|
|
|
|
Showdown mit den Sowjets. KPD und SPD werden SED. Starke Verbände der Ost-Deutschen Grenzorgane um Westberlin. Nach dem verlorenen Krieg fanden sich die Deutschen im Wirtschaftschaos wieder. Bis die D-Mark kam. Die neue Währung sorgte im Juni 1948 von heute auf morgen für volle Läden - aber auch für einen Showdown mit den Sowjets. Pläne für eine Währungsreform lagen schon seit 1946 in der Schublade, doch im Alliierten Kontrollrat kamen die Gespräche nicht voran. Die USA wollten mit ihrem finanzielles Hilfsprogramm, auch Marshall-Plan genannt, zum Wiederaufbau der europäischen Länder beitragen. Das lehnten die UdSSR ab. In der Ostzone hatten sich 1946 die KPD und SPD zur SED zusammengeschlossen und für die Kommunistische Planwirtschaft entschieden. (Video) Der sowjetische Vertreter verschleppte die Beratungen; in der amerikanischen Militärregierung nahm man an, die Sowjets hätten kein echtes Interesse an der Schaffung funktionierender Märkte und wären vor allem an der Ausbeutung Deutschlands und der Demontage der industriellen Anlagen interessiert. Und so kam es, dass seit Februar 1948 in großer Heimlichkeit amerikanische Militärlaster durch Deutschland rollten und Kisten voller frischgedruckter D-Mark-Scheine im Keller des Frankfurter Reichsbankgebäudes verschwanden. Am Freitag, dem 18. Juni 1948, hatte das Warten ein Ende: Per Rundfunk erfuhren die Bewohner der Westzonen, dass sie am Sonntag die neue Deutsche Mark an den Ausgabestellen für Lebensmittelkarten erhalten würden. Pro Kopf durften lediglich 60 Reichsmark eins zu eins in die neue Währung umgetauscht werden - 40 Mark sofort, 20 Mark nach zwei Monaten. Zum zweiten Mal innerhalb einer Generation, gerade einmal 25 Jahre nach der Hyperinflation von 1923, verloren deutsche Sparer fast ihr gesamtes Vermögen. Wer 1000 Reichsmark auf der hohen Kante hatte, sah sein Erspartes durch den Währungsschnitt auf überschaubare 26 D-Mark geschrumpft; wer nur 500 Reichsmark hatte sparen können, behielt davon gar nichts übrig. Ohne Verluste blieb allein, wer Sachwerte besaß. Die zu horten, gab es nun keinen Grund mehr, denn Geld war wieder knapp - und also etwas wert. Buchstäblich über Nacht kamen die zurückgehaltenen Waren aus den Kellern. Ebenso rasant stiegen aber auch die Preise. Der "Teuro" von 1948 brachte die Bürger, gerade erst ihrer Ersparnisse beraubt, erst einmal auf die Barrikaden. Der Blick in den Osten trug jedoch dazu bei, dass Erhards Marktwirtschaft nicht dauerhaft in Misskredit geriet. Schon vier Tage nach der West-Reform brachten die Sowjets in ihrer Zone ihre Aufkleber zum Einsatz. Doch die getunten Reichsmarkscheine - genannt "Tapetenmark" - waren auf dem freien Markt gerade mal ein Viertel der Westmark wert, und da Preiskontrollen und Planwirtschaft östlich der Elbe weitergalten, blieb das Wunder der gefüllten Schaufenster im Osten aus. Der Systembruch war vollzogen, die Einheit Deutschlands passé: Am Morgen des 24. Juni 1948 hatte Deutschland zwei Währungen. Am Abend schlossen die Sowjets und die Ost-Deutsche Schutzpolizei alle Zugänge nach Berlin. |
|
||||||||
|
"Niemand, der diese Zeit durchlebt hat, wird
beabsichtigen, je einmal wieder Trockenkartoffeln zu essen". Sarkastisch
ist die Stellungnahme einer Berlinerin: "Lieber "POM" als
"Frau komm!", dichtet sie in Erinnerung an die zahlreichen
Vergewaltigungen durch Soldaten der sowjetischen Truppen in Berlin 1945.
