimgesellschaften
bis heute aufbewahrt werde. Aber heutige
Gralssucher seien gewarnt: Den Gral kann nur finden, wer ihn nicht
sucht. Wer ihn bewusst sucht, dem bleibt er verborgen.
Am 25. Oktober
2009 ist
ein Buch erscheinen, das beweist: Die mythenumwobenen Mönchsritter
waren keine Ketzer. Und doch wurde ihr elitärer Orden ausgelöscht.
Ein heller,
aufwendig verarbeiteter Ledereinband umschließt jedes der streng
limitierten 799 Exemplare, die eine Neuigkeit enthalten. Eine
Neuigkeit, die eigentlich 700 Jahre alt ist und in einem Dokument in
Castelgandolfo, der Sommerresidenz der Päpste, schlummerte, falsch
archiviert in einem falschen Jahrhundert. Was genau auf den Seiten
der demnächst veröffentlichten Prachtausgabe steht, das wissen
bislang nur Eingeweihte. Vorab hieß es jedoch von Seiten des
Vatikans, das Buch mit dem Titel „Prozessus contra Templarios“,
also „Prozess gegen die Templer“, zeichne den vollständigen
Prozess gegen die „Arme Ritterschaft Christi vom Salomonischen
Tempel“, kurz Tempelritter, nach. Im Buch enthalten: ein Dokument
namens „Papyrus Chinon“, benannt nach einem französischen
Kloster, in dem Philipp von Frankreich, genannt der Schöne, 1307
die Tempelritter einkerkern ließ. Papst Clemens V.
höchstpersönlich soll dem Dokument zufolge vor Ort die der
Ketzerei Verdächtigen befragt haben. Bislang ist es noch
unveröffentlicht. Weltweit sorgte aber eine kleine Pressemitteilung
des Vatikanischen Geheimarchivs bereits drei Wochen vor der
Veröffentlichung des Buches für Trubel, der mehr sein könnte als
ein Sturm im Wasserglas. Es könnte die Geschichte der
sagenumwobenen Templer neu schreiben – oder zumindest die ihres
Endes. Verschiedene Medien deuteten die Anwesenheit des Leiters des
Vatikanischen Geheimarchivs und der Vatikanischen Bibliothek als
sicheres Indiz für die Brisanz der Veröffentlichung. Und für die
Wahrscheinlichkeit, dass der Vatikan so die Ehre der wohl zu Unrecht
ausgelöschten ritterlichen Mönchselite wiederherstellen möchte.
Beweis, dass die Templer keine Ketzer waren?
„Das ist der
Beweis, dass die Templer keine Ketzer waren“, sagte die
Historikerin Barbara Frale vom Vatikanischen Geheimarchiv vorab in
einem Gespräch mit der italienischen Zeitung „Giornale“. „Ich
konnte kaum glauben, was ich da entdeckt hatte“, erzählte Barbara
Frale Medienvertretern. Sie war 2001 bei Recherchen überraschend
auf das brisante Papyrus gestoßen. In dem Papyrus erteile Papst
Clemens V. dem Großmeister des Ordens und anderen Würdenträgern
die Absolution und erlaube ihnen, nach der Buße wieder die heiligen
Sakramente zu empfangen. Die spätere Tötung der Mönchsritter
wäre damit nicht eine Urteilsvollstreckung gegen Anhänger eines
vermeintlichen Irrglaubens, sondern erlittenes Unrecht, letztlich
Mord durch höchste Autorität. Und aus angeblichen Tätern wider
den christlichen Glauben würden unschuldige Opfer.
Indes meldete die
Online-Ausgabe der „Welt“, dass hochrangige Stimmen aus dem
Vatikan jegliche Vermutungen hinsichtlich einer beabsichtigten
Rehabilitation der Templer als „haarsträubenden Unsinn“
bezeichnet hätten.
Schließlich sei schon 1312 öffentlich auf dem
Konzil von Vienne die Bulle „Vox in excelso“ verlesen worden. In
jener heißt es wörtlich: „Nun kann der erwähnte Orden aus dem
bisherigen Prozessverlauf freilich nicht durch einen definitiven
Urteilsspruch kanonisch (also nach Kirchenrecht) als häretisch
verurteilt werden.“ Dennoch gelten die Templer bis heute als
Gotteslästerer, deren Orden 1312 aufgelöst wurde.
VIDEO:
Die Tempelritter. Erfinder des modernen Bankensystems!
Der Grund für
die Zerschlagung der Mönchsgemeinschaft dürfte nicht ihr Glaube
gewesen sein, sondern ganz weltlich: Die Templer waren sehr
wohlhabend, und der französische König hatte es auf diese
Reichtümer abgesehen, die er tatsächlich später einzog. Der Papst
indes saß zur damaligen Zeit nicht in Rom, sondern in Avignon.
Clemens war auf die Gunst seines Schutzherrn Philipp angewiesen –
und so lieferte er die Tempelritter wohl wider besseres Wissen aus,
legen die jetzt veröffentlichten Dokumente nahe.
„Capti tenantur
et ecclesiae iudicio preserventur“, lautete der königliche Befehl
vom September 1307, der dazu aufforderte, die Templer gefangen zu
nehmen und dem kirchlichen Richterspruch zuzuführen. So weit der
Plan Philipps. Die Angehörigen des Templerordens wurden aber
niemals als Ketzer verurteilt. Sie hatten den in Avignon
residierenden Papst Clemens V. in persönlichen Befragungen davon
überzeugen können, keinem Irrglauben zu huldigen. Anlass zum
Verdacht der Häresie hatten Aufnahmerituale gegeben, die das
Bespucken des Kreuzes und das Verleugnen Jesu Christi beinhalteten.
Die Templer, so argumentierten sie selbst, wollten damit allein die
Demütigungen wiedergeben, denen sie gegenüber Muslimen ausgesetzt
gewesen seien. Der Ursprung der Templer liegt nämlich in der Zeit
der Kreuzzüge. Dem Papst erschien diese Begründung wohl plausibel.
Wenn die
Templer keine Ketzer waren, dann wurden sie vielleicht doch nicht so
systematisch verfolgt, wie es Jahrhunderte lang vermutet wurde.
Ohnehin wurde immer wieder spekuliert, einzelne Tempelritter hätten
als Träger eines großen Geheimnisses überlebt und jenes
Geheimwissen tradiert.
Freimaurer, Illuminaten, Rosenkreuzer – all
jene Geheimbündler werden mit den Templern in Verbindung gebracht
und rücken wieder stärker in das Zentrum des Interesses.
Untergang der Tempelritter
Jüngst
entdeckte Quellen enthüllen das Geheimnis der berühmtesten
Bruderschaft.
Die Weihnachtstage
1307 hatte Frankreichs König Philipp IV. eigentlich in Ruhe
genießen wollen. Der Kapetinger-Spross, wegen seines
gravitätischen Auftretens „der Schöne“ genannt, fand das
Regieren neuerdings anstrengend. Hohe Staatsschulden setzten ihm zu,
außerdem hatte es einen veritablen Volksaufstand gegeben, und die
Münzverschlechterung trug ihm den Spottnamen eines
Falschmünzerkönigs ein.
Das war allerdings
noch gar nichts gegen den Stress, den der König sich eben selbst
eingehandelt hatte. In einem ebenso riskanten wie skrupellosen Coup
war er über den mächtigsten Ritterorden des Christentums
hergefallen. Im Morgengrauen des 13. Oktober (ein Freitag!) ließ
der Monarch in einer Simultan-Razzia sämtliche greifbaren
Mitglieder des Ordens im Mutterland Frankreich verhaften. Seine
Soldateska machte ganze Arbeit, mehr als 1000 Mönchsritter samt
Bedienten kamen binnen Stunden hinter Gitter, an vorderster Stelle
der vom Papst aus Zypern herbeizitierte Großmeister des Ordens,
Jacques von Molay.
Noch am Tag zuvor
war ihm vom Pariser Hof die tückische Ehre erwiesen worden, bei der
Trauerfeier für eine verstorbene Prinzessin einen Zipfel des
Bahrtuchs zu halten. Philipps mit Hilfe versiegelter Geheimbefehle
durchgezogene Polizeiaktion war wohl die größte der
mittelalterlichen Geschichte, sie überrumpelte den Orden
buchstäblich im Schlaf.