Nicht nur Kartoffeln, sondern auch Milch, Gemüse und Obst werden "entwässert" als Trockenkost geliefert. Das Gewicht einer durchschnittlichen Tagesration von etwa 2.000 Kalorien kann so auf 600 Gramm vermindert werden. Die Trockenkost hat allerdings den Nachteil, dass ihr Vitamine entzogen waren. Die Berliner sind gezwungen, Vitamintabletten und Lebertran zusätzlich zu sich nehmen. Ein Sättigungsgefühl stellt sich kaum ein, da Fülle und Ballaststoffe fehlten. Fleisch gibt es fast ausschließlich in Dosen, allerdings meistens nicht ausreichend. Den Eiweißbedarf mussten die Berliner in Form von Trockenei decken, ein Lebensmittel mit hohem Kalorienwert - im Verhältnis zu Größe und Gewicht. |
|
Weiter mit: SED Planungen für die Machtübernahme von West-Berlin |
|
Strom für vier Stunden Lebensmittel machen insgesamt nur 24 Prozent der Luftfracht aus. 65 Prozent der Lieferungen sind Kohle. Trotzdem müssen die Berliner erhebliche Einschränkungen hinnehmen. Brennstoffe für den privaten Bedarf sind besonders knapp. Statt der geplanten 220.000 Tonnen Hausbrandkohle werden im Winter 1948/49 nur etwa 30.000 Tonnen über die Luftbrücke transportiert. Die meisten West-Berliner frieren. Der Stromverbrauch wird drastisch gedrosselt. Nur zwei Stunden am Tage und zwei Stunden während der Nacht erhalten private Haushalte Strom. Wer in der Nähe eines Sendert wohnte, spannte heimlich ein 10 Meter langes Kupferkabel auf dem Baum und das andere Ende steckte er in den Erdboden. Dazwischen wurde dann eine 40 Watt Glühbirne geschaltet und er hatte so wenigstes ein wenig Licht. |
Infografik: Die Berliner Luftbrücke Wie die Alliierten die Stadt über ein Jahr aus der Luft versorgten. mehr |
In unserem Zimmer hatte mein Vater sein Fahrrad auf ein Gestell montiert und ich musste kräftig treten damit meine Mutter genug Licht hatte um ihre Näharbeiten fertig zu stellen. Oberbürgermeister Ernst Reuter richtet dramatische Sparappelle an die Bevölkerung: "In dieser Zeit müssen wir eiserne, ruhige Entschlossenheit bewahren, und wir müssen alle mit unseren Vorräten so sparsam umgehen, wie es irgend möglich ist. Jede Kilowattstunde Strom, jeder Kubikmeter Gas und jeder Liter Wasser, der unnötig aus unseren Leitungen entnommen wird, kostet Kohle. Neue Kohle kann aber nur auf dem Luftwege kommen. Wir müssen darum in dieser Zeit der Entscheidungen sparen. Wir dürfen unter keinen Umständen den Urhebern der Blockade die Möglichkeit geben, über uns zu triumphieren. Je sparsamer wir freiwillig mit unseren Vorräten umgehen, um so eher wird es möglich sein, die Aufhebung dieser Befehle durchzusetzen." |
Wiederaufbau des Kraftwerks West
Die Stromerzeugung wäre allerdings selbst dann begrenzt gewesen, wenn die Möglichkeit bestanden hätte, Kohle in beliebiger Menge nach Berlin zu bringen. Nach Krieg und Demontagen verfügt West-Berlin nur über geringe Kraftwerkskapazitäten.
Der Wiederaufbau des Kraftwerkes West, kurz vor der Blockade beschlossen, wird energisch vorangetrieben. Fast die ganze Einrichtung des Werkes muss aus Westdeutschland geliefert werden, da auch die Berliner Großindustrie durch die Kriegsfolgen stark zerstört ist.
Über die Luftbrücke werden insgesamt 1.500 Tonnen Turbinen- und Kesselteile nach Berlin geflogen. Sogenannte "Fliegenden Güterwagen" oder "Fliegende Koffer" vom Typ C-82 mit geräumigen Laderäumen setzen die Alliierten dafür ein. Große sperrige Stücke, vor allem die Kesselteile, müssen dennoch für den Lufttransport zerschnitten und auf der Baustelle wieder zusammengeschweißt werden. Nach 20-monatiger Bauzeit, während der zeitweise 2.000 Mann in Tag- und Nachtschichten auf der Baustelle arbeiten, kann am 1. Dezember 1949 Oberbürgermeister Reuter die ersten Maschinen im wiederaufgebauten Kraftwerk in Betrieb setzen.
Notbehelfe vom Speicher
"Trotz Verdunkelung - Wir Berliner bleiben helle" ist die Devise, nach der die Berliner den Mangel des täglichen Lebens überwinden wollen. Die Menschen durchsuchen Keller und Speicher nach Geräten, die auch ohne elektrischen Strom funktionieren. So werden beispielsweise wieder Zahnbohrer in Zahnarztpraxen aufgestellt, die per Fuß mit einem Pedal angetrieben werden. Jahrzehnte lang hatten sie auf Speichern ihren Dornröschenschlaf gehalten. Auch Kerzenlicht und Petroleumlampen erleben während der Stromsperre ihre Renaissance. Batteriebetriebene Detektorapparate, die mit Kristallen als Gleichrichter arbeiteten und elektromagnetische in mechanische Wellen verwandeln, ermöglichen den Rundfunkempfang ohne Stromversorgung. Trotz der materiellen Not, trotz Lebensmittelrationierung, einseitiger Ernährung, Strommangel und Kälte halten die Berliner durch. Sie widerstehen den Lockungen und Drohungen aus Ost-Berlin und betonen immer wieder in großen Kundgebungen ihren Freiheitswillen.
US-General Clay bescheinigt den Berlinern, dass "die Luftbrücke keinen Erfolg gehabt hätte, wenn die Berliner Bevölkerung unter der tüchtigen Führung ihres Magistrats nicht so standhaft gewesen wäre... Ihrer normalen wirtschaftlichen Möglichkeiten beraubt und einem langen Winter ohne Wärme in ihren Wohnungen trotzend, wurden weder sie noch ihre führenden Männer einen Augenblick in ihrem Entschluss, frei zu bleiben, schwankend... Wir dürfen damit rechnen, dass Berlin seine Freiheit nie wieder aufgibt, dass es vielmehr berufen ist, die Führung in einem neuen, der Sache der Freiheit gewidmeten Deutschland zu übernehmen."
Symbol der Solidarität
Am 12. Mai 1949 hebt die Sowjetunion die Sperrung der Zufahrtswege nach Berlin auf. Die Blockade ist gescheitert: Sie verhindert nicht die Gründung eines Weststaates, sondern beschleunigt sie geradezu. Die Sowjetunion setzt ihre Ziele - Verhinderung des Weststaates und Eingliederung West-Berlins in den sowjetischen Machtbereich - nicht durch. Die Stellung der Amerikaner als westliche Führungsmacht wird gefestigt. Gleichzeitig fördert die Luftbrücke den antikommunistischen Konsens in Westdeutschland, Westeuropa und den Vereinigten Staaten.
Das Verhältnis zwischen den Deutschen und den westlichen Besatzungsmächten ändert sich grundlegend. Aus Besatzungsmächten werden Schutzmächte. Die stellvertretende Berliner Bürgermeisterin Luise Schröder: "Wenn die Männer Berlins die Luftbrücke als ein technisches Wunder angesehen haben, so war sie uns Frauen mehr.
Es war für uns ein Symbol für Krieg und Frieden, dass dieselben Flugzeuge, die uns jahrelang in Angst und Schrecken versetzten, nunmehr unsere Ernährung und notwendigste Versorgung sicherstellten".
Eindrucksvoll dokumentiert diesen Wandel vom Kriegsgegner zur Schutzmacht das Logbuch eines RAF-Piloten: Lieutenant Smith flog am 4.7.1948 mit einer York von Wunstorf nach Gatow und gehörte damit zur ersten Staffel der viermotorigen York, die während der Luftbrücke eingesetzt wurde. In demselben Logbuch stehen wenige Seiten vorher Eintragungen, die auf Luftgefechte zwischen Briten und Deutschen in den Kriegsjahren 1943 und 1944 hinweisen.
Leseprobe |
Kriegskinder - Bombenhagel überlebt, Karriere gemacht und mit Burn-out bezahlt. - Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 180 Seiten; Erscheinungsdatum: 2006, ISBN; 3-8334-4074-0 |
5. Juni 1945
Die Siegermächte Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion und USA übernehmen die oberste Regierungsgewalt in Deutschland und bilden den Alliierten Kontrollrat.
1. – 4. Juli 1945
Rückzug der Westalliierten aus den von ihnen besetzten Gebieten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg. Im Gegenzug werden von ihnen die Westsektoren Berlins besetzt.
24. Juni 1948
Blockade der drei Westsektoren Berlins durch sowjetisches Militär und Ost-Deutsche
Polizeiorgane. Sperrung der Land-
und Wasserwege. 2,2 Millionen Westberliner werden durch
die Blockade in einem Getto eingesperrt und sollen ausgehungert
werden.
26. Juni 1948
Beginn der Luftbrücke zur Versorgung der Westsektoren Berlins auf
Veranlassung des amerikanischen Militärgouverneurs General Lucius D. Clay;
Ausbau des Schießplatzes Tegel zum zweiten Flughafen West-Berlins innerhalb von
3 Monaten.
4. Dezember 1948
Behinderungen an der (Ost-Berliner) Humboldt-Universität führen zur Gründung
der "Freien Universität" in West-Berlin.