Doch
eine inzwischen um die Welt gegangene Entdeckung im vatikanischen
Geheimarchiv hat die Lage verändert. Die italienische Forscherin
Barbara Frale konnte im September 2001 ein unbeachtetes Dokument als
das Chinon-Pergament identifizieren, das die Forschung schon für
definitiv verloren hielt. Das Schriftstück belegt, dass Clemens V.
seinem Pariser Widersacher hartnäckiger entgegentrat als bisher
gedacht – und dabei auch vor listigen Manövern nicht Halt machte.
Dass dieses
Protokoll 699 Jahre nach seiner notariellen Entstehung die
katholische Kirche in Sachen Vernichtung des Templerordens zumindest
teilweise entlastet, wurde in Rom mit Genugtuung verbucht. Der
Heilige Stuhl hatte die eingekerkerten Ordensmitglieder danach
keineswegs im Stich gelassen, den angeblichen Ketzern sogar
förmlich die Absolution erteilt. Was immer man im frühen 14.
Jahrhundert gegen die Templer vorbrachte, kirchenrechtlich war es
vergeben.
Ihre bescheidenen
Anfänge waren alles andere als glamourös. Zum Schutz der Pilgerströme
hatte sich anno 1119 ein Kreis von neun Männern zusammengefunden,
Initiator Hugo von Payens war ein Kleinadliger aus dem
französischen Troyes. Die ebenso frommen wie idealistischen
Veteranen deklarierten sich als Laienbrüder, gelobten Keuschheit,
Armut und strikte Unterordnung unter den Patriarchen der
Davidsstadt.
Man war zunächst
so arm, dass man ausschließlich von Almosen lebte, je zwei Ritter
teilten sich ein Schlachtross, aßen aus einem Napf. Das Bild eines
berittenen Duos wurde zum populären Emblem, es signalisierte
kultische Bescheidenheit und doppelten Kampfesmut zugleich. Die
Schutztruppe bezog Quartier in der Al-Aksa-Moschee auf dem
Tempelberg, die lange als Bau des Tempels von König Salomon
galt. Diese Lokalität gab der Organisation auch ihren Namen: „Pauperes
commilitones Christi Templique Salomonici“ (die „armen
Mitstreiter Christi und des salomonischen Tempels“). Klösterliche
Rittergemeinschaften florierten in „Outremer“, wie die Invasoren
die palästinische Gegenküste nannten: Außer den Templern gab es
noch die Johanniter bzw. Hospitaliter. Diese trugen schwarze Mäntel
mit weißem Kreuz, die „Tempelherren“ gaben sich durch den
weißen Umhang zu erkennen, das achtspitzige rote Kreuz sollte auf
der Herzseite getragen werden.
Bald begann ein
phänomenaler Aufstieg, der die Zeitgenossen fragen ließ, ob alles
mit rechten Dingen zuging. Mit einer Frankreichreise startete Hugo
von Payens eine PR-Kampagne, die Formulierung von 72 „Templerregeln“
schuf eine organisatorische Grundlage. Das gemeinsame Mahl etwa
sollte schweigend eingenommen werden, häufiger Fleischgenuss wurde
abgelehnt, das Weintrinken dagegen erlaubt. Die populäre Redensart
„bibere templariter“ („Trinken nach Templerart“) sprach für
sich selbst. Paragraf 10 nennt eine religiöse Begründung für die
Mantelfarbe, das Weiß symbolisiere „unberührte Keuschheit“ und
Abkehr von „der Finsternis des Lebens“.
Solche Sprüche
kamen in Westeuropa an, der Minnesang verherrlichte die Orientfahrer
und ihre „Aventiuren“, das verwilderte Rittertum war reif für
eine programmatische Neuausrichtung. Ordensgründer von Payens
gewann die Unterstützung des großen Ideologen Bernhard von
Clairvaux, der vom uneigennützigen Kämpfertum und dem Rigorismus
der Jerusalemer Aktivisten begeistert war.
So begannen die
Templer als gute Samariter des Nahen Ostens und wollten doch Ritter
bleiben, auf die in der Stunde der Not Verlass sein sollte. Bald
stand der Nachwuchs aus den besten Familien Frankreichs Schlange,
beim feierlichen Eintritt in die Gruppe kam es immer öfter zu
überaus ansehnlichen Schenkungen, ganze Grafschaften wurden
überschrieben, daraus ergab sich nach und nach ein renditestarker Immobilienbesitz in diversen Mittelmeerländern.