27. Mai 1952
Die DDR unterbricht die Telefonverbindungen zwischen West- und Ost-Berlin.
West-Berlinern wird die Einreise in das Gebiet der DDR (außerhalb Ost-Berlins)
untersagt.
17. Juni 1953
Volksaufstand in Ost-Berlin und in der DDR; er wird durch den Einsatz
sowjetischen Militärs und
der Kasernierten Volkspolizei blutig niedergeschlagen;
Insgesamt waren 16 sowjetische Divisionen mit etwa 20.000 Soldaten im
Einsatz, sowie rund 8.000 Angehörige der Kasernierten Volkspolizei (KVP). Mit
etwa 6.000 Verhaftungen durch Polizei, MfS und Sowjetarmee wurden vor allem so
genannte „Provokateure“ verfolgt. 34 Demonstranten und Zuschauer von
Volkspolizisten und sowjetischen Soldaten erschossen oder verloren ihr Leben an
den Folgen von Schussverletzungen. Nach Todesurteilen von sowjetischen und
DDR-Gerichten wurden sieben Menschen hingerichtet. Infolge der Haftbedingungen
starben vier Personen und vier Menschen töteten sich in der Haft.
15. Juni 1961
SED-Chef Walter Ulbricht: "Die Bauarbeiter unserer Hauptstadt beschäftigen
sich hauptsächlich mit Wohnungsbau, und ihre Arbeitskraft wird dafür voll
eingesetzt. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" AUDIO
mp3
13. August 1961
Baubeginn der Berliner Mauer. 2,5 Millionen Westberliner werden durch Mauer
und Stacheldraht bis 1989 in einem Getto eingesperrt. Die DDR bezeichnet ihre
Grenzbefestigungen als "antifaschistischen Schutzwall". weiter
mit "Mauerbau" und
AUDIO
mp3
RAF-Mitgliedern von der MfS an der Panzerfaust ausgebildet. Brandenburger Rudi Dutschke war Vater der RAF-Ideen. Ohnesorgs Todesschütze war ein Stasi-Mitarbeiter.
|
21. August 1968 - Prager Frühling - Überfall der CSSR
Ulbricht tritt als Scharfmacher auf, sieht in der Politik der Reformer eine Wiederherstellung des Kapitalismus und fordert entschieden die umgehende militärische Niederschlagung der Reformbewegung. An diesem Einsatz beteiligten Militärfahrzeuge Panzer, Mottschützenpanzer, LKWs und Jeeps (GAS Typ) der NVA und Unterdrückung unserer Nachbarn. weiter mit NVA-Truppen überfallen die CSSR
1981 - DDR-Staatschef Erich Honecker wollte die Nationale Volksarmee in Polen einmarschieren lassen.
DDR-Staatschef Erich Honecker wollte 1981 die Nationale Volksarmee in Polen einmarschieren lassen, um der Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc ein Ende zu bereiten. Nur weil General Jaruzelski das Kriegsrecht verhängte, kam es nicht zur Intervention.
"Wir Bruderländer stehen alle fest", verkündete DDR-Staatschef Erich Honecker, und: "Wenn die polnische Führung das so weiter treiben läßt, können wir nicht zulassen, daß das Schlimmste passiert. Wir sind entsprechend vorbereitet." Es komme darauf an, "den günstigsten Moment zu wählen und diesen nicht zu verpassen, um mit bewaffneter Kraft, zusammen mit allen gesunden Kräften, die Konterrevolution zu schlagen und die Arbeiter-und-Bauern-Macht in Polen zu stabilisieren".
Honecker weiter: "Genosse Kadar hat in Moskau an Hand der ungarischen Erfahrungen dargelegt, wie man die Konterrevolution 1956/57 liquidiert hat."
Die jetzt zutage geförderten Materialien aus Partei- und Armeeakten geben neue Aufschlüsse über die explosive Lage --- S.97 Polens vor einem Jahrzehnt. Besonders die DDR drängte damals auf gründliche Lösungen. Allein von Januar 1981 bis zur Verhängung des Kriegsrechts in Polen im Dezember befaßte sich das Politbüro der SED 35mal mit der Zuspitzung im Nachbarland.