Man profilierte
sich als Eliteeinheit, die tapfer an jedem Schauplatz focht, den man
ihr zugewiesen hatte – und das waren im turbulenten Mittleren
Osten der Zeit nicht wenige. Parallel dazu stiegen die elitären
Kampf-Mönche in allerlei Geschäfte ein, entwickelten in wenigen
Jahrzehnten einen sechsten Sinn für lukrative Unternehmungen; bald
beherrschten die Weißmäntel die Finessen des Fernhandels. Banker
und Reeder waren aus den Betbrüdern geworden, Developer und
Diplomaten, die ihr Handwerk in vielen (oft schnell brüchig
werdenden) Waffenstillstands-Verträgen mit untereinander
rivalisierenden Sarazenenstaaten gelernt hatten.
Gegen Ende des
12. Jahrhunderts haben auch in Deutschland die Angehörigen
der verschiedenen Orden ihren Einzug gehalten.
Der Zisterzienser Orden Kolbatz
gründete um 1175 das Kloster Oliva bei Danzig. In den Jahren
1220 bis 1227 wurde von Wartislaw, dem Enkel des
Klosterstifters an Kolbatz verkauft. Das Kloster legte hier
eine Grangie (Wirtschaftshof) an. 1326 geht die Grangie in der
Fehde des Klosters mit dem Adel in Flammen auf. Bald danach kamen Johanniterritter, die reiche Besitzungen in
der Nähe der heutigen Städte Preußisch-Stargard und
Schöneck erhielten, und Angehörige eines sonst wenig
bekannten Ordens von Calatrava.
Die meisten
Zuwanderer, Bürger und Ritter, erhielten Landbesitz, der auch bei der
Ausstattung der Mönchs- und Ritterorden die Hauptrolle spielte.
Zwischen 1309 und 1329 erwirbt der Deutsche Ritterorden Pomerellen
(Gebiet Lauenburg), Stolp, Neustettin, das Land Bütow und u.v. anderem
auch das 1175 gegründete Zisterzienser-Kloster Kolbatz. Weiter zu
"Geschichte
der Neumark und Kloster Kolbatz".....
C.F.v.Wedel
veröffentlichte im o.g. Werk eine Zeichnung, die
kniende Ritter vor einem überdimensionierten
Sonnenidol zeigt. 1742 war der eigenartige
Gegenstand, eingemauert in der Fassade der Kirche
des Klosters Kolbatz wieder aufgefunden worden. weiter...>
Die egalitären
Klosterbewohner von einst verschrieben sich hierarchische
Strukturen, die Miliz wandelte sich zum Geheimbund, der die
seltsamsten Rituale pflegte und mit gängigen Moralvorstellungen
brach. Das kostete Ansehen, schuf aber Nimbus. Nun wurde der Orden
auch immer öfter beschuldigt: des Verrats, des Defätismus, gar der
geheimen Kollaboration mit dem islamischen Feind.
Aus dieser Melange
entwickelte sich später die unheimliche Fama von den skrupellosen
Sozietäten, die im Dunkeln die Geschäfte dieser Welt regieren.
Verschwörungstheoretiker locken damit bis heute ihr Publikum. Doch
auch ein Kopf wie Nietzsche schwärmte vom „Alles ist erlaubt“-Libertinismus,
den illustre Geheimgesellschaften zur Maxime ihrer Weltherrschaft
erklärt haben sollen.
Nach Sultan
Saladins Sieg in der Schlacht bei Hattin (1187), noch mehr nach der
muslimischen Eroberung der gigantischen Küstenfestung Akkon im Jahr
1291, erwies sich die romantische Orientpolitik des Westens als
gescheitert.
König Philipps
Attacke auf den Orden war alles andere als eine spontane Aktion.
Spätestens seit 1305 hatte er gegen den Orden gehetzt und auch den
frisch gewählten Papst immer wieder über „unglaubliche“
Verfehlungen der Templer informiert, wie dieser in seiner Bulle „Faciens
misericordiam“ bestürzt notierte. Dabei war es um derart „unerhörte
Dinge“ gegangen, dass Clemens V. ihnen weder damals noch in naher
Zukunft Glauben schenken mochte. Was ihn betrübte, waren überaus
delikate Angelegenheiten.