Bereits auf dem Moskauer Ostblockgipfel im Dezember 1980 hat Honecker eine rasche sowjetische Intervention in Polen eingefordert; vor SED-Funktionären sagte er später, die Erfahrung der DDR mit Konterrevolutionären zeige, "daß man nicht nur politisch, sondern auch militärisch vorgehen muß". (Siehe hierzu auch: DDR-Volksaufstand 1953, Aufstand Ungarn 1956, Mauerbau 1961, Überfall der CSSR 1968)
Ende 1980 wurden DDR-Studenten, die an den Hochschulen in Danzig und Stettin lernten, zurückgerufen. Die Staatssicherheit eröffnete im Solidarnosc-Land sogar eine "geheime Ostfront". Danach startete die für Spionageabwehr zuständige Hauptabteilung II des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ohne Absprache mit den polnischen Kollegen Desinformationskampagnen gegen polnische Bürgerrechtler. Die Stasi zog in Polen Agentennetze auf, hörte ab und gründete Stützpunkte. Am 14. Oktober 1981 druckte das ND einen Drohartikel der Moskauer Prawda nach. Tenor: "Die Erhaltung der revolutionären Errungenschaften des polnischen Volkes ist nicht nur dessen innere Frage."
Auf nur zwei Seiten wird eine Offensive der Nationalen Volksarmee der DDR gegen Polen skizziert. Verzeichnet ist in diesem Szenario der Vorstoß der 9. Panzerdivision der NVA. Nach drei Tagen Vorbereitung hätte sie die Oder überschreiten und sich in Polen festsetzen sollen. Der auf Moskauer Geheiß entworfene Plan, von SED-Chef Erich Honecker unterzeichnet, stammt aus dem Spätherbst 1980. Die Entscheidung gegen eine Intervention war aber bereits vor der Ausrufung des Kriegsrechts gefallen.
Seit den 50er Jahren war eine verstärkte Militarisierung der DDR-Gesellschaft zu beobachten. Schulen veranstalteten Schießübungen und Geländespiele, Kinder und Jugendliche probten die Wehrbereitschaft. Die Gesellschaft für Sport und Technik ließ Kinder in graugrünen Uniformen exerzieren und Handgranaten werfen. Offiziellen Angaben zufolge erfasste die GST 97 Prozent der männlichen Jugendlichen in der vormilitärischen Ausbildung. weiter mit "DDR-Schulstunde - Heimatkunde 3. Klasse".....>
Das ständige Kriegsspiel gehörte zum DDR-Alltag - und es ging nicht nur darum, das Vaterland gegen den Imperialismus zu verteidigen.
Unser Politoffizier, ein Major ist das gewesen, der also in Moskau ausgebildet worden ist, als wir zu ihm kamen in den Unterrichtsraum, stellte er sich uns breitbeinig sitzend vor und sagte: Sie sehen vor sich den zukünftigen Oberbürgermeister von Köln. Und beim Aufräumen im Ministerium für Abrüstung und Verteidigung hat man komplette Straßenschilder für die Niederlande gefunden.
Am 1. September 1978 führte die Regierung "Wehrerziehung" als obligatorisches Unterrichtsfach in der 9. und 10. Klasse ein. Selbst in den Kindergärten wurde über die bewaffneten Streitkräfte gesprochen.
|
Aktiven Terroristen der „Roten Armee Fraktion“ gewährte die DDR im Kampf gegen den westdeutschen Klassenfeind Unterschlupf. Die DDR richtete Unterkunft für aktive Terroristen ein. Das Objekt 74, ein Forsthaus lag im brandenburgischen Briesen, direkt an der Spree. "Dort wurden die RAF-Mitglieder ausgebildet“, erzählt Wunschik. Neben ostdeutschem Dialekt, Vokabular und Verhalten mussten die Terroristen für ihre neue Identität im Arbeiter- und Bauernstaat auch ihre von der Stasi ausgetüftelten Biografien auswendig lernen. Auf dem ostdeutschen Terroristenstützpunkt erhielten die RAF-Angehörigen von Stasi-Leuten auch Waffen-Unterricht. „Christian Klar übte in Briesen den Umgang mit einer Panzerfaust am lebenden Objekt. Er feuerte auf ein Auto, in dem ein Schäferhund angekettet war“, berichtet Wunschik. Der Hund überlebte die Detonation schwer verletzt. Ein Stasi-Offizier gab ihm den Gnadenschuss. "Die Schussübungen standen ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem Attentat auf US-General Frederik Kroesen im September 1981. Der Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, überlebte das Attentat in Heidelberg. Eine zentrale Rolle spielte offenbar auch das MfS-Büro im jemenitischen Aden. Die Volksrepublik Jemen bot palästinensischen und deutschen Terroristen Unterschlupf. Mitte September hatten verschiedene Medien über eine mögliche Kooperation der RAF und der Stasi bei der Ermordung des Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen 1989 vermutet. Auch nach der Auflösung der selbst ernannten Stadtguerilla im April 1998 liegen zahlreiche RAF-Verbrechen nach wie vor vollständig im Dunklen. Wer hatte im April 1977 beim Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback den Finger am Abzug? Wer jagte im Oktober 1977 Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer drei Kugeln in den Hinterkopf? Wer zündete im November 1989 die Bombe, die die gepanzerte Limousine von Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen in Stücke riss? |
10.7.1952 - Seit 1948 hat die Stasi mehr als 10.000 Menschen aus der Bundesrepublik und Westberlin in die DDR verschleppt. Dr. Walter Linse, Rechtsanwalt und Mitarbeiter des "Untersuchungsausschusses Freiheitliche Juristen" wird in Westberlin am helllichten Tag vom Staatssicherheitsdienst der DDR entführt. Nach Angaben des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen wurden seit 1948 mehr als 10.000 Menschen aus der Bundesrepublik und Westberlin in die DDR verschleppt, gefoltert und getötet. ...weiter.....> |
Rede von Ernst Reuter während der Protestveranstaltung gegen die Verschleppung , RIAS, 10.7.1952 (mp3)
1963 - (Dokument) - Menschen wurden von West-Berlin durch die MfS nach Ost-Berlin verschleppt.