Philipp sagte den
Rittern Patronage, Korruption und Simonie (Ämterkauf) nach,
beschuldigte sie des Abfalls von Christus, der Götzenanbetung und
der Homosexualität. Man beachte die Reihenfolge: Apostasie,
Idolatrie, Sodomie; die letzte Sünde, unverblümt beim Namen
genannt, verstört die Öffentlichkeit bis heute.
Dass ausländische
Höfe bei der Verfolgung nicht so recht mitziehen wollten, konnte
Philipp verschmerzen. Nicht überall teilte man die Pariser
Lagebeurteilung, der Orden sei ein europäisches Problem geworden,
ein rivalisierendes Machtzentrum, das nach dem Fiasko der
Kreuzzugsbewegung außer Kontrolle geraten war.
Urschrift-Symbole aus
der Steinzeit
Die mögliche Urschrift erscheint zwar recht
einfach, die meisten Zeichen beruhen auf wenigen
Formen wie Linien, Kreisen, Kurven und Punkten. Doch
dass sie an so vielen Orten der Welt auftauchen,
lässt vermuten, dass sie keineswegs nur zufälliges
Gekritzel sind, sondern vielmehr abstrakte
Repräsentationen von Begriffen, die für ihre
Schöpfer eine Bedeutung hatten. Dies legt nahe, dass
sie einem bestimmten Zweck dienten: der
zwischenmenschlichen Kommunikation.
Aus der Zeit sind eine Reihe von Symbole und in
Stein gehauene Skulpturen bekannt, die den Nachkommen
etwas mitteilen sollen. Forscher haben bisher 26 davon
identifizierten. Hierzu gehört auch in vielen
Wandmalereien das Sonnensymbol, welches später als
"die güldene Frau von Kolbatz" bekannt
wurde. (Bild oben rechts)
Jahrelang hatte
Paris belastendes Material gesammelt. Zumeist bestand es
aus Denunziationen abtrünniger Mitglieder wie dem zwielichtigen
Esquien von Floyrac, der wüste Verleumdungen kolportierte. Die
haarsträubenden Ordensinterna taten ihre Wirkung. Detailierter als
je zuvor wurden die Histörchen von der Verehrung eines Idols namens
Baphomet ausgewalzt, das mal als behaarter menschlicher
Schrumpfkopf, mal als ziegenköpfiges Wesen daherkam.
Besonderes
Augenmerk fanden auch hier die Meldungen über geheime
Aufnahmerituale, die Ordensnovizen angeblich über sich ergehen
lassen mussten. Nach der Darstellung der Späher hatten die
Jugendlichen das ihnen vorgehaltene Kruzifix zu bespucken, den
aufnehmenden Ritter dagegen auf Mund und Nabel, ja auf den „verlängerten
Rücken“ zu küssen. Andere Quellen sprechen davon, dass die
Zöglinge ungeniert zu wechselseitigem Verkehr ermuntert wurden.
All diese
Erkenntnisse übernahm der Inquisitor Wilhelm von Paris in seine
Häresie-Anklage. Die hochnotpeinliche Befragung konnte nur zum
fälligen Geständnis führen. Isoliert voneinander, belasteten die
Gefangenen sich selbst. Wer die Schandtaten bestritt, zeigte nur
seine Verstocktheit.
Das war der
kürzeste Weg zum Todesurteil. Clemens bedeutete
man, die Templer seien von der Pariser Inquisition längst als
geständige Frevler erkannt, mit denen sich der Heilige Vater doch
nicht herumschlagen müsse. Der jedoch machte Druck, drohte mit
schwersten Sanktionen. Heiligabend 1307 musste Philipp schließlich
einlenken.
Er versprach, die Gefangenen auszuhändigen und die
Besitztümer des Ordens getrennt von den Staatsfinanzen zu
verwalten.