Auf die Sekunde genau um 14:30 Uhr donnert die erste NVA-Maschine über die Kongresshalle hinweg. Weitere Wellen folgen im Minutentakt. Die Jäger fliegen knapp unter der Schallgrenze: 1000 Stundenkilometer schnell und nur 100 m über dem Boden.
Was die friedlichen Abgeordneten damals nicht wissen, neben der Sowjetunion fliegt eben auch die NVA Scheinangriffe über ihren Köpfen. Ein klarer Bruch des geltenden Vier-Mächte-Abkommens.
Ein Spiel mit dem Feuer. Wäre eine Maschine über West-Berlin abgestürzt, das hätte unter Umständen viele Tote und einen militärischen Flächenbrand bedeutet.
Flughafen Marxwald, 7. April, 14:51 Uhr. Landung der DDR-Migs. Sofort nach ihrem Flug bekommen die 5 Piloten eine Auszeichnung.
RAF-Mitgliedern von der MfS an der Panzerfaust ausgebildet. |
Der
Mauerbau
am 13. August 1961
"Wir West-Berliner lebten seit der Berlin-Blockade 1953 in ständiger Angst. Mit dem Bau der Mauer wurden 2,5 Millionen West-Berliner in ein Getto eingeschlossen das wir nur über eine Interzonenautobahn nach Westdeutschland verlassen konnten. Die Durchreise dauerte teilweise bis zu 24 Stunden. Je nach politischer Wetterlage waren die Kontrollen entwürdigend und Schikanös. Hierbei wurden ungeachtet gesundheitlicher Schäden („Strahlenrisiko“), zwischen 1978 und 1989 die Fahrzeuge auch mittels Cs-137-Gammaquellen durchleuchtet", schreibt Kolbatz.Die Berliner Mauer war ein gigantisches Bauwerk. Außerdem besaß sie über 300 Wachtürme und wurde von 12.000 Soldaten bewacht. 155 Kilometer lang war die Berliner Grenze - und damit die "Mauer", wenn man darunter alle Grenzbefestigungen und nicht nur die Sperrmauer in Richtung West-Berlin versteht. Das Bauwerk durchschnitt Berlin auf 43 Kilometer Länge und verlief entlang der Bezirksgrenzen aus dem Jahr 1921. Es trennte außerdem die Außengrenze West-Berlins auf 112 Kilometern Länge vom heutigen Brandenburg. Insgesamt entsprach die Länge der Mauer der Strecke von Berlin nach Leipzig. |
9. November 1989 |
Dezember 1989
Auf einem Sonderparteitag versucht die SED, mit ihrem
"realsozialistischen" Flügel abzurechnen; man stimmt der
Umbenennung in "Partei des demokratischen Sozialismus (PDS)" zu.
Die Volkskammer der DDR wählt den bisherigen Sekretär des SED-Bezirks
Dresden, Hans Modrow, zum Vorsitzenden des Ministerrats der DDR.
März 1990
Bei den ersten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR erreichen die
christlich-demokratischen und die liberalen Parteien die Mehrheit. Die SPD
schneidet unerwartet schwach ab, weil sich ihre Sprecher (außer Willy
Brandt) gegen die mehrheitlichen Erwartungen der DDR-Bevölkerung - d.h.
einer sofortigen deutschen Vereinigung - ausgesprochen hatten.
Die noch Ende November 1989 von Bundeskanzler Kohl projizierte schrittweise Annäherung der beiden Staaten über einen Zeitraum von ca. 5 Jahren war aufgegeben worden, als sich kurz darauf zeigte, daß die Menschen schnell "zur DM" wollten. "Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr!", stand im Frühjahr 1990 auf den Transparenten der Demonstranten in der DDR. Angesichts der anhaltenden Ströme von Übersiedlern sahen sich die Verhandlungsführer zu raschem Handeln gezwungen.