Absolution durch
den Papst. Tatsächlich
konnte Clemens 1308 in seinem Amtssitz Poitiers persönlich 72
Ordensmitglieder über die kursierenden Beschwerden befragen, denen
er sodann die Absolution erteilte. Laut Frale war ihm klar geworden,
dass die angeprangerten Ordenspraktiken letztlich nur
männerbündische Initiationsriten waren, blasphemische Mutproben
und Gehorsamsbeweise, wie sie in bestimmten Milieus gang und gäbe
sind.
Die Übergabe der
fünf führenden Ordensleute zögerte Philipp hinaus. Angeblich
waren die Häftlinge zu schwach, um nach Poitiers zu reisen. Man
musste Station in der Königsburg Chinon machen. Hier kam es an
einem Abend im August 1308 zu höchst mysteriösen Vorgängen.
Clemens entsandte drei treue Kardinäle, die sich in der Burg
plötzlich als beauftragte Stellvertreter des Papstes zu erkennen
gaben. So wurde die Absolution möglich, die Philipp gerade den
prominentesten Rittern missgönnte.
Das
Chinon-Pergament ist das Protokoll dieser Sitzungen, die offenbar
klammheimlich, das heißt, ohne Wissen Philipps, vielleicht in einem
abgelegenen Raum, durchgeführt wurden. Eventuell, spekuliert
Barbara Frale, wurde das Dokument auch vordatiert, um den König mit
einem scheinbaren Fait accompli vor „vollendete Tatsachen“ zu
stellen.
Das unerhörte
Schicksal der Bruderschaft, der zu besten Zeiten 20 000 Mitglieder
zugeschrieben werden, war auch nach dieser Wendung der Dinge nicht
aufzuhalten, das grausame Finale stand noch bevor. Es personalisiert
sich in der Gestalt des letzten Chef-Templers Jacques von Molay, der
ein unter der Tortur abgegebenes Fehlgeständnis widerrief, wohl
wissend, dass ihm nun der Flammentod sicher war. Am 11. März 1314
kam er in dem „langsamen“ Feuer um, das Henkersknechte auf einer
Seine-Insel entzündeten. Vorher hielt er noch eine Rede. In
Anspielung auf sein Manövrieren während des Verfahrens sagte er:
„Jetzt aber, wiewohl ich weiß, welches Los meiner harrt, will ich
keine neue Lüge zu der alten häufen, und indem ich erkläre, dass
der Orden sich stets rechtgläubig und rein von Schandtaten gehalten
hat, verzichte ich freudig auf mein Leben.
Tugenden
des Templers:
Glaubensstärke
Der Glauben an Glaron ist das höchste Gut eines Templers.
Der Templer bekennt Glaron als alleinigen Gott und wird
ihn niemals verleugnen, was auch immer geschieht. Das höchste
Ziel des Templers ist es, Glarons Willen zu tun und nicht
den eigenen.
Reinheit
Reinheit an Körper und Seele zeichnet einen Templer aus.
Damit ist sowohl die äußerliche Reinheit gemeint, die
sich in der Sauberkeit von Kleidung und Körper
wiederspiegelt, als auch die sittliche Reinheit, die in
seinem Tun zu Tage tritt. Ein besudelter Templer ist eine
Schande für Glaron und eine Schmach für den gesamten
Orden.
Ehrenhaftigkeit/Wahrheitsliebe
Ein Templer hält die Wahrheit stets hoch, niemals wird er
es zulassen, daß eine Lüge über seine Lippen kommt. Im
Kampfe wird er stets fair sein.
Demut
Demut ist das Gegenteil von Hochmut und bewahrt den
Templer davor, sein eigenes Herz für den Mittelpunkt der
Welt zu halten.
Langmut
Das geduldige Beharren auf Glarons Wort in einer Welt, die
zu raschen Genüssen, Sünde und Falschheit verlockt, ist
ein wichtiges Kennzeichen des Templers
Treue
Ein Templer steht stets treu zu seinem Wort und zu seinen
Kameraden. Niemals wird er zulassen, daß einem seiner Brüder
und Schwestern oder einem Schutzbefohlenen ein Leid
geschieht.
Liebe
Ein Templer liebt seinen Nächsten und wird stets
versuchen, Leben zu bewahren und seinen Mitmenschen
Schmerz (sei er nun körperlicher oder seelischer Art) und
Schmach zu ersparen oder zu lindern.