Die Volkskammer wählt Lothar de Maizière (CDU) zum
Vorsitzenden des Ministerrats der DDR. Seinem Kabinett gehören anfangs
Minister aller Parteien, außer der PDS, an.
3. Oktober 1990 |
Erweiterung der Bundesrepublik Deutschland durch Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik in den Geltungsbereich des Grundgesetzes. Die ehemaligen DDR-Gebiete werden nun amtlich "Beitrittsgebiete", umgangssprachlich "Neue Bundesländer" genannt. Wiedervereinigung der Stadt Berlin; Einwohnerzahl: 3,46 Millionen, Fläche: 889 km², 23 Bezirke (12 West + 11 Ost). Bundeshauptstadt ist Berlin, Regierungs- und Parlamentssitz vorläufig noch Bonn. |
Damit wurde auch die Ost-Mark als Zahlungsmittel wertlos und mußte eingestapft werden. Jede ausgegebene West-Mark wurde von den alten Bundesbürgern erwirtschaftet und war somit für den Osten geschenktes Geld.
Eindeutig ist: Für die D-Mark als Geschenk an die Ostdeutschen gab es keine Alternative.
Hans Modrow sollte in seiner Eigenschaft als noch Ministerpräsident der DDR eine Inventur über das DDR-Staatseigentum abgeben. Das Tat er nicht. Stattdessen verschob die SED/PDS ihr aus
DDR-Zeiten stammendes Parteivermögen von mehr als zwei Milliarden Mark.
Entgegen der Warnung des Bundesbankpräsidenten Karl Otto Pöhl und div. Wirtschaftsberater setzte sich Bundeskanzler Kohl durch und erreichte das die Sparkonten der DDR-Bürger 1:1 bzw. 1:2 umgetauscht wurden. Auf den Sparkonten der DDR-Bürger befanden sich rund 180 Milliarden DDR-Mark, die in DM umgestellt werden mussten. Von diesen 180 Milliarden DM wurden 60 Milliarden 1:1 getauscht, die verbleibenden 120 Milliarden wurden im Verhältnis 1:2 umgerechnet. Je nach Alter konnte man 2.000, 4.000 oder 6.000 DDR-Mark im Verhältnis 1:1 tauschen. Alles, was darüber hinaus ging, musste im Verhältnis 2:1 umgestellt werden. Durch den Solidarpakt sind bis 1990 sind 1.300 Milliarden D-Mark netto von West nach Ost geflossen und es kommen jedes Jahr 200 Milliarden hinzu. Korrekterweise müssen hier aber noch der Transfer von immaterielle Werte, wie z.B. Firmen hinzugerechnet werden, die mit unloyalen Steuervorteilen von West nach Ost gelockt wurden und damit in der Leistungsbilanz West ein erhebliches Loch gerissen haben. (siehe hierzu auch "Land der Ruinen") |
Was hatten die Westdeutschen 1948 bei ihrem Einstieg in die freie Marktwirtschaft ? Pro Kopf durften lediglich 60 Reichsmark eins zu eins in die neue Währung umgetauscht werden - 40 Mark sofort, 20 Mark nach zwei Monaten. Zum zweiten Mal innerhalb einer Generation, gerade einmal 25 Jahre nach der Hyperinflation von 1923, verloren deutsche Sparer fast ihr gesamtes Vermögen. Wer 1000 Reichsmark auf der hohen Kante hatte, sah sein Erspartes durch den Währungsschnitt auf überschaubare 26 D-Mark geschrumpft; wer nur 500 Reichsmark hatte sparen können, behielt davon gar nichts übrig. Immobilen oder andere Werte die als Startkapital
hätten dienen können, waren weitgehenst zerstört oder nicht mehr
vorhanden.
Quelle:"Luftbrücke
Showdown mit den Sowjets"
***************
1990
- Statistisches Bundesamt „Immobilien Ost/West“ Durchschnittliche
Grundstücksgröße/Belastung Größe
Ost 2.400qm. Größe West 500qm Belastung
Ost 0.00DM, Belastung West 170.000,00DM |
Von 1991 bis 2000 haben der Bund, die westdeutschen Länder, die Sozialversicherungen und die EU über 1.300 Milliarden D-Mark netto zum Ausgleich dieses "Leistungsbilanzdefizits" nach Ostdeutschland transferiert. Netto, das heißt nach Abzug der ostdeutschen Steuerzahlungen an den Bundeshaushalt und der von Ostdeutschen geleisteten Beiträge zu Arbeitslosen- und Rentenversicherung.
1.300 Milliarden, ist das viel? Für 1.300.000.000.000 D-Mark kann man fast 52 Millionen Autos (so viele sind gegenwärtig in ganz Deutschland zugelassen) zu 25.000 D-Mark pro Stück kaufen. Oder 2,6 Millionen Eigenheime à 500.000 Mark. Dies ist viel, wenn man sich in die Lage einer westdeutschen Durchschnittsfamilie versetzt. 25.000 DM kann sie in zehn Jahren sparen - bestenfalls. Für die Altersvorsorge, für die Ausbildung der Jungen, für die Hypothek, fürs neue Auto.
Ostdeutschland gibt für Konsum, Staatsverbrauch und Investitionen in ihre Spaßgesellschaft/Prestigeobjekte 200 Milliarden mehr aus, als mit der heimischen Wertschöpfung geschaffen werden.
Wäre Ostdeutschland ein eigenständiger Staat, stünde er wegen dieses chronischen Leistungsbilanzdefizits schon unter Kuratel des Internationalen Währungsfonds.
Nach dem Statistisches Bundesamt (Juni 2008) ist die Staatsverschuldung inzwischen auf 1553,1 Milliarden Euro angestiegen, das entspricht rechnerisch für jeder Bundesbürger 18.880 Euro Schulden.
Diese finanzielle Last sind Heute maßgeblich für unsere wirtschaftlichen Schwierigkeiten verantwortlich.
Im Ergebnis haben wir uns hiermit den Frieden erkauft und zahlen Heute noch daran ab. Aber ist nicht hiervon ganz Europa Nutznießer ? !
Wir dürfen unseren Kindern nicht den Schuldenberg hinterlassen. Sparen ist das Rezept der Politiker. Aber was haben unsere Kinder davon wenn das Land kaputt gespart wurde und bereits
Heute jedes 4. Kind hungert.Was haben unsere Kinder davon, wenn wir Heute bis an die Grenze unserer Lebensqualität sparen und mit
Atomkraftwerke Russisch Roulett spielen. (siehe AKW Tschernobyl)weiter mit
"Solidarpakt - Füllhorn für Ostdeutschland"
5. Mai 1996
Berlin und Brandenburg bleiben getrennte Bundesländer. Die Volksabstimmung
ergab: Berlin 53,4 %, Brandenburg nur 37 % Stimmen für die Vereinigung der
beiden Bundesländer. Brandenburgische Fusionsgegner befürchteten, in einem
von Berlin dominierten Bundesland erneut zu kurz zu kommen, wie bereits zu
DDR-Zeiten zugunsten Ost-Berlins. Die Regierungschefs Diepgen und Stolpe
erklärten enttäuscht, nunmehr ersatzweise eine verstärkte
"kooperative Zusammenarbeit" zu praktizieren; dazu seien jedoch
rund 200 weitere Staatsverträge und Verwaltungsabkommen notwendig.
ZITAT von Christian M, geboren 1952 im Erzgebirge.
Heute werden PDS-Politiker nicht müde das DDR-Bildungssystem zu loben und es als Vorbild für Gesamtdeutschland anzubieten. Es sind hier die selben Politiker und Propagandisten, die damals 1967 sagten, nur die DDR-Wirtschaft sei modern, effektiv und zukunftorientiert.
Ich möchte daran erinnern, welchen Machtanspruch die Kommunisten verfolgten, wurde nicht erst bei dem Volksaufstand 1953 oder bei dem Mauerbau 1961 oder bei dem Überfall der CSSR 1968 deutlich, sondern bereits bei der Berliner-Blockade 1948. Seit dem dieser gewaltbereite Staat nicht mehr existiert haben wir nun endlich in Europa Frieden. Weiter zum vollständigen Text.....>
Christian M.
|
LINK ZU: "Mein Beitrag zum Aufbau Ost" | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
LINK ZU: "Mein Beitrag zum Aufbau Ost"
weiter zu: DDR Kindererziehung "zum Töten erzogen !"....> weiter zu: DDR "Infrastruktur und Technik 1989" |
Link zu : Bombenhagel überlebt, Kariere gemacht und mit Burn-out bezahlt.
Link zu : Depressionen im Alter durch Gewalt in der Kindheit !
Link zu : Spätfolgen bei Kriegskinder : Angstzustände und Panikattacken
Link
zu : Kinder
im Krieg : Irak Krieg
LINK: Nachkriegskinder von nirgendwo
LINK: Wir_Kriegskinder_SWR-Vortrag.pdf (165 KB)
LINK: Krieg: Bilder statt 1000 Worte.