Mut/Tapferkeit
Im Alltag wie auch im Kampf zeigt ein Templer, daß er für
seinen Glauben und seine Taten einsteht und sich weder
herausredet noch von seinem Glauben abfällt, was auch
immer geschieht.
Vertrauen
Ein Templer vertraut auf die Sinnhaftigkeit, auf die Güte
seines Gottes sowie auf die Weisheit seiner ihm übergeordneten
Brüder
Gehorsam
Ein Templer gehorcht stets den Anweisungen seiner ihm übergeordneten
Brüder, ohne diese Anweisungen zu hinterfragen und ohne
zu Zögern.
Der
Ehrenkodex
Der Eid
umschließt alles, was ein Paladin ist und tut. Der Eid
ist sein Lebensblut, und ihm heiliger als sein Leben
selbst. Der Ehrenkodex eines Paladins ergibt sich daraus,
wie gut er dem Eid folgt. Ein Paladin wird nach seinem
Ehrenkodex beurteilt. Häufig wird er mit seinem
„Gewissen/verinnerlichten Ehrenkodex“ konfrontiert und
findet sich auf einem schmalen Grat. Leicht ist ein
irreversibler Schritt über den Abgrund getan, aus dem der
Unglückliche nicht mehr herauskommen kann. Und nur den
Edelmütigsten und Tugendhaftesten ist es vergönnt, auf
des Messers Schneide zu wandern.
Gehorche
immer deinem Herren.
Verteidige
das dir Anvertraute bis zum Tode.
Kämpfe
niemals gegen Wehrlose.
Kämpfe
immer aufrecht und ehrlich.
Ziehe
niemals dein Schwert - es sei denn, du bist bereit, es
auch zu gebrauchen.
Erweise
dich in der Schlacht als Mann, doch führe nie den
ersten Schlag, es sei denn er ist gerechtfertigt.
Erweise
denen Ehre und Hochachtung, die über dir stehen, und
verdiene dir die Achtung der unter dir Stehenden.
Zeige
niemals Hinterhältigkeit.
Zeige
Mut, doch hüte dich vor Übermut.
Schütze
die Unschuldigen.
Begegne
allen Frauen mit Höflichkeit und Hilfsbereitschaft.
Lüge
niemals.
Deine
Ehre ist dein Wappen und dein Leben.
Dein
gegebenes Wort sei dein Gesetz.
Besser
tot als ehrlos.
Fliehe
niemals vor einem Kampf, aber vermeide ihn, wenn es möglich
ist.
Bringe
denen den Tod, die ihre Waffen gegen einen Paladin
oder seine Schutzbefohlenen erheben.
23 Großmeister
Der
erste Großmeister
Hugo
von Payens (geb. um 1080) ist der Gründer der Templer.
*
Kombination aus Ritter und Mönch
1119
etabliert zum Schutz der Pilger im Heiligen Land; Keuschheits- und
Armutsgelübde
*
Die Abbildung weist noch auf einen mönchischen Schwerpunkt des
Kriegerordens hin.
Eine
Auswahl der wichtigsten Großmeister des Templerordens im
Überblick. Nahezu alle stammen aus Frankreich.
*
Hugo von Payens Amtszeit: 1119 bis 1136/37
Der
Gründer der Bruderschaft der Tempeltritter stammt aus der Champagne.
*
Robert von Craon Amtszeit: 1137 bis 1149
Herkunftsort
Maine
*
Andreas von Montbard Amtszeit 1153 bis 1156
Der
Ritter stammt aus Burgund.
*
Philipp von Nablus Amtszeit: 1169 bis 1171
Der
Großmeister, nur zwei Jahre im Amt, stammt aus dem Heiligen Land.
*
Thomas Berard Amtszeit 1256 bis 1273
Er
stammt aus Italien oder England.
*
Jacques von Molay Amtszeit 1294 bis 1314
Der
letzte Großmeister des Ordens endet auf dem Scheiterhaufen.
Die
Kontrahenten
Papst,
König und Großmeister
*
Ausgangslage
Die
Templer waren reich und mächtig, aber nach dem Fall von Akkon ohne
klare Aufgabe.
Literatur:Kindererziehung.
- Pro und Kontra "Kinderkrippe" -.
Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 132 Seiten; Erscheinungsdatum: 2007,
ISBN-10: 3833498